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8.
Kreisjugendfeuerwehrtag in Zaisering am 25. Juni 2005
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1. Platz für die Jugendgruppe der Jugendfeuerwehr Zaisering |
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Zaisering - Landkreis Rosenheim: Am 25. Juni 2005 fand in Zaisering,
Gemeinde Vogtareuth der diesjährige Kreisjugendfeuerwehrtag
statt, der im Landkreis Rosenheim nunmehr zum 8. Mal abgehalten wurde.
Insgesamt gingen heuer aus dem Landkreis Rosenheim 55 Jugendgruppen, davon
51 Jugendgruppen der Freiwilligen Feuerwehren, drei Jugendgruppen der Hilfsorganisation
Johanniter Wasserburg, sowie eine Jugendgruppe des Malteser Hilfsdienstes
Rosenheim an den Start.
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Hier die Gewinner
der ersten 10 Plätze:
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Jugendgruppe |
Punktzahl |
1. Platz |
Zaisering I |
462 |
2. Platz |
Rott a. Inn II |
425 |
3. Platz |
Feldkirchen |
420 |
4. Platz |
Pietzing I |
418 |
5. Platz |
Prutting I |
408 |
6. Platz |
Harthausen I |
407 |
7. Platz |
Vogtareuth II |
398 |
8. Platz |
Raubling II |
396 |
9. Platz |
Söllhuben I |
388 |
10. Platz |
Au I |
385 |
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„Wasser marsch“ beim Kreisjugendfeuerwehrtag
in Zaisering
Höher und höher schraubt sich der Turm aus Biertragerln in den
weißblauen Zaiseringer Himmel. Ganz oben thront Simon Kurz, von einem
Kranwagen an den Haken genommen. Tief unter ihm halten seine Freunde aus
Großholzhausen den Atem an: So hoch wie ihr Spezl ist beim Kreisjugendfeuerwehrtag
in Zaisering bisher noch kein Team geklettert. Nur noch drei Kisten liegen
zum Hinaufhieven per Dachlatte bereit, da wackelt der Turm plötzlich
bedrohlich. Simon versucht auszubalancieren – doch der Zusammensturz
ist nicht mehr aufzuhalten. Krachend poltern die Kisten zu Boden, während
der 15jährige in schwindelerregender Höhe am Seil baumelt.
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Das Biertragerlklettern ist der ungekrönte Höhepunkt beim Turnier
der Jugendfeuerwehren aus dem Landkreis Rosenheim. Drei gewaltige Hebebühnen
und Kräne haben örtliche Bauunternehmen auf den Wettkampfplatz
der Feuerwehr Zaisering gefahren, die das sportliche Kräftemessen der
Nachwuchsblauröcke heuer ausrichten. |
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„Der Spaß steht im Vordergrund“, betont
Kreisbrandrat Sebastian Ruhsamer angesichts der zwölf
Wettkampfstationen, die neben typischen Feuerwehrdisziplinen wie Schlauchaufrollen
und Rettungsleinen-Zielwurf auch zu lustigen „Blinde-Kuh-Spielen“
und Schubkarrenrennen mit vollen Wassereimern einladen.
Die Mischung zwischen Sport, Spaß und Feuerwehrtugenden kommt an:
55 Mannschaften mit jeweils vier Teammitgliedern zwischen zwölf und
18 Jahren sind nach Angaben von Kreisjugendwart Ernst Linhuber
angetreten. Auffallend: viele Mädchen und junge Frauen, die ihren männlichen
Kollegen im Klettern, Laufen und Werfen in nichts nachstehen.
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Den Landkreisrekord von 27 übereinander gestapelten Biertragerln bricht
das Team I aus Großholzhausen unter Leitung von Betreuer Martin Habl
an diesem Tag nicht. Doch mit 21 Kisten liegen Kletterer Simon Kurz und
seine Freunde Martin und Thomas Gruber sowie Georg Kracher nicht schlecht
im Rennen. |
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Auch an der Nagelbank schlägt sich das Quartett im wahrsten Sinne des
Wortes gut: Alle Nägel sind in nur 16 Sekunden versenkt. Jetzt hat
die Großholzhausener Jugendfeuerwehrler der Ehrgeiz gepackt.
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Unter die ersten zehn zu kommen und einen der begehrten Pokale aus der Hand
von Landrat Dr. Max Gimple mit nach Hause nehmen, das wäre
ihr Traum. Dem kommen sie beim Rettungsleinenwerfen wieder ein Stück
näher: Der 17jährige Georg Kracher trifft auf Anhieb genau die
Mitte des Zielbrettes und heimst die Höchstpunktzahl zehn ein. Auch
die Freunde zielen nicht schlecht und holen ordentlich Punkte. „Kein
Wunder, wir haben zu Hause schließlich kräftig geübt“,
berichtet Martin Gruber. |
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Trotz dieses Engagements klappt es beim Hufeisenwerfen nicht ganz so gut:
Beim ersten Versuch springt das Wurfgeschoss weg, drei weitere erreichen
den angepeilten Kreis, jedoch nicht die Mitte.
