Landkreis/Rosenheim – Stadt und Landkreis Rosenheim scheinen
noch einmal glimpflich davongekommen zu sein. Obwohl an Inn und Mangfall
einige Keller ausgepumpt werden mussten, blieb der Bevölkerung die
befürchtete Katastrophe erspart. Seit den frühen Morgenstunden
fallen die Pegel an beiden Flüssen.
Die Einsatzkräfte der Hilfsorganisationen bleiben allerdings sicherheitshalber
auch weiterhin vor Ort. Vor allem die Dämme an Mangfall und Inn, die
bislang alle den Wassermassen Stand gehalten haben, werden intensiv beobachtet.
Ein Schwerpunkt des Geschehens war in der vergangenen Nacht die Stadt
Wasserburg, wo über einen alten Kanalstrang beträchtliche Wassermengen
in die Altstadt gelangten. Auf der Ostseite der Stadt trat der Wuhrbach
über die Ufer und zog einige Häuser in Mitleidenschaft. Mittlerweile
konnte aber auch für Wasserburg weitgehend Entwarnung gegeben werden.
Für Privatfahrzeuge bleibt die Altstadt jedoch bis auf weiteres noch
gesperrt.
Entschärft hat sich die Situation auf bayerischer Seite auch am
Oberlauf des Inns. Dort konnte dank des Einsatzes der Hilfskräfte
und zahlreicher freiwilliger Helfer das bei Kiefersfelden drohende Ausufern
des Flusses verhindert werden. Angespannt bleibt die Lage aber noch immer
im Bereich des Neubeurer Sees, wo der Inndamm aufzuweichen droht und in
Oberaudorf, wo der Auerbach noch Kopfzerbrechen bereitet.
Weitaus mehr Sorgen gibt es allerdings nach wie vor auf der österreichischen
Seite: Die Autobahnbrücke bei Kufstein bleibt weiter gesperrt. Die
Straßensperrungen in diesem Bereich gelten nach wie vor, sodass
derzeit eine Fahrt nach Tirol durch das Inntal nicht zu empfehlen ist.
In der Stadt Rosenheim, wo zwar unweit des Zusammenflusses von Mangfall
und Inn einige Keller ausgepumpt werden mussten, hielten sich die Schäden
ähnlich wie in den anderen Gemeinden an Inn und Mangfall in Grenzen.
Die vorsorglich empfohlene Evakuierung einiger Bewohner der Hofleiten
im Gemeindebereich von Stephanskirchen konnte schon in den frühen
Morgenstunden aufgehoben werden.
Im nördlichen Landkreis gab es Probleme an einigen Innzuflüssen.
So drohten beispielsweise Attel und Rott über die Ufer zu treten.
Die unermüdlich tätigen Einsatzkräfte konnten aber auch
dort größere Schäden verhindern.
An der Mangfall konzentrierte sich die Aufmerksamkeit neben den bekannten
neuralgischen Punkten im Bereich von Kolbermoor und Rosenheim auf das
Brucker Wehr im Gemeindebereich von Bruckmühl, das bereits am Dienstagabend
stark verklauste. Dort wurde sogar eine Dammsprengung am Triftbach erwogen,
um so größere Schäden von der Marktgemeinde abzuwenden.
Glücklicherweise fiel der Wasserstand der Mangfall aber noch rechtzeitig,
so wurden keine gravierenderen Maßnahmen notwendig wurden.
Ihren Höchststand erreichte die Mangfall bei Feldolling am Dienstag
gegen 19 Uhr mit 2,84 Metern und an der Mündung in der Stadt Rosenheim
gegen 22 Uhr mit 3,86 Metern. Am frühen Morgen begannen die Pegelstände
dann langsam, aber kontinuierlich zu sinken. Der Inn erreicht etwa um
Mitternacht mit 5,34 Metern bei Oberaudorf und mit 5,38 bei Rosenheim
seinen höchsten Stand. Zwei Stunden später wurden in Wasserburg
6,88 Meter gemessen. An beiden Flüssen wurden die Kriterien der höchsten
Meldestufe (4) deutlich überschritten. Von einem sogenannten hundertjährlichen
Hochwasser sprechen die Fachleute des Wasserwirtschaftsamts dennoch nicht.
Die Situation komme nach den derzeitigen Erkenntnissen höchstens
einem „fünfzigjährlichen“ Hochwasserstand gleich.
Bilder
vom Hochwasser (Quelle: OVB-Medienhaus, 23.08.2005, Josef Reisner)
Bilder
vom Hochwasser (Quelle: OVB-Medienhaus, 22.08.2005, Fotos: M.Kroneck)
Bilder
vom Hochwasser (Quelle: OVB-Medienhaus, 22.08.2005, Fotos: dpa)
Bilder
vom Hochwasser (Quelle: OVB-Medienhaus, 22.08.2005, Fotos: Josef Reisner)
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