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Chemieschutz-Sonderausbildung
bei der FF Prien
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Prien am Chiemsee - In den letzten Tagen legten im August-September
2005 acht Priener Feuerwehrler einen Sonderlehrgang für Chemieschutzanzuggeräteträger
mit Erfolg ab. Vor gut drei Jahren begann die Kreisbrandinspektion Rosenheim
für ihre 14 Chemieschutz-Feuerwehren mit dieser Sonderausbildung. Nach
einem erfolgreichen Pilotlehrgang und einem weiteren Lehrgang im Jahr 2004
bei der Feuerwehr Wasserburg, konnte heuer auch die Priener Feuerwehr geschult
werden.
Neben den vielen Gefahrgutschulungen die jährlich abgehalten werden,
gehört auch das Tragen des Chemieschutzanzuges dazu. Die Priener Wehr
hat ein großes Einsatzgebiet im Bereich Gefahrgut im eigenen Ort.
Dazu gehören z.B. Schwimmbäder, Hallenbäder, Kläranlagen,
Gasanlagen, Wertstoffhof, verschiedene Ortsfirmen und Produktionsstätten,
Eisenbahn, Durchgangsverkehr etc.
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Chemie- und Säureschutzanzüge |
Dekontaminationsnachweisplatz |
Ebenfalls leisten die Priener auch Nachbarschaftshilfe wie z.B. auf der
Autobahn. Im neuen Rüstwagen sind jetzt nach vielen Jahren alle Gerätschaften
sowie Schutzanzüge für Strahlenschutz, Bio, Chemie und Öl
untergebracht. Ein besonderes Anliegen des Kommandanten Stephan Pfliegl
sowie seiner Führungsmannschaft war es, die bestmöglichste Ausbildung
seinem Team zu geben. Deshalb wurde zum ersten mal ein Lehrgang für
„Chemieschutzanzuggeräteträger“ abgehalten. Mit den
neuen acht Priener Feuerwehrlen hat der Landkreis Rosenheim derzeit 24 Feuerwehrler
mit dieser neuen Spezialausbildung ausgebildet. Diese Ausbildung kann nur
die Ausbildungsstätte des Landkeises mit der Kreisbrandinspektion anbieten
und die Prüfungen abnehmen. Die acht neuen Feuerwehrler der FF Prien
sind : Titze, Koch, Gajewski, Dahlmann, Wunderle, Laux, Lederer, Jasenko.
Das Ausbildungsteam und Helfer bestand aus sieben Mann. Lehrgangsleiter
war Kreisbrandmeister Kratz mit seinem Ausbilderkollegen Christian Hof und
Helfern der Feuerwehr Prien. Als Gastteilnehmer war die Feuerwehr Vogtareuth
mit vier Mann vor Ort.
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Als erstes mussten die Teilnehmer zwei Stunden Theorie absolvieren und am
letzten Samstag von 8.00 Uhr morgens bis 18.00 Uhr abends ein praktisches
Übungsprogramm ablegen. Dabei wurde das richtige An- und Auskleiden
gelernt sowie verschiedene körperliche Leistungsteste und Fingerspitzengefühl
abverlangt. Es galt auch die Gefahren zu erkennen und diese an die Einsatzleitung
weiter zu leiten. Dies ist in den Schutzanzügen eine erschwerte Arbeit.
Der Geräteträger ist mit diesem Schutzanzug von der Außenwelt
völlig abgeschnitten und ist auf sich alleine gestellt, bzw. muss sich
auf seine Kollegen verlassen können. Diese Belastungen – körperlich
oder physisch – sind für den Geräteträger enorm und
deshalb ist auch nicht jeder dazu geeignet. Auch die Selbstrettung und die
Rettung unter dem Chemieschutzanzug wurde mit verschiedenen Hilfsmitteln
gezeigt. Anschließend sind Druckleitungen abgedichtet und Rohrschieber
ein- und ausgebaut sowie Daten übermittelt worden. Auch der Dekontaminationsnachweisplatz
für Strahlenschutz, Bio und Chemie wurd aufgebaut und die einzelnen
Aufgaben der Feuerwehrler in diesem Bereich geübt.
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Höhepunkt des Lehrgangs waren zum Schluss noch zwei Einsatzübungen.
Angenommen wurde einmal ein Verkehrsunfall mit auslaufender Flüssigkeit
und die zweite Übung war ein Lagerunfall in einem Regallager wobei
eine Person gerettet werden musste und die Chemikalie gebunden wurde. Alle
Aufgaben wurden hervorragend abgearbeitet und deshalb bekamen alle Teilnehmer
vom Kreisbrandmeister Kratz und Kommandant Pfliegl ein Zeugnis überreicht.
Mit dieser Ausbildung ist die Priener Wehr wieder einen Schritt weiter und
hält sich somit immer auf dem neuesten Stand der Technik. Bisher ist
die Wehr von großen Chemieunfällen verschont worden und wir hoffen
- trotz der guten Geräte und der gut ausgebildeten Mannschaft - dass
dies auch so bleibt.
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Bericht: Christian Hof, Ausbildung Gefahrengut
Fotos: Christian Hof
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