Auch beim Stiefelweitwerfen zahlt es sich zum Bedauern die Vier nicht aus,
dass zu Hause beim Üben dieser Disziplin fast eine Fensterscheibe zu
Bruch gegangen wäre. Der erste Gummistiefel in Übergröße
landet nur wenige Meter weiter, so dass vor dem zweiten Versuch eine kurze
Lagebesprechung anberaumt werden muss. Mit welcher Taktik fliegt der Stiefel
am besten – wenn er verkehrt herum auf dem Fuß sitzt oder richtig?
Eine Frage, die das Team Großholzhausen I heiß diskutiert. Mit
einem kräftigen Anlauf zum Start fliegen die nächsten Stiefel
schließlich doch recht weit über die Wiese. |
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Mittlerweile hat die Euphorie der Jugendfeuerwehrler angesichts vieler respektabler
Leistungen rundum einen kleinen Dämpfer erhalten. Zumal sich ausgerechnet
in der Paradedisziplin der Großholzhausener, dem Biertragerlstapeln,
eine Mädchengruppe der Feuerwehr Raubling anschickt, den Jungs das
Wasser abzugraben. Jenny Hupf sitzt mit hochrotem Kopf auf 15 Kisten, angefeuert
von ihren Freundinnen, die ein Tragerl nach dem anderen hochreichen. Schon
ein paar Mal ist der Turm gefährlich ins Schwanken geraten, doch die
16jährige bringt ihn immer wieder ins Gleichgewicht. Die Konkurrenz
aus Großholzhausen macht lange Gesichter: „Jetzt fällt
sie“, prophezeien die jungen Männer und ernten von den Mädchen
aus Raubling für diese demotivierenden Worte ein paar böse Blicke.
Doch Jennys Turm bricht schließlich doch zusammen. Tapfer fängt
sie unter den Anfeuerungsrufen der Feuerwehr Raubling noch einmal von vorne
an, doch die Zeit läuft erbarmungslos ab – an die Höhe der
Großholzhausener kommt sie nicht mehr heran.
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Konkurrenz erhalten die vier Jungs dafür von der Johanniterjugend aus
Wasserburg. Michaela Mayer, Petra und Elke Stöger und Erol Coskun erweisen
sich als besonders geschickt auf dem Schubkarrenparcour. Der Wassereimer,
den sie über die Strecke und eine wackelige Wippe balancieren, enthält
am Ziel noch 17,5 Zentimeter Wasser. Bis auf 16,5 Zentimeter haben die Großholzhausener
das kühle Nass verschüttet. |
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Ein wenig im Nachteil sind die jungen Johanniter dafür beim Schlauchaufrollen.
Deshalb stehen die Helfer von der Kreisfeuerwehr und der ausrichtenden Wehr
aus Zaisering dem Team unter Betreuer Martin Wiesböck mit Rat und Tat
zur Seite. Doch es gibt auch typische Feuerwehrdisziplinen, die jungen Blauröcken
zu schaffen machen. Beim Knotenbauen auf Zeit verhaspelt sich Thomas Gruber
vor lauter Aufregung. „Den Kreuzknoten hab ich doch so gut gekonnt“,
ärgert er sich fassungslos, nachdem die Zeit für ihn abgelaufen
ist. Deprimiert sitzt er, klitschnass geschwitzt und geschlaucht von den
Anstrengungen des Wettkampfes, am Start der letzten Station, bei der vollgesogene
Wasserschwämme über eine Wand geworfen, aufgefangen und ausgedrückt
werden. Die Wiese hat sich hier in ein Schlammfeld verwandelt – doch
angesichts der brütenden Hitze tut das spritzende Wasser richtig gut.
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Nach zwölf Stationen und viel verflossenem Schweiß treffen sich
die Jugendfeuerwehrler aus dem Landkreis zum Essen und gemütlichen
Ausklang im Wettkampfzelt der Juroren. Hier wird das mit Leben erfüllt,
was die Ortsfeuerwehren prägt: Gemeinschaftssinn und Kameradschaft.
„Bei der Feuerwehr dabei zu sein, ist einfach cool“,
erläutert Georg Kracher seine Freude am Hobby. „Wir
lernen viel und haben viel Spaß an der Gemeinschaft“,
bringen die Jungs aus Großholzhausen auf den Punkt, warum ihnen der
Kreisfeuerwehrjugendtag auch ohne Pokalgewinn viel Freude bereitet hat.
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2. Platz für die Jugendgruppe Rott a. Inn II |
3. Platz für dei Jugendgruppe aus Feldkirchen |
Besonderen Dank gilt den Sponsoren, die den diesjährigen Kreisjugendfeuerwehrtag
großzügig unterstützt haben.
Folgende Geld- und Sachspenden sowie kostenlose Gerätebereitstellungen
haben wir für den Kreisjugendfeuerwehrtag erhalten: - Versicherungskammer
Bayern, 500,00 €
- Fa. Voggenauer Konrad, Prutting: Hebebühne
- Fa Freiberger Franz, Vogtareuth: Autokran und Hebebühne
- Brauerei Maxlrain, 10 Kisten Spezi
- Praktiker Baumarkt, 10 Akkuschrauber im Wert von je 20,00 €
Weitere Sachspenden von den Firmen:
- Flötzinger Bräu, Rosenheim (T-Shirts und Baseballcaps)
- Werbemax, Evenhausen (Rucksäcke)
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Bericht:
Heike Duczek, OVB-Medienhaus
Werner Reiter, Kreisfeuerwehrverband Rosenheim e.V.
Fotos: Josef Reisner
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