Somit wurde nach Alarmstufe 5 alarmiert, wobei die Nachbarfeuerwehr und die Landkreisführung bewusst nicht mit dabei waren. Kurz nach Alarm über Sirene und Funkmeldeempfänger rückte die Feuerwehr mit 27 Helfern an und begann mit der Rettung und Versorgung der vom MHD geschminkten Verletzten.

Als erste Lage meldete der Gruppenführer fünf verletze Personen, drei davon leicht verletzt auf der Rücksitzbank und zwei schwerer verletzt vorne. Der Wagen stand mit der Fahrerseite auf Höhe der vorderen Tür direkt am Baum, sodass die Rettung der Fahrerin zusätzliche Schwierigkeiten brachte.

Zunächst wurde die Einsatzstelle mit mehreren Scheinwerfern beleuchtet um optimal arbeiten zu können. Durch die leicht zu öffnende hintere linke Tür, konnten sofort zwei Leichtverletzte gerettet und von mehreren Feuerwehrlern betreut werden. Gleichzeitig versuchte ein weiterer Trupp von der Beifahrerseite einen Zugang ins Auto mit Hilfe des Rettungssatzes zu bekommen. Natürlich durfte auch die Erstversorgung und vor allem die psychische Betreuung der schwerverletzten Fahrerin und des Beifahreres nicht fehlen. Dabei machte es sich bezahlt, das zur Zeit ein First Responder Kurs in Rott läuft, weil die dort gewonnenen Erkenntnisse im Umgang mit Verletzten gleich geübt werden konnten.

Nachdem durch die inzwischen aufgespreizte hintere rechte Tür die dritte Leichtverletzte gerettet und zum Wärmeerhalt in ein Feuerwehrfahrzeug gebracht wurde, konzentrierte sich die Arbeit auf die Befreiung des Beifahrers. Nach Untersuchung und Erstversorgung durch einen First Responder Schüler, wurde die Beifahrertür entfernt und der Patient schonend mit vereinten Kräften aus dem Fahrzeug gehoben. Kurz darauf traf der Rettungsdienst ein und übernahm die inzwischen geretteten und gut versorgten Unfallopfer.

Als Nächstes bereitete der Rettungsdienst die eingeklemmte Fahrerin für die anstehende Rettung vor. Mit Sauerstoff und Stifneck versorgt und mit einer Decke geschützt, entfernten zwei Feuerwehrmänner die Frontscheibe. Um besser arbeiten zu können, wurde danach das Unfallfahrzeug mit Hilfe eines Seilzuges vom Baum weg gezogen. Nachdem die Fahrertür frei zugänglich war, erfolgte die Befreiung mit Hilfe des Spreizers. Da aufgrund der schweren Verletzungen die Rettung der Fahrerin noch nicht in Betracht kam, musste das Dach komplett entfernt werden um die Verletzte mit einer Schaufeltrage aus dem Auto zu heben.

Nach gut einer Stunde nach Alarmierung waren alle Opfer gerettet und versorgt und die Übung konnte beendet werden.

Nach einer kurzen Besprechung mit den beteiligten Beobachtern von Feuerwehr und Rettungsdienst, gab es eine Brotzeit für alle Helfer im Feuerwehrhaus.