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Kreisfeuerwehrverbands- und Kommandantendienstversammlung 2004


Neubeuern/Landkreis – Am 28.04.2004 wurde in Neubeuern die diesjährige Kreisfeuerwehrverbandsversammlung zusammen mit der Kommandantendienstversammlung 2004 abgehalten.


Über mangelnde Beschäftigung brauchen sich die Feuerwehren im Landkreis nicht zu beklagen. Dies wurde bei der Kommandantenfrühjahrsversammlung deutlich. Kreisbrandrat Sebastian Ruhsamer, der einmal als Vorsitzender des Kreisfeuerwehrverbandes und auch Chef der Landkreisfeuerwehren in der Beurer-Halle Rechenschaft gab, sprach von einem arbeitsreichen Jahr. Die Zahl der Einsätze habe sich gegenüber dem Vorjahr deutlich erhöht.

Als wesentliche Erleichterung sieht Ruhsamer dagegen die Einführung der zusätzlichen Faxalarmierung, mit der die Feuerwehren vor Ort ohne großes und zeitaufwendiges Rückfragen besonders aber bei größeren Schadensereignissen, sofort wissen wohin es geht. Ebenso wurde im Landkreis Rosenheim das sogenannte "FMS" (Funk-Melde-System) eingeführt, bei dem Statusmeldungen von Einsatzfahrzeugen automatisiert an die Einsatzzentrale weitergegeben werden können, damit diese wiederum einen schnellen und genauen Überblick über das jeweilige Einsatzgeschehen hat. Auch dies trägt enorm zur Entlastung des Funkverkehrs besonders bei Großschadensereignissen bei. Ruhsamer bedankte sich hier für den intensiven Einsatz von Stadtbrandinspektor Hans Mayrl, der für die Einführung des "FMS" verantwortlich war.

Landrat Dr. Max Gimple sprach von einem deutlichen Wandel der Feuerwehraufgaben. Mehr und mehr würden die Wehren zu technischen Hilfeleistungen gerufen. Es gelte diesen Wandel bei der Ausrüstung und Ausbildung ständig nachzuvollziehen. Einstellen müssten sich die Feuerwehren auch auf Zukunftsaufgaben wie zu erwartende Katastrophen. Zu Gelassenheit riet der Landrat beim Thema „integrierte Leitstelle“ um das es nicht zuletzt wegen leerer Kassen deutlich ruhiger geworden seit. Eine Entscheidung dürfte sicher nicht vor 2005 zu erwarten sein, sagte Gimple. Ein gutes Zeugnis stellte der Landrat dem Erscheinungsbild der Feuerwehren aus, dies sei eine zentrale Existenzfrage. Gimple nahm auch Stellung zur Partnerschaft mit Temesch und zu dem Transfer von ausgemusterten Feuerwehrfahrzeugen nach Rumänien. „An diese einseitige Hilfe wird sich die Bevölkerung eines Tages sicher gerne erinnern“, sagte Gimple.

Eine Reihe von Grußwortrednern, unter ihnen der Leitende Polizeidirektor Franz Mayer, Bürgermeister Hans-Jürgen Tremmel, Stadtbrandinspektor Hans Meyrl u.a., würdigten die gute Zusammenarbeit mit den Feuerwehren des Landkreises. Mayer: „Wir sind tagtäglich auf die Hilfe der Feuerwehr über deren eigentlichen Auftrag hinaus zum Beispiel bei Unfällen und großen Vereinsfesten angewiesen“. Die Polizei wäre weit überfordert diesen Dienst mit eigenem Personal bewältigen zu müssen.

Marius Popovici, stellvertretender Landrat des Landkreises Temesch (Rumänien) der mit einer Delegation an der Veranstaltung teilnahm, bedankte sich für die Partnerschaft aus der mittlerweile eine Freundschaft geworden sei.

Stv. Landrat Marius Popovici aus Rumänien, KBR Sebastian Ruhsamer, Landrat Dr. Max Gimple

Kreisbrandrat Sebastian Ruhsamer monierte in seinem Rechenschaftsbericht die ständig steigenden Zahlen bei den Fehlalarmen bei Brandmeldeanlagen. Diese seien auf nicht angemessene Wartung der Anlagen zurück zu führen. Er riet den Feuerwehren diese Einsätze über ihre Gemeinde in Rechnung stellen zu lassen.

Die Zahl der Einsätze bezifferte Ruhsamer mit insgesamt 3541.
Aufgeteilt in 338 Brandeinsätze, 2676 Technische Hilfeleistungen, 340 Sicherheitswachen und 187 Fehlalarme.

Bei den Bränden handelte es sich unter anderem um 29 Großbrände, 65 Mittelbrände und 182 Kleinbrände.

Die Technischen Hilfeleistungen erstrecken sich über 525 verschiedene technische Hilfeleistungen, 457 Insektenbekämpfungen, 362 sonstige Hilfeleistungen, 347 Öl- und Chemieunfälle, 313 Verkehrsunfälle, 309 Unwettereinsätze, 222 Freiwillige Tätigkeiten und 41 Tierrettungen.

Bei der Versammlung wurden die im letzen Jahr ausgeschiedene Kommandanten und Stellvertreter verabschiedet und ausgezeichnet:
2. Kommandant Martin Huber Sonnenham, Bad Feilnbach,
2. Kommandant Josef Hell sen. Hornau, Bruckmühl,
1. Kommandant Sebastian Gruber, Raubling,
1. Kommandant Anton Görgmayr, Viehhausen, Vogtareuth,
1. Kommandant Sebastian Staudacher, Lauterbach,
2. Kommandant Wolfgang Meyer, Lauterbach,
1. Kommandant Georg Karosser, Bad Feilnbach,
1. Kommandant Franz Abinger, Feldkirchen-Westerham,
2. Kommandant Josef Kögl, Feldkirchen-Westerham,
2. Kommandant Anton Axenböck, Babensham,
2. Kommandant Johann Bodmaier, Ostermünchen,
2. Kommandant Sebastian Löw, Eiselfing,
2. Kommandant Erich Eß, Wasserburg,
1. Kommandant Nikolaus Samstl jun., Großhöhenrain,
1. Kommandant Klaus Wagner, Frasdorf.

Für die Hochwasser- und Fluthilfe in Dessau im Sommer 2002 wurden insgesamt 80 Helfer der Feuerwehren aus dem Landkreis Rosenheim mit der Hochwassermedaille des Landes Sachsen-Anhalt und der Fluthilfe-Medaille der Bundesrepublik Deutschland ausgezeichnet.

Überreichung der Fluthilfe-Medaille des Landes Sachsen-Anhalt und der Hochwassermedaille der Bundesrepublik Deutschland

In seinem Schlusswort appellierte Ruhsamer an die Staatsregierung bei aller Notwendigkeit sparen zu müssen, die Sicherheit und den Schutz der Bürger nicht aufs Spiel zu setzen.


Vor der Versammlung konnten die im Landkreis Rosenheim neu angeschafften Feuerwehr-Fahrzeuge und Gerätschaften besichtigt werden. Hier gab sich auch Gelegenheit zu einem "small talk"

Bericht: Josef Reisner u. KFV-Rosenheim
Fotos: Josef Reisner, Rudi Schindler

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