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Großübung bei der Waldorfschule in Prien am Chiemsee

Prien am Chiemsee – Alarmstufe III war angesagt für die Feuerwehr Prien, nachdem sich ein „Zimmerbrand in der Waldorfschule Prien sehr rasch ausgedehnt hatte und auf mehrere Stockwerke übergriff“.

Zu dieser Alarmgroßübung kamen am Montag, 21.06.2004 neben der Priener Wehr, Feuerwehren aus Atzing, Bernau, Rimsting und Wildenwart. Eine zweite Drehleiter wurde zusätzlich noch aus Bad Endorf angefordert. Ebenfalls mit zum Einsatz kamen die Polizeiinspektion Prien und das Rote Kreuz, mit der Führungsstaffel SEG – Priental, unterstützt vom SEG – Rohrdorf.


Groß angelegt und bis ins kleinste Detail geplant wurde diese Übung vom Fachausbilder - Feuerwehr für den Landkreis Rosenheim, Christian Hof. Sie wurde zum Volltreffer, der von Seiten der Organisation und Abwicklung kaum zu übertreffen sein dürfte. Nur ganz wenige Personen waren von der bevorstehenden Übung informiert, vor allem die eingesetzten Kräfte wussten hierüber nichts. Umso erfreulicher ist es, dass der Ablauf sehr realistisch erfolgte, wobei man wichtige Erkenntnisse für einen möglichen Ernstfall gewann. Interessant war diese Übung gleichfalls für die Schulleitung, denn es zeigte sich auch auf, wo Verbesserungsmaßnahmen getroffen werden müssen, sollte einmal die Feuerwehr benötigt werden. Ein wichtiger Punkt sind hier z.B. die Anfahrtswege.


Wenige Minuten nach der Alarmierung kamen die ersten Löschzüge angerückt. Zunächst galt es, die im Gebäude eingeschlossenen Personen zu bergen. Die beiden Drehleiterfahrzeuge aus Bad Endorf und Prien wurden schnellstens postiert, um von außen zu den oberen Stockwerken gelangen zu können. Um an die Südseite des Gebäudes heran zu kommen, stellte sich der Anfahrtsweg als sehr schwierig und zeitraubend dar und konnte nur durch umständliche aber gekonnte Rangiermanöver bewältigt werden.


Mit tragbaren Leitern rettete man während dessen an anderer Stelle hilferufende Personen über Balkone. Wieder andere wurden von den „Rettern“ auf Tragen ins Freie gebracht. Insgesamt waren 53 Personen zu bergen.


Zur Aufnahme und Erstuntersuchung der „Geretteten“ wurde auf dem Gelände des nahegelegenen Goethe – Institutes, durch das Rote Kreuz (BRK), eine Sammelstelle eingerichtet. Hier waltete der BRK- und Feuerwehrarzt, Dr. Otto Steiner, seines Amtes. Er kümmerte sich um Erste-Hilfe - Maßnahmen und gab die notwendigen Anweisungen an die Sanitäter, wie etwa Weitertransport in umliegende Krankenhäuser.


Feuerwehrkräfte, welche mit der Personenrettung nicht betraut waren, legten eiligst Schlauchleitungen um Löschwasser an die weitläufigen „Brandstellen“ zu befördern. Bei diesem Objekt wird das Löschwasser auch im Ernstfall wohl im Übermaß vorhanden sein, weil der Mühlbach direkt unter dem Gebäude durchfließt.


Am Ende der Übung kam Priens Erster Bürgermeister, Christian Fichtl, noch kurz vorbei. Er machte sich ein Bild vom Geschehen und sprach allgemeinen Dank aus, besonders aber seiner Priener Wehr. Kreisbrandinspektor Richard Mittermaier, in seiner Funktion als Oberschiedsrichter, aber auch die beiden Kreisbrandmeister Manfred Gierlinger und Franz Hügel und Bad Endorfs Kommandant Mario Kögl, alle drei als Beobachter, sprachen dem Einsatzleiter Stefan Pfliegl, Priens 1. Kommandanten, größtes Lob aus. Übersichtlich und besonnen leitete er diese Großübung, nach ihren Worten. Natürlich durfte auch Kritik nicht fehlen, diese lag aber nicht an Personen, sondern an verbesserungswürdigen praktischen Abläufen. Pfliegl selbst bedankte sich seinerseits bei allen Beteiligten für die tatkräftige Unterstützung.


Christian Hof
als Initiator dieser Übung war ebenfalls voll des Lobes besonders an Pfliegl, aber auch an alle Beteiligten. Wie Hof ausführte, „sei es kein Leichtes, den Überblick zu behalten, bei so einer Ernstfallinszenierung“. Immerhin waren daran über 250 Personen beteiligt, von den „Opfern“ bis zu den „Rettern“.

Der Dank Christian Hofs ging auch an die Adressen von BRK, Polizei-Inspektion Prien und an die Schulleitung samt Hausmeister. Für seine enorme Vorbereitungsarbeit und seine präzisen Regieanweisungen erntete auch Christian Hof Anerkennung und größtes Lob von allen beteiligten Seiten.

Zum Abschluss gab es im Priener Feuerwehrhaus noch eine kleine Brotzeit für alle Teilnehmer.


Bericht: Ernst Reiter, Pressewart FF Prien
Fotos: KFV-Rosenheim

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