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Schwere Unwetter mit Hagelwalze verwüsten Landkreis
Landkreis - Ein schreckliches Unwetter mit Orkanböen und einer Hagelwalze verwüstete am 18.08.2003 nachmittags weite Teile des Landkreises Rosenheim. Nach einem ersten Überblick wurde ein Lastwagenfahrer getötet und ein weiterer schwer verletzt. Feuerwehren aus dem gesamten Landkreis und der Stadt Rosenheim sowie das THW waren mit rund 500 Helfern im Katastopheneinsatz. Die Schäden sind noch nicht absehbar. Sie sollen - so Augenzeugen - noch höher sein als nach dem Unwetter, das Anfang August 2001 ebenfalls vor allem über dem östlichen Landkreis tobte.


Die Unwetterfront zog von Westen her auf und brach ab etwa 14.50 Uhr mit bis zu hühnereigroßen Hagelkörnern über den westlichen und nördlichen Landkreis herein. Betroffen waren Irschenberg, Bruckmühl, Maxlrain, Tuntenhausen, Rott, Griesstätt und Amerang. Um 14.50 Uhr erreichte der erste Notruf die Einsatzzentrale der Polizeidirektion Rosenheim: Eine Frau wurde in Heufeld verletzt, als die Hagelkörner die Scheiben ihres Autos einschlugen. Ab diesem Zeitpunkt stand die Notrufleitung nicht mehr still - über 200 Notrufe gingen innerhalb von zwei Stunden ein. In Waith-Bruckmühl wurde ein 80 Meter langes Dach abgedeckt, ebenso das Dach der Diskothek „Atlantis, das dann ein Auto unter sich begrub. Der Goldbach trat über die Ufer und überschwemmte Straßen und Wiesen.

Bis zu vier Zentimeter große Geschosse erschlugen Dutzende Rehe, ein Heufelder Feuerwehrmann wurde im Einsatz verletzt. Hagel und Regenmassen walzten Gärten, Felder und Wiesen platt. «Die gesamte Ernte ist dem Erdboden gleichgemacht», so Kreisbrandrat Sebastian Ruhsamer. Bis zu 60 Feuerwehren aus dem gesamten Landkreis waren im Einsatz. Noch am Abend machte sich Landrat Dr. Max Gimple ein Bild von den Verwüstungen.


In Maxlrain wurde eine am Ortsanfang beidseitig der Staatsstraße 2089 liegende Gärtnerei total verwüstet. Das Schloss Maxlrain selbst wurde offensichtlich besonders schwer getroffen. Wie die Polizei mitteilte, drohen zwei Stockwerke des historischen Bauwerks vermutlich in Folge von Wasserschäden einzustürzen. In der Weihenlindener Straße wurde zudem ein Dach abgedeckt. 60 Kinder einer Pfandfindergruppe mussten in einer Holzhütte Schutz suchen, bevor ihr Zeltlager dem Unwetter zum Opfer fiel. Nach derzeitigem Erkenntnisstand sind die Kinder wohlauf.

Gegen 15.40 Uhr ereignete sich auf B 304, zwischen Reitmehring und Edling ein Verkehrsunfall mit zwei beteiligten Lkw. Ein Fahrer verstarb an der Unfallstelle, der andere wurde mit dem Rettungshubschrauber in eine Münchener Klinik geflogen. Ob hier das Unwetter unfallursächlich war, werden die weiteren Ermittlungen mit einem Sachverständigen zeigen.

Eine Unterführung der B 15 auf Höhe Hochstätt wurde von Wassermassen überflutet. Zwischen Griesstätt und Amerang lagen die Hagelkörner bis zu 30 Zentimeter hoch. Die Staatsstraße 2089, zwischen Maxlrain und Beyharting, die Kreisstraße RO 13 zwischen Tuntenhausen und Thalacker sowie die zwischen Vagen und Feldolling waren wegen umgestürzter Bäume, Schlamm und Geröll nicht befahrbar. Die örtlichen Feuerwehren leiteten um.


Hunderte Feuerwehrmänner schufteten bis spät in die Nacht hinein, deckten mit Folien und Planen Dächer und Fenster ab, pumpten vollgelaufene Keller leer und räumten die verwüsteten Straßen frei. «Wir haben sofort in Heufeld eine Einsatzzentrale eingerichtet, um vor Ort reagieren zu können», so Kreisbrandinspektor Sepp Glaser.

Vom Unwetter zerstörtes Festzelt in Maxlrain  
   
   
   
   
   
   



Bericht:
KFV-Rosenheim (wr)
Fotos: OVB-Medienhaus u. Georg Barth
Quelle: OVB-Medienhaus

 
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