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Hochwasser - Katastrophenalarm im Landkreis Traunstein

Landkreis Traunstein - Am Montag, 11.07.2005 wurde im Landkreis Traunstein wegen starkem Hochwasser der Katastrophenalarm ausgelöst. Am stärksten betroffen war die Gemeinde Unterwössen, wo der Wössner Bach über die Ufer trat und zahlreiche Häuser unter Wasser setzte. Auch Feuerwehren aus dem Landkreis Rosenheim leisteten Nachbarschaftshilfe.

 

Die örtlichen Einsatzkräfte wurden den Fluten, die nach langem Dauerregen durch das Tal brausten, kaum mehr Herr. Unzählige Keller standen unter Wasser. Die B 307 und 305 mussten total gesperrt werden, Bundeswehr und zahlreiche Hilfsorganisationen rückten an.

Größter Krisenherd war der Wössner Bach in der Gemeinde Unterwössen, Kreis Traunstein. Der sonst so ruhig dahin plätschernde Ortsbach versetzte die Anlieger in Angst und Schrecken. Innerhalb weniger Stunden schwoll er zu einem reißenden Fluss an und überschwemmte Teile des Ortes. Betroffen waren auch die Kirche und der Friedhof - Grabkränze trieben auf den braunen Fluten. Der Campingplatz in Unterwössen wurde vorsorglich evakuiert. Die Fluten rissen eine Fußgängerbrücke weg. Bei der Aggasäge wurde ein Damm unterspült. Ein Dammbruch ist nicht auszuschließen. Wegen der Stromabschaltung wurde die Bevölkerung über Lautsprecher gewarnt. Der Ort Hinterwössen war von der Außenwelt abgeschnitten. Alle Zufahrtswege standen unter Wasser. In der Turnhalle Grassau wurde vorsorglich eine Notunterkunft eingerichtet.

 

Auch im Inntal mussten die Feuerwehren zu Hochwassereinsätzen ausrücken. Unter anderem liefen in Kiefersfelden, Oberaudorf und Nußdorf Keller voll. Der Inn schwoll im Bereich Rosenheim bedrohlich an, überflutete erstmals seit Monaten die so genannten Inn-Flutmulden nördlich der Stadt.

Um 15.45 Uhr musste dann die Staatsstraße 2089 zwischen Flintsbach und Oberaudorf im Bereich des Kirnstein wegen eines Muren-Abgangs total gesperrt werden. Verletzt wurde dabei aber niemand.

Ansonsten wurde der Landkreis Rosenheim von den starken Regenfällen weitgehenst verschont, es standen jedoch auch hier in verschiedenen Gemeinen weitere Keller unter Wasser.

 
 

Im Krisengebiet "Unterwössen" waren am nächsten Tag dann auch die Feuerwehren Bernau, Frasdorf, Prien, Rimsting und Wildenwart aus dem Landkreis Rosenheim im Einsatz und unterstützten die örtlichen Einsatzkräfte beim Kellerauspumpen und bei den Aufräumungsarbeiten, als die Wassermassen langsam abklangen.

 

Entwarnung können wir erst geben, wenn wir wissen, wie sich die Wetterlage weiter entwickelt", sagte der Traunsteiner Polizeisprecher Franz Sommerauer. Zahlreiche Straßen im Kreis Traunstein blieben am Dienstag weiter gesperrt, darunter die Bundesstraßen B 305 und 307. In Ober-, Unter- und Hinterwössen wurden viele Straßen bis zu einem halben Meter überflutet. Auch die Zugstrecke München-Innsbruck war am Morgen noch lahm gelegt.

 

Zahlreiche Häuser standen am Dienstag noch unter Wasser. "Die Keller sind bis obenhin voll. Teilweise ist das Wasser bis in den ersten Stock gelaufen", sagte Traunsteins Feuerwehr-Kreiswehrbrandinspektor Georg König. Bis Dienstagmorgen hatten mehrere hundert Feuerwehrmänner schon mehr als 50 Keller ausgepumt. Dennoch standen immer noch mehrere Dutzend auf der Warteliste. In den überfluteten Kellern trat teilweise Heizöl aus den Lagertanks aus. Das Trinkwasser in der Überschwemmungsregion wurde deshalb vom Wasserwirtschaftsamt laufend auf Verunreinigungen durch Heizöl überprüft.






Bericht:
KFV-Rosenheim
Fotos:
Reisner, Nathen
Quelle: OVB-Medienhaus

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