Unbenanntes Dokument
Mit geänderter Einsatztaktik größeren Schaden verhindern


250 Feuerwehrler aus dem Landkreis am 03.12.2005 beim
2. Feuerwehrsymposium in Söllhuben


Lkr. Rosenheim / Riedering – Mit neuen Ideen und Überlegungen zu einem effizienteren Einsatz bei Bränden überraschte Dr. Markus Pulm von der Branddirektion Karlsruhe rund 250 Teilnehmer aus dem Landkreis beim 2. Feuerwehrsymposium, das im Gasthaus Hirzinger in Söllhuben stattfand. Teils provozierend stellte der Referent bisherige Praktiken der Brandbekämpfung in Frage und zeigte Wege auf, dies mit geänderter Taktik auch noch weit effektiver und im Sinne der Schadensminimierung zu tun.


Es sei bei einem Brandgeschehen besser, zuerst genau die Taktik festzulegen, bevor man übereilt Maßnahmen treffe. Die voraussichtliche Schadenbilanz gelte es bereits da zu kalkulieren und entsprechend zu reagieren. So sei es besser bei einem Brand in der Küche, die Brandbekämpfung wo möglich über ein Fenster von außen zu betreiben. Vorausgesetzt die restlichen Türen sind geschlossen könnte so der Rest der Wohnung bewohnbar bleiben. In einem Mehrfamilienhaus bliebe, wenn die Wohnungstüre geschlossen bleibt, das Treppenhaus rauchfrei. Mitbewohner könnten so ohne mit Rauchgas konfrontiert zu werden, ihre Wohnungen verlassen.

Über die Voraussetzungen bei nächtlichen Landungen von Hubschraubern bei Verkehrsunfällen berichtete H. Gehr, Pilot eines Intensiv-Transport-Hubschraubers (ITH) beim HDM Flugservice. Es sei für eine sichere Nachtlandung wichtig, den Landeplatz optimal auszuleuchten. Wichtig sei bei der Auswahl des Platzes dabei, auf Hindernisse wie Masten, Freileitungen und hohe Bäume zu achten und sie gegebenenfalls zu beleuchten. Bei Landungen auf der Autobahn müsse auch die Gegenfahrbahn gesperrt werden, da der Rotor 17 Meter Ausladung habe. Leider warte man bisher vergeblich auf die Zulassung zusätzlich zu den Navigationsgeräten auch Nachtsichtgeräte einzusetzen, die eine deutliche Vereinfachung des Einsatzes bringen könnte.

Von seiner schwierigen Arbeit bei der Aufklärung eines Unfallhergangs berichtete anhand von teils dramatischen Bildern Ing. Georg Thalhammer. Wichtig für ihn sei, den Unfallort unverändert zu lassen. Oft seien von scheinbaren Kleinigkeiten Rückschlüsse auf den Unfallhergang zu ziehen. Ebenso sei es von Vorteil, den Gurt nach schweren Unfällen nicht zu öffnen, sondern ihn zu trennen. Als Unsitte bezeichnete er die Ventile der Reifen zur Stabilisierung des Fahrzeugs einfach abzuschneiden. Gerade die Reifen seien in wichtiges Indiz bei der Ursachenforschung eines Unfalls.

„Versicherungsschutz in der Feuerwehr“, so lautete ein Vortrag des Münchener Stadtbrandinspektors Rupert Saller. Die Feuerwehrler seien in der Regel gut versichert was die aktiven Einsätze angehe. Einschränkungen gebe es aber beim Feuerwehrverein. Es sei angeraten sich genau zu informieren, um für den Ernstfall gerüstet zu sein.





Bericht:
Josef Reisner
Foto:
Josef Reisner

Copyright © 2003 by Kreisfeuerwehrverband Rosenheim. Created by Werner Reiter