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„Angebranntes Essen“ verursachte beinahe Wohnungsbrand


Bad Endorf - Mit dem Alarmierungsstichwort „Rauchentwicklung aus 1. OG“ wurden die Ortsfeuerwehren der Marktgemeinde Bad Endorf am Silvestertag um 12.25 mittags zu einem Wohnhaus in der Nähe der Bad Endorfer „Chiemgau-Thermen“ gerufen.


Trotz der frühzeitigen Rückmeldung über die Notrufleitung der Polizei, dass es sich „nur“ um angebranntes Essen handelte, wurden die anrückenden Löschfahrzeuge bewusst nicht sofort zurückbeordert, da der Einsatzleiter eine eigene Lagebeurteilung vornehmen wollte. Der Bad Endorfer Löschzug ging vor Ort in Bereitstellung. Dies erwies sich als durchaus berechtigt.

Die Mieterin einer Wohnung eines mehrgeschossigen Gebäudes hatte in einer Pfanne Schnitzel auf den Herd gestellt und trotz eingeschalteter Herdplatte die Wohnung kurz verlassen. Dabei fiel versehentlich die Wohnungseingangstüre ins Schloss ohne dass die Frau die Schlüssel mitgenommen hatte.

Nach vergeblichen Versuchen der Frau wieder in die Wohnung zu gelangen, gelang es erst wesentlich später dem von seinem Arbeitsplatz herbeigeeilten Sohn der Mieterin, die Wohnungstüre mit Gewalt einzutreten.

Die Pfanne mit den Schnitzeln hatte sich bereits derartig überhitzt, dass es zur Selbstentzündung des Pfanneninhaltes kam und sowohl die Dunstabzugshaube als auch Teile der Kücheneinrichtung bereits in Flammen standen.

Der Qualm in der Wohnung hatte sich so weit ausgebreitet, dass er schon beim Wohnzimmerfenster ins Freie drang.

Nachbarn alarmierten dadurch auch die Feuerwehr.

Unter hochgradiger Eigengefährdung gelang es dem Sohn noch vor dem Eintreffen der Feuerwehr den Küchenbrand mit Wasser (!) zu löschen. Sowohl der Sohn als auch die Mutter atmeten bei der verzweifelten Aktion ein gehöriges Maß an Brandrauch ein.


Wie der Einsatzleiter, Bad Endorfs Kommandant Mario Kögl, zusammen mit den Ermittlern der Kripo kurz danach feststellte, entstand durch den kurzzeitigen Brand bereits ein so starker Hitzestau, dass über dem Küchenherd der Deckenverputz abgeplatzt war. Außer der verkohlten Abzugshaube und stark verrußtem Mobiliar entstand jedoch sonst kein Gebäudeschaden.

Den beteiligten Personen wurde von der Feuerwehr dringend eine umgehende ärztliche Untersuchung nahe gelegt, um mögliche Gesundheitsschäden durch den eingeatmeten Rauch noch rechtzeitig zu erkennen. Auch die private Löschaktion mit Wasser führte offensichtlich nur durch sehr viel Glück zum Erfolg und verursachte bei dem extrem überhitzten Pfanneninhalt nicht noch eine Fettexplosion.

Nach erfolgter Einsatzstellenübergabe an die Polizei rückten die Feuerwehrkräfte wieder vom Einsatzort ab.








Bericht: Rainhard Kristen, FF Bad Endorf
Fotos: FF Bad Endorf


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