Feuerwehrarzt Dr. med. Steiner mit Anerkennungs-Urkunde von Bayerns Innenminister
Dr. Günter Beckstein und mit einem Ehrenzeichen ausgezeichnet
Priener Feuerwehr mit 135 Einsätzen sowie mit insgesamt 8.220 Einsatz-
und Übungsstunden im Jahr 2005 überaus stark gefordert
Prien – Die Aufgaben, denen sich die ehrenamtlichen
Mitglieder der Freiwilligen Feuerwehr von Prien gegenüberstehen, werden
immer mehr und zeitintensiver. Brände, Verkehrsunfälle und technische
Hilfeleistungen alleine sind nur noch ein Teil der Aufgabenvielfalt. Wetterkapriolen
wie Hochwasser und Schnee-Unmengen in jüngster Zeit sowie ganz aktuell
noch die Mithilfe bei der Bekämpfung der Vogelgrippe haben neue Herausforderungen
gebracht. Davon konnten in der gut besuchten Jahresversammlung am 17.03.2006
im Florianstüberl des Priener Feuerwehrhauses Vorstand Hans Herzinger
und Kommandant Stefan Pfliegl berichten.
Insgesamt von 135 Einsätze, 80 Übungs-Berichte und inzwischen
67 Aktive mit einer Funkausrüstung waren einige der beeindruckenden
Eckdaten der Priener Feuerwehr. Von den 72 aktiven Feuerwehrleuten sind
drei weiblich, 41 haben eine Atemschutz-Ausbildung, dazu kommen zwei
Feuerwehr-Anwärter und drei Ersatz-Dienstleistende. Fünf
ausgeschiedenen Feuerwehrleuten (mit Erreichen des 60. Lebensjahres scheidet
man automatisch aus dem aktiven Dienst aus) stehen fünf neue Kräfte
gegenüber. Diese jugendlichen Nachwuchskräfte namens Silke
Noack, Bernd und Maxi Fischer, Bodo Sagebiel und Dirk Reichel wurden
besonders herzlich begrüßt.
Weitere Willkommensgrüße zur 137. ordentlichen Mitgliederversammlung
galten den Vertretern der Gemeinde, des BRK, der Nachbarwehr Atzing, der
Polizeidienststelle Prien sowie vom Landkreis Rosenheim Kreisbrandrat
Sebastian Ruhsamer und Kreisbrandmeister Franz Hügel. Der Priener
Feuerwehrverein mit seinem ersten Vorsitzenden Hans Herzinger hat derzeit
72 aktive und 60 passive Mitglieder in seinen Reihen. In seinem Rückblick
erinnerte der Vorstand an 15 wichtige Termine, unter anderem an das eigene
Florifest (das heuer voraussichtlich am 13. Mai stattfindet), an die Teilnahme
am Fronleichnamsumzug, an das Ferienprogramm mit 160 Kindern, an einen
gelungenen Kameradschaftsabend bei Hans Koch, an die Teilnahme bei der
Inbetriebnahme des Feuerwehrhauses Bernau, an das Mitmachen beim Marktschießen
sowie an die Einweihung des neuen Rüstwagens, der gleichzeitig mit
dem Einsatzleitwagen des BRK feierlich in Dienst gestellt wurde.
Der alte Rüstwagen wurde in Abstimmung mit dem Landkreis
Rosenheim in dessen Partnerlandkreis Temeswar nach Rumänien gebracht.
Dort erfüllt er nun für die arg ärmliche Bevölkerung
noch wertvolle Dienste. In die Region Temeswar wird voraussichtlich im
Mai erneut eine Hilfsfahrt stattfinden, interessierte Bürger können
sich hierzu bei der Feuerwehr-Vorstandschaft anmelden. Abschließend
in seinem Jahresbericht dankte Herzinger allen Feuerwehrleuten, die in
ihrer Freizeit ohne Gegenleistung Risiken auf sich nehmen und die aufgrund
ihres Ehrenamtes und Idealismus alle Hochachtung verdienen.
Kassier Manfred
Heller sowie Walter Kofler, der zusammen mit Hans-Peter Stephan die Kassenprüfung
vornahm, konnten geordnete Verhältnisse vermelden. Leider sind die
Spenden ihren Berichten zufolge aus den Reihen der Bevölkerung rückläufig.
Aufgrund der insgesamt zufriedenstellenden Kassenlage wurde dem Vorschlag
der Vorstandschaft zugestimmt, auf die Erhebung eines Beitrages von aktiven
wie passiven Mitgliedern zu verzichten.
Bericht des Kommandanten Stefan Pfliegl
12 Brände, 14 Ernsteinsätze bei Sturm und Hochwasser, 79 technische
Hilfeleistungen der verschiedensten Art, 16 Fehlalarme und 14 Sicherheitseinsätze
bei Großveranstaltungen galt es laut Bericht von Ersten Kommandant
Stefan Pfliegl zu bewältigen. Mit insgesamt 2.710 Einsatzstunden
wurde gegenüber dem Vorjahr eine Steigerung von 900 Stunden erreicht.
