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Kind mit Füßen in Waschmaschine eingeklemmt
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Bad Endorf – Zu einem ungewöhnlichem Einsatz wurde die
FF Bad Endorf am Donnerstag, 14.10.2004 um 18:41 Uhr gerufen:
„Kind steckt mit Füßen in Waschmaschinentrommel“
so lautete die Einsatzmeldung.
Ein 8-jähriges Mädchen, das zu Besuch in Bad Endorf war, war beim
Spielen mit den Füßen voraus in eine Waschmaschine geklettert
und hatte sich dabei in der Trommel verkeilt. Zuerst versuchten die Gasteltern
selbst vergeblich das Kind aus seiner Zwangslage zu befreien. Nachdem alles
gut zureden, ziehen, einölen usw. nichts half, setzten sie den Notruf
ab.
Für die alarmierten Kräfte von Rettungsdienst und Feuerwehr begann
damit ein nicht alltäglicher Einsatz:
Das Kind saß mittlerweile auf einem kleinen Schemel vor der Waschmaschine,
die Oberschenkel in der Trommelöffnung, die Knie und die Füße
waren - von außen nicht ersichtlich in welcher Stellung - in der leeren
Waschmaschine verkeilt.
Vom inzwischen eingetroffenen Notarzt wurde das Kind während der dann
noch 1 ½ Stunden dauernden Befreiungsaktion medizinisch betreut.
Wie sich später herausstellte lag ein Bein direkt an einem der drei
in der Trommel befindlichen Mitnehmer für die Wäsche an, so dass
jede auch noch so kleine Bewegung dem kleinen Mädchen schmerzte und
dies auch mit lautem Aufschreien verbunden war.
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Mit Unterstützung durch einen örtlichen Elektrofachmann wurde
nach einiger Überlegung die Waschmaschine von oben her geöffnet.
Man begann zuerst alle Verkleidungsteile zu entfernen, bevor dann der heikelste
Teil der Rettungsaktion folgte: Das öffnen der Trommel. Die Überlegungen
das bei der Feuerwehr vorhandene hydraulische Rettungsgerät bzw. Trennschleifer
einzusetzen wurden sogleich wieder verworfen, da hier eine zu große
Gefahr für das Kind durch Quetschen bzw. Funkenflug befürchtet
wurde.
So begann man mit einer kleine Handsäge den äußeren Mantel
der Waschtrommel zu öffnen. Durch die innere, löchrige Trommel
konnten die Rettungskräfte dann die Fußstellung des tapfer ausharrenden
Mädchens erkennen und schließlich doch mittels eines Elektrofuchsschwanzes
diese Trommel auch öffnen.
Nach der geglückten Befreiung kam das Kind, begleitet von der mittlerweile
verständigten Oma, zur genaueren Untersuchung ins Krankenhaus.
Bei der abschließenden kurzen Einsatzbesprechung im Feuerwehrhaus
wurde „die Arbeit unter beengten Platzverhältnissen“, wie
auch der Einsatz „nicht alltäglicher Hilfsmittel“ diskutiert.
Eine zusätzliche Anspannung stellte natürlich die Situation des
verunglückten Kindes dar, einigen der eingesetzten Feuerwehrmännern
schossen selbstverständlich auch Gedanken an die eigenen Kinder durch
den Kopf.
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Bericht: Reinhard Kristen, Einsatzleiter FF
Bad Endorf
Fotos: Thomas Kurths, FF Bad Endorf
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