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Eingeklemmte Person nach Verkehrsunfall auf schneeglatter Fahrbahn

Bad Endorf / Antwort - Spiegelglatte Fahrbahn durch Schneeglätte führte am Samstag 17.12.2005 am frühen Nachmittag dazu, dass eine junge PKW-Fahrerin trotz Winterreifen am Ortseingang von Antwort ins Schleudern geriet, von der Fahrbahn abkam und über eine kleine Böschung hinunterrutschte.

Mit der Fahrerseite "mähte" der PKW dabei einige zum Glück nur schwache Bäume einer Garteneinfassung nieder und rammte mit der Beifahrerseite schließlich die Wand eines Holzschuppens. Die Fahrerin war zum Unfallzeitpunkt allein im Fahrzeug und vorschriftsmäßig angeschnallt. Die Airbags lösten wegen dem fehlenden Frontalanprall nicht aus.


Die Feuerwehren Antwort und Bad Endorf wurden zur Unfallstelle gerufen, um die eingeklemmte Fahrerin zu befreien. Auch alle Rettungsfahrzeuge konnten sich wegen der extremen Schneeglätte nur mit äußerster Vorsicht der Unfallstelle nähern.

Die Ortsfeuerwehr Antwort sorgte bis zum Eintreffen des Bad Endorfer Löschzuges für die Absperrung der Unfallstelle und sicherten den Wärmeerhalt der eingeklemmten Person mit Wolldecken und Flutlichtstrahlern. Der Einsatzleiter ließ zunächst auch einen Feuerwehrsanitäter als Ansprechpartner und zur psychischen Betreuung über die Rücksitzbank zur verletzten Person ins Fahrzeuginnere vordringen.


Das Notarztteam des BRK stellte fest, dass die junge Frau voll ansprechbar und weitgehend kreislaufstabil war. Somit konnte eine möglichst schonende Rettung vorbereitet werden. Mit Rettungszylindern wurden zunächst die eingedrückten B-Säulen innerhalb des Fahrzeuges gegeneinander wieder aufgeweitet.
Eine anschließende konventionelle Türöffnung auf der Fahrerseite mittels Spreizer gelang dann problemlos. Weitere Zerlegung war in Absprache mit dem Notarztteam
nicht nötig, da eine Rettung über die Fahrertür vom Verletzungsmuster her zumutbar erschien und bei der Fahrerin zusätzlich noch ein Rettungskorsett (KED) zur Wirbelsäulensicherung angelegt werden konnte.


So rasch wie möglich wurde die Person nach der Rettungsaktion auf der Rolltrage in den geheizten Rettungswagen verbracht, da während des gesamten Einsatzes nicht nur den Rettungskräften an der exponiert liegenden Unfallstelle ein kräftiger, schneidend kalter Westwind heftig zusetzte.

Im Vergleich zu den Fahrzeugdeformationen scheint die junge Fahrerin äußerst glimpflich davongekommen sein, da sich neben möglichen Frakturen an Rippen und
evtl. am Arm keine lebensbedrohlicheren Verletzungen vor Ort feststellen ließen. Nach Einsatzabschluss wurde noch über den Straßenbaulastträger eine vordringliche
Salzstreuung im betroffenen Bereich angefordert.

 
 
 





Bericht:
Mario Kögl, 1. Kdt. FF Bad Endorf
Fotos: FF Bad Endorf


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