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Katastrophenübung
an der Hochries am Samerberg
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Samerberg - Großalarm am Kirchweih-Samstag, 16.10.2004 an
der Hochriesbahn. Durch Zufall fast zeitgleich, mit dem Absturz einer Gondel
im oberösterreichischen Gmunden, bei dem ein dreijähriges Mädchen
schwer verletzt wurde, übte man an der Hochriesbahn mit 200 Beteiligten
den Ernstfall. Inszeniert wurde diese Übung von der Bergwacht Rosenheim
und der Hochriesbahn GmbH.
Um 16.45 Uhr wurde für die Feuerwehren vom Samerberg, den Bergwachtbereitschaften
Rosenheim, Brannenburg, Wasserburg, Sachrang, Polizei Brannenburg, BRK
- SEG Priental, SEG Inntal, die Sanitätseinsatzleitung mit Funkbus,
Organisatorischer Einsatzleiter, der leitende Notarzt, und das Kriseninterventionsteam
der Bergwacht Bayern, die SBE - Gruppe des Rettungsdienstes und die Notfallseelsorge
für Stadt und Landkreis Rosenheim Alarm ausgelöst. Ziel der Übung
war es, die Zusammenarbeit der unterschiedlichen Rettungseinheiten mit
den Mitarbeitern der Hochreisbahn zu trainieren. Die „Opfer“ wurden
vom Priener Jugendrotkreuz geschminkt und das Gebäude vernebelt.
Rettung aus der Kabinenbahn
Die Übung begann mit dem fiktiven Ausbruch eines Feuers im Maschinenraum
der Kabinenbahn an der Mittelstation. Durch das Feuer konnten die beiden
Kabinen ihre Fahrt nicht mehr fortsetzen. Die besetzten Kabinen blieben
in schwindelnder Höhe stehen. Die umgehend alarmierten Rettungskräfte
trafen wenig später ein und begannen auch sofort mit den Lösch-
und Bergungsarbeiten.
Im Maschinenraum waren 4 Personen vom Feuer eingeschlossen.
Die Feuerwehrmänner konnten diese mit Atemschutzgeräten kurze
Zeit später bergen. Die Schnelleinsatzgruppe BRK - Inntal und die
beiden anwesenden Bergwachtärzte der Bergwacht Rosenheim versorgten
die Verletzten unverzüglich. Parallel hierzu begannen die mittlerweile
angerückten Bergwachtbereitschafen mit der Evakuierung der beiden
Kabinen, die insgesamt mit 35 Personen besetzt waren. Es wurden zwei
Rettungsmethoden angewandt, nämlich das Abseilen der Insassen mit
Hilfe eines in der Kabine installierten Stahlseilrettungsgerätes
einerseits und die Rettung der Insassen mit Unterstützung eines
Bergewagens andererseits.
Die Vorbereitung der Bergewagen gestaltete sich aufgrund des Stromausfalles
und der eingeschränkten Sicht im Gebäude schwierig. Nur durch
den Einsatz eines von der Feuerwehr bereitgestellten Notstromaggregates
konnte der Bergewagen mit dem Hallenkran in das Tragseil eingehängt
werden. Dieser wurde in Zusammenarbeit mit der Belegschaft der Hochriesbahn,
der Bergwacht und der Feuerwehr zusammengebaut.
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Zur selben Zeit wurden von der Kabine abgeseilte Personen von Bergwachtmännern
in Empfang genommen. Diese mussten im unwegsamen steilen Gelände
talwärts 300 Meter zur Forststrasse geleitet werden. Hier standen
fünf Geländewägen für den Weitertransport der Geborgenen
zum Sammelplatz an der Käseralm. Dort wurden die eintreffenden Fahrgäste
in einem eigens dafür aufgebauten Zelt durch die SEG Inntal medizinisch
erstversorgt und registriert. Ein weiteres Zelt hatte die SEG Priental
beim Samerberger Schulhaus für die weitere Versorgung der Personen
eingerichtet.
Durch die eintretende Dunkelheit mussten die drei Ortsfeuerwehren die einzelnen
Rettungsabschnitte mit Flutlicht ausleuchten. Die sehr schmale Zufahrtsstrasse
zur Mittelstation erforderte die Regelung des Verkehrs durch die Feuerwehr.
Die psychotraumatologische Betreuung der unter Schock stehenden Passagiere übernahm
der Kriseninterventionsdienst der Bergwacht Bayern (KID - Berg) zusammen mit
Mitarbeitern der Notfallseelsorge und der SBE - Gruppe Rosenheim. Die körperlich
Verletzten wurden ebenfalls durch das KID Berg und der SBE - Gruppe medizinisch
bereut.
Aufgrund der Erfahrung und des guten Ausbildungsstandes aller Beteiligten
war die Übung ein voller Erfolg. Die Übung fand um 21:30 Uhr,
nachdem alle „gerettet“ waren, ihr Ende. Die Mitwirkenden
wurden anschließend vom Eigentümer der Hochriesbahn zur Nachbesprechung
in den „Gasthof Maurer“ eingeladen.
Besonders bedankte sich Andreas Menzinger, Bereitschaftsleiter Bergwacht Rosenheim
bei allen beteiligten Kräften, ebenfalls bei den Opfern und bei Max Vollmer,
Geschäftsführer der Hochriesbahn GmbH für die Unterstützung.
Auch der anwesende Vorsitzende des BRK-Vorstandes Heiner Zeuner war sichtlich
beeindruckt von der guten Zusammenarbeit der einzelnen Hilfskräfte von
BRK, Bergwacht und Feuerwehr.
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Bericht und Fotos:
Anton Hötzelsperger, Büro für
Öffentlichkeitsarbeit
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