Unbenanntes Dokument
1. Feuerwehrsymposium des KFV-Rosenheim
Stephanskirchen - Am 30.10.2004 fand in Stephanskirchen das 1. Feuerwehrsymposium des Kreisfeuerwehrverbandes Rosenheim statt. Auf dem Programm standen drei interessante Fachvorträge.




Um 09.00 Uhr begann die Veranstaltung mit der Registrierung und Verteilung der Unterlagen an die über 190 Teilnehmer.

Anschließend wurde das Symposium vom
1. Vorsitzenden des Kreisfeuerwehrverbandes Rosenheim e.V., Kreisbrandrat Sebastian Ruhsamer
eröffnet.


KBR Sebastian Ruhsamer

Neben der 2. Bürgermeisterin Frau Lonika Herzog aus Stephanskirchen als „Hausherrin“ des Veranstaltungssaales richtete auch der Bürgermeistervertreter im Kreisfeuerwehrverband,
1. Bürgermeister Fritz Tischner aus Rohrdorf
Grußworte an die Teilnehmer.


2. Bgm. Frau Lonika Herzog, Gde. Stephanskirchen

1. Bgm. Fritz Tischner, Gde. Rohrdorf

Der erste Vortrag handelte von „Rechte und Pflichten bei Sicherheitswachen und Veranstaltungen“.
Neben zahlreichen Beispielen zeigte hier der Referent BOAR Peter Bachmeier, BF München die Aufgaben der Feuerwehr bei Sicherheitswachen und Veranstaltungen auf, und wies auf diverse Gesetztesgrundlagen hin.


BOAR Peter Bachmeier, BF München
Gekonnt übermittelte hier Peter Bachmeier das an sich „trockene Thema“ den Teilnehmern, die dem Vortrag aufmerksam folgten. Mit einigen Einsatzbildern der BF München wurde die Wicktigkeit von Sicherheitswachen dargestellt und auf verschiedene weitere Punkte hingewiesen. Es konnten auch einige Fragen der Teilnehmer beantwortet werden.

Im nächsten Vortrag wurde die „Patientengerechte Rettung aus PKW, LKW und Bus“ dargelegt.
Referent BI Gerhard Schmöller, BF München erklärte unter anderem den „Algorithmus Technische Rettung bei einem Verkehrsunfall“, der von der BF München und der Chirurgischen Klinik Innenstadt der Ludwigs-Maximilians-Universität München entwickelt und formuliert wurde. Die technische Rettung von eingeklemmten Personen bei Verkehrsunfällen erfordert eine exakte Abstimmung von technischen und medizinischen Rettungsmaßnahmen. Nur so ist gewährleistet, daß die medizinische Versorgung sowie die technische Rettung des Verunfallten patientengerecht durchgeführt wird.

Darüber hinaus erleichtert der Algorithmus die Zusammenarbeit von Feuerwehr und Rettungsdienst an der Einsatzstelle. Weiterhin ist durch den Algorithmus, sowohl aus Sicht der Technik, als auch aus notfallmedizinischer Sicht, eindeutig definiert, wann ein Patient sofort mit der sogenannten „Crash-Rettung“ aus dem Gefahrenbereich/Fahrzeug zu retten ist.


Weiterhin wurden von Gerhard Schmöller die neu definierten „Schnittstellen“ bei PKW's aufgezeigt, bei denen mit den hydraulischen Rettungsspreizern und Rettungsscheren der bestmögliche Erfolg gewährleistet werden kann.


BI Gerhard Schmöller, BF München
Außerdem wies hier Schmöller auf mögliche Gefahren mit den sog. „Kaltgasgeneratoren“ hin, die in modernen Fahrzeugen z.B. für die Bewegung von Heckklappen etc. sehr häufig in den Dachsäulen verbaut sind.

Eindrucksvoll wurde in kurzen Videoclips eine „Explosion eines Kaltgasgenerators“ vorgeführt, die durch ein versehentliches „Zerschneiden mit der Rettungsschere“ verursacht wurde. Metallteile wurden hier über 25 m weit geschleudert!

Sehr gespannt folgte das Puplikum den eindrucksvollen Präsentationen und waren von der lockeren Vortragstechnik des Referenten begeistert. Es konnten bei dem Vortrag sicherlich sehr viele Anregungen für die Praxis aufgenommen werden.

Weitere Informationen zu diesem Vortrag stehen im Internet unter www.feuerwehr.muenchen.de im Bereich -Ausbildung- Download von Präsentationen zur Verfügung.


Nach einer Stärkung während der Mittagspause folgte der letzte Vortrag, der von dem schrecklichen Flugzeugabsturz bei Überlingen am Bodensee handelte, bei dem eine russische Passagiermaschine mit einem Frachtflugzeug kollidierte.

Einsatzleiter KBM Henning Nöh vom Bodenseekreis schilderte in seinem Vortrag den Einsatz aus Sicht der Feuerwehr.


KBM Henning Nöh, Bodenseekreis


In der Nacht vom 01. auf den 02.Juli 2002 kollidierten zwei Flugzeuge im Luftraum über dem Bodensee. Das Unglück, das 71 Menschenleben forderte, zog einen einwöchigen Großeinsatz der Hilfsorganisationen, allen voran der Gemeindefeuerwehren, nach sich. Insgesamt waren über 1.200 nichtpolizeiliche Einsatzkräfte beteiligt, die mehr als 17.500 Einsatzstunden leisteten. Alleine die Feuerwehren boten über 500 Helfer, knapp 70 Fahrzeuge und fünf Boote auf. Feuerwehrseitig wurden an die 6.600 ehrenamtliche Einsatzstunden geleistet, die Gemeindefeuerwehren Owingen und Überlingen waren eine Woche lang im Dauereinsatz.


Henning Nöh erklärte auch die Struktur der Einsatzleitung, und die nicht zu unterschätzenden psychischen Probleme der Einsatzkräfte, die teilweise in nicht beleuchteten Gebieten wie Obstfeldern und Wälder in einer Suchkette nach Leichen suchen mussten. Anhand von Einsatzfotos, die nicht für die Öffentlichkeit bestimmt waren, wurde das schreckliche Unglück sehr ergreifend dargestellt.

Gegen 15.30 Uhr endete die Veranstaltung mit den Schlussworten von KBR Sebastian Ruhsamer.

Anhand des Beifalls der Teilnehmer war ersichtlich, dass das Symposium ein großer Erfolg war und bei den Teilnehmern sehr gut angekommen ist.

Der Kreisfeuerwehrverband Rosenheim e.V. plant auch im nächsten Jahr ein Feuerwehrsymposium durchzuführen.



Bericht: KBM Werner Reiter, KFV-Rosenheim
Fotos: Rudi Schindler, KFV-Rosenheim; Presse

Copyright © 2003 by Kreisfeuerwehrverband Rosenheim. Created by Werner Reiter