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Fusion der Feuerwehren Feldkirchen und Westerham - Nur eine Stimme entscheidet über Amt

Feldkirchen - Westerham : Knapper hätte die Wahl zum Ersten Kommandanten der jetzt zusammengelegten Feuerwehr Feldkirchen-Westerham am 06.03.2006 gar nicht ausgehen können:
«51 Stimmen für Michael Weber junior, 50 Stimmen für Sven Gericke», verkündete Bürgermeister Bernhard Schweiger als Ergebnis.

Zum stellvertretenden Kommandanten wurde Michael Kolmberger gewählt. Ebenso wurden auch die Feuerwehrvereine zusammengelegt. Knapp eine Stunde nach der jetzt auch notariell beglaubigten Fusion zwischen den bis dahin offiziell noch selbstständigen Feuerwehren Feldkirchen und Westerham wurden mit der Wahl der Kommandanten die personell wichtigsten Entscheidungen getroffen.

Dass der Elektromeister Michael Weber für das Amt des Ersten Kommandanten kandidieren würde, kam für viele aus der Versammlung völlig überraschend. Vorgeschlagen wurde Weber vom bisherigen Westerhamer Kommandanten Michael Kolmberger und vom ehemaligen Ersten Kommandanten und langjährigen Vorstand der Feuerwehr Feldkirchen, Martin Faltlhauser. Der hatte im Sommer vergangenen Jahres nach einer Auseinandersetzung mit Bürgermeister Bernhard Schweiger sein Amt niedergelegt und ist auch aus dem Feuerwehrverein ausgetreten. Als Aktiver vertrat Faltlhauser die Ansicht, dass Weber, der die Fusion der beiden Wehren federführend vorbereitet hatte, gewissermaßen eine «moralische Verpflichtung» habe, für das Amt des Kommandanten zu kandidieren.

Der Leiter der zur Feuerwehr gehörenden First-Responder- Gruppe, Dr. Michael Jakob, sprach sich ganz klar für eine erneute Kandidatur von Sven Gericke aus. Jakob stellte die fachliche Qualifikation, das in seiner bisherigen Amtszeit gezeigte Engagement und die intakte Integration bei den Aktiven in den Vordergrund seiner Überlegungen. Gerickes bisheriger Stellvertreter Jürgen Dräger warf Michael Weber vor, er habe «zu keiner Zeit» erkennen lassen, dass er für dieses Amt zur Verfügung stehen würde. «Drei Stunden vor der Wahl seine Kandidatur anzumelden, ist kein Weg, der nachvollziehbar ist», monierte ein sichtlich verärgerter Dräger.

«Gewählt ist, wer 50 Prozent plus eine der abgegebenen Stimmen auf sich vereinen kann», lautet die offizielle, in der Praxis aber kaum einmal eintreffende Wahlformel. Bei der Wahl des Ersten Kommandanten der neuen Feuerwehr Feldkirchen-Westerham aber war das der Fall. 51 Stimmen für Michael Weber, 50 Stimmen für Sven Gericke, so das offizielle Ergebnis. Gericke unterlag gegen Michael Kolmberger auch bei der Wahl zum stellvertretenden Kommandanten mit 35 zu 65 Stimmen.

Bürgermeister Bernhard Schweiger erinnerte an die großen Aufgaben, die mit dem Neubau des Feuerwehrhauses anstehen würden. «Jetzt liegt es auch an euch, ob die vollzogene Fusion den erhofften Erfolg für Feldkirchen und Westerham bringen wird». Auch Kreisbrandinspektor Klaus Hengstberger meinte, es sei jetzt eine der vordringlichsten Aufgaben, die vom Wahlausgang Enttäuschten wieder einzubinden und den Blick nach vorne zu richten.

Bericht: Manfred Merk, Feldkirchen

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