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Hilfstransport nach Temesvar in Rumänien

Kreisfeuerwehrverband Rosenheim: Vom Mittwoch, 8. Oktober bis Sonntag, 12. Oktober war wieder ein Hilfstransport des Landkreises Rosenheim nach Temesvar in Rumänien unterwegs.

Bestehend aus vier Mitgliedern der Kreisbrandinspektion und sieben Männern der Feuerwehren Flintsbach, Rimsting, Bad Aibling und Bad Feilnbach startete der Transport am Mittwoch um 14.30 Uhr in Felden mit vier Feuerwehrfahrzeugen zu der knapp 1.000 Kilometer langen Reise.

Die Flintsbacher nach der letzten Fahrt mit ihrem LF8 im rumänischen Depot
Die Rekruten bei der Feuerwehr.
Sicherheitsschuhe, ein Fremdwort

Zum Verbleib in Rumänien war ein ausgemustertes LF 8 der Freiw. Feuerwehr Flintsbach bestimmt. Die Überführung wurde von drei Kameraden der Flintsbacher Wehr vorgenommen.

Beladen des Rimstinger Schlauchwagens
Wann wird dieses kleine Mädchen zum letzten Mal Schokolade und Bananen gegessen haben?

Der in Rimsting stationierte landkreiseigene Schlauchwagen diente als Transportmittel für zahlreiche Feuerwehrausrüstungsgegenstände, wie Atemschutzgeräte, Schutzbekleidung Bayern II, Chemieschutzanzug, Helme und eine größere Anzahl von Wetterschutzmänteln. Aber auch ein Tragspritzenanhänger konnte den Feuerwehrleuten in Rumänien zur Verfügung gestellt werden.


Die Verteilung der heißbegehrten Übermäntel

Neben den Ausrüstungsgegenständen konnte aber auch noch ein Zahnarzt-Bohrgerät und zahlreiche Bekleidungsgegenstände für Kinder und Erwachsene in Temesvar abgegeben werden. Vielen Dank auch noch den beiden Rimstinger Fahrern, Clemens und Andi.

Dieser Junge erhielt eine neue Fahrradhupe.
Alle arbeiteten daran unter Aufsicht unseres KFZ-Meisters

Auch dieser Familie konnten wir helfen

Nachdem die Grenzen Österreich – Ungarn rasch überwunden werden konnten, standen wir dann an der rumänischen Grenze wieder knapp fünf Stunden, ehe wir mit unseren Hilfsgütern einreisen durften.

Eigentlich ein unglaublicher Zustand!


Stolzer Besitzer eines Übermantels
Zum Bedienen der Pumpe muß man in den Geräteraum steigen

Speziell die Kinderkleidung wurde von den Inspektionsmitgliedern Mittermaier, Huber und Hengstberger in einem der sieben Kinderheime abgegeben.
Natürlich waren auch die von der Raiffeisenbank Mangfalltal eG und den Mitarbeitern gestifteten Stofftiere, Schokolade, Kekse Lutscher und Bananen heiß begehrt bei den bis zu drei Jahre alten Kindern.
Zahlreiche Bekleidungsgegenstände und Schuhe konnten gleich auf der Straße an Bedürftige verteilt werden. Wir haben die Not gesehen, konnten aber auch nur wenigen helfen.


Spendenabgabe am Kinderheim
Besprechung und Ausbildung mit den rumänischen Kameraden

Für Freitag war eine Maschinistenausbildung geplant, zu der sich 31 rumänische Kommandanten im Konsulat einfanden. Der Chef-Ausbilder vom Landkreis Rosenheim, Karl-Heinz Bachl stellte das Ausbildungskonzept vor und Kreisbrandrat Sebastian Ruhsamer lies die im Landratsamt Rosenheim angefertigten Deutsch-Rumänischen Ausbildungsunterlagen verteilen.

Aber gleich Eingangs der geplanten theoretischen Ausbildung kam in den Reihen der rumänischen Kameraden etwas Missmut auf: Bei unseren Dolmetscherinnen konnten wir dann hinterfragen, dass viele der Anwesenden überhaupt noch keine Ausrüstungsgegenstände aus Deutschland erhalten haben und in ihren Orten teilweise noch mit Eimern gelöscht wird. Andere wieder monierten, dass die überstellten Löschfahrzeuge bei der Auslieferung an die Ortsfeuerwehr nicht mehr vollständig waren.
Uns wurde deutlich gemacht, dass hier alles, aber auch wirklich alles benötigt wird.

Um auch künftig Hilfstransporte nach Rumänien durchführen zu können, bittet der Kreisfeuerwehrverband Rosenheim e.V. um feuerwehrtechnische Sachspenden wie Fahrzeuge und Geräte, die u.U. den deutschen Normen nicht mehr entsprechen (z.B. alte Löschanzüge etc), ausgemustert wurden, oder Gerätschaften, die aus sonstigen Gründen nicht mehr benötigt werden, aber noch funktionstüchtig sind.


Das Flintsbacher Fahrzeug bei der Übung
Karl-Heinz Bachl informiert die Rumänen

Nachmittags fuhren wir dann auf einen Übungsplatz der Berufsfeuerwehr, die in Rumänien dem Militär untersteht, und machten hier einen Löschaufbau. Eingesetzt wurde das überführte Flintsbacher LF8 und ein Löschfahrzeug der Berufsfeuerwehr. Karl-Heinz Bachl konnte die doch sehr interessierten rumänischen Kameraden über die Funktionsweise dieser Fahrzeugpumpe informieren. Jeder der anwesenden Feuerwehrkameraden erhielt von uns noch einen orangen Feuerwehrmantel, den keiner mehr aus den Händen lies.

Im tiefen Keller: Der stv. Leiter der Berufsfeuerwehr begrüßt "General Gsinn" aus Bad Feilnbach
Zwei Männer, die sich verstehen

Unterstützt wurde die Fahrt neben dem Landkreis Rosenheim, der ja Träger dieser Aktionen ist, auch von der Schlossbrauerei Maxlrain, die Getränke für den Deutsch-Rumänischen Kameradschaftsabend zur Verfügung stellte. Robert Gsinn, unser Entertainer konnte hierbei auch die rumänische Folkloregruppe mit seiner "Ziach" begeistern. Gar mancher der rumänischen Gruppe lauschte nach dem offiziellen Teil den Klängen, die Robert aus seinem Instrument herausholte.


Bericht und Fotos: Klaus Hengstberger, Kreisbrandmeister

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