22 Haupt- und 29 Zwischen-Übungen (in der Regel mittwochs), die
Abnahme von Leistungsabzeichen, Übungsfahrten, Fortbildungs- und
Vortragsveranstaltungen und individuelle Ausbildungen an den Gerätschaften
ergänzten die Einsätze. Bei einer der drei Alarmübungen
im vergangenen Jahr wurde auch in Siggenham bei einer dortigen Schreinerei
der Ernstfall geprobt. Dieser Ernstfall trat einen Tag vor der Jahresversammlung
tatsächlich am gleichen Objekt ein. Wie bereits kurz berichtet,
konnte ein beginnender Schwelbrand jedoch rechtzeitig unter Kontrolle
gebracht werden. Neben den 2.710 Einsatzstunden konnte Pfliegl noch 3.916 Übungsstunden,
200 Stunden für Lehrgänge, 900 Stunden für Verwaltungsaufgaben
und weitere Aufgabenerfüllungen mit großem Zeitaufwand erläutern.
Bei einem Ansatz von 20 Euro je Stunde müssten für die Feuerwehrarbeit
bei insgesamt 8.220 ehrenamtlich geleisteten Einsatz-, Übungs- und
Verwaltungsstunden 160.000 Euro angesetzt werden.
Einen Einblick in den
guten Zustand der Feuerwehrfahrzeuge und Gerätschaften vermittelte
der Kommandant noch in seinem zusätzlichen Bestandsbericht. Als
Ziele für das Jahr 2006 nannte er die Fortentwicklung der Atemschutz-Ausbildung
mit Atemschutz-Beauftragten Klaus Kollmannsberger, die Ausbildung von
acht Chemikalien-Schutzanzugsträgern, einen Lehrgang für zwölf
Maschinisten und einen Gefahrgut-Trainingstag. Dem Auf- und Ausbau der
Jugendarbeit wird auch heuer große Aufmerksamkeit geschenkt. Christian
Gsella als Jugendwart mit seinen derzeit sieben Nachwuchskräften
von 13 bis 16 Jahren sowie Florian Wunderle als EDV-Spezialist galt in
diesem Zusammenhang ein besonderer Dank. Bürgermeister Christian
Fichtl, der mit seinen Stellvertretern Michael Anner und Renate Hof sowie
mit einigen Gemeinderäten der Versammlung beiwohnte, spendete aus
seinen Verfügungsmitteln für die –wie er sagte- immens
wichtige Jugendarbeit 1.000 Euro. Zugleich bedankte sich Fichtl für
das gute Miteinander zwischen Rat- und Feuerwehrhaus zugunsten der Priener
Bevölkerung.
Ehrung für Dr. Otto Steiner
Vor 25 Jahren übernahm Dr. Otto Steiner von seinem Vorgänger
Dr. Waibel in Prien die Aufgabe des Feuerwehrarztes. In der aktiven Dienstzeit
seit 1. Juni 1980 hat Dr. Steiner sämtliche Leistungsabzeichen abgelegt,
er war als Arzt wichtiger Partner bei Einsätzen und er hat ungezählte
Stunden für die Erste-Hilfe-Ausbildung bei den Feuerwehren Prien
und Atzing geleistet. Für diese außergewöhnliche Gesamtleitung
bedankten sich Vorstand Hans Herzinger und Kreisbrandrat Sebastian Ruhsamer
bei Dr. Otto Steiner mit einem Präsent, mit einer Anerkennungs-Urkunde
von Bayerns Innenminister Dr. Günter Beckstein und mit einem Ehrenzeichen.
Bürgermeister Christian Fichtl überreichte einen Priener Wappen-Krug
und auch er dankte für die stets ruhige, besonnene und helfende
Art von Dr. Steiner. Der Geehrte seinerseits würdigte das kameradschaftliche
Zusammenleben in der Priener Wehr nach dem Motto „Alle für
einen, Einer für Alle“ und er bezeichnete die FF Prien als „tollen
Verein“.
Aktuelle Informationen des Kreisbrandrates und Grußworte
Aktuell
und umfassend informierte Kreisbrandrat Sebastian Ruhsamer. Insgesamt über 500 Teilnehmer nahmen im vergangenen Jahr die verschiedenen
Lehrgangsangebote des Landkreises wahr. Ein besonderer Dank galt in diesem
Zusammenhang Wolfgang Fischer (Deutsche Bahn) und Christian Hof (Gefahrgut)
für deren gute Mitarbeit. „Bei den Schneeeinsätzen in
sieben Landkreisen Niederbayerns waren insgesamt 35.000 Feuerwehