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Feuerwehr Bad Endorf stellt neue Drehleiter „DLK 23/12“ in Dienst


Bad Endorf - Mit einer traditionellen kirchlichen Fahrzeugsegnung und einer Feierstunde im kleinen Rahmen stellte die Feuerwehr Bad Endorf am 11.02.2006 ihre „neue“ Drehleiter DLK 23/12 vom Typ MAN / Ziegler / Camiva offiziell in Dienst.

Das Fahrzeug war nach nur 13 Einsatzjahren von einer deutschen Berufsfeuerwehr vorzeitig wegen Neubeschaffungen abgegeben worden. Die Marktgemeinde Bad Endorf hatte es vergangenen Herbst auf Vorschlag der Feuerwehr angekauft. Gemeinsam mit den nötigen Fachfirmen investierten 25 aktive Mitglieder der Bad Endorfer Feuerwehr über den Winter nun sage und schreibe 950 Arbeitsstunden in die Generalüberholung und Umgestaltung der Drehleiter auf die örtlichen Bedürfnisse. Neben komplett neuer Einbrennlackierung erhielt das Fahrzeug einen restlosen Neueinbau aller Geräteraumausstattungen und eine herstellerseitige Vollüberprüfung und Neuabgleich der gesamten Drehleitertechnik. Trotz einiger „Unkenrufe“ zeigte sich im bisherigen Probebetrieb das Fahrzeug als sehr zuverlässig und das unvermeidbare Restrisiko einer Gebrauchterwerbung ist aus heutiger Sicht voll und ganz belohnt worden.


Kreisbrandrat Sebastian Ruhsamer, Bad Endorfs Bürgermeister Hans Hofstetter, viele Gemeinderatsmitglieder und einige weitere Ehrengäste waren erschienen, um an der Feierstunde in der Fahrzeughalle des Bad Endorfer Feuerwehrhauses teilzunehmen. In seinen Grußworten freute sich natürlich besonders der Bürgermeister über diesen gelungenen, unvergleichbar kostengünstigen Schachzug und sein besonderer Stolz darüber, was die Bad Endorfer Gemeindeverwaltung und die Feuerwehr hier zusammen auf die Beine gestellt hatten, war kaum zu überhören.


Mit der auf Hochglanz strahlenden „neuen“ Drehleiter als Hintergrund nahm sich Bad Endorfs 1. Kommandant Mario Kögl in seiner Ansprache hauptsächlich dafür Zeit, allen beteiligten Helfern namentlich und persönlich zu danken. Von allen aufgebrachten ehrenamtlichen Arbeitsstunden leisteten zwei der Bad Endorfer Wehrmitglieder bereits knapp die Hälfte. Der stellvertretende Kommandant Alexander Danzer und Hans-Peter Gnadl als LKW-Mechanikermeister leiteten und koordinierten gemeinsam die gesamte Umbauphase. Für das gelungene Gemeinschaftswerk erhielten alle Helfer vom Kommandant als symbolischen Dank ein fotografisches Erinnerungsgeschenk. An die Ehefrauen der beiden am meisten engagierten Helfer wurden Blumen überreicht.


Neben einer altersmäßigen „Verjüngung“ von satten 20 Jahren gegenüber der Vorgängerin bietet die neue Bad Endorfer Drehleiter einige weitere zeitgemäße Vorteile:
Ein vom Fahrzeugmotor mitbetriebener, fest eingebauter Generator sichert an der Einsatzstelle sofortige Stromversorgung bis 6 kVA, auch über eine interne Durchführung bis direkt zur Leiterspitze. Damit können die fest am Korb montierten Flutlichtscheinwerfer das Bewegungsfeld der Drehleiter bei Dunkelheit immer ab Arbeitsbeginn verzögerungsfrei ausleuchten. In den vollautomatischen Überklappkorb mit einer Tragfähigkeit von 270 kg können bis zu drei Personen aufgenommen werden. Der schwenkbare Tragentisch am Rettungskorb passt zu allen modernen Rolltragenaufsätzen der heute gängigen RTW-Ausstattungen, um liegende Patienten ohne Umlagerung für den Rettungsdienst aus Obergeschossen herabheben zu können. Ein Hohlstrahl-Wasserwerfer mit bis zu 2300 Liter/Minute kann ebenfalls wahlweise angebracht werden. Er erreicht vom Korb aus eine Wurfweite von bis zu 60 Metern. Alle Drehleiterbewegungen sind mikroprozessorüberwacht. Der Maschinist hat alle aktuellen Parameter im Display direkt vor Augen. Sowohl vom Korb als auch vom Hauptsteuerstand aus werden die Leiterbewegungen per Joystick eingeregelt. Die 14 Tonnen schwere Drehleiter wird von einem 264 PS MAN Diesel mit Automatikgetriebe bewegt. Der Motor hat eine zusätzliche Geräuschkapselung und ein nach vorne geführtes Abgassystem. Für den Winterbetrieb stehen auch noch eingebaute „ONSPOT“- Schleuderketten zur Verfügung.


In die neue Ausrüstung aufgenommen wurden neben der bayerischen Normbeladung unter anderem ein „ROLLGLISS“ Abseilgerät für bis zu 60 m Rettungshöhe, ein „EDELRID“ Höhensicherungsset und ein „HALE“ Wasserturbinen-Drucklüfter mit 56.000 Kubikmeter Luftleistung pro Stunde.

 
Generalüberholung und Umgestaltung der neuen Drehleiter durch die Mitglieder der FF Bad Endorf





Bericht: Mario Kögl, 1. Kdt. FF Bad Endorf
Fotos:
FF Bad Endorf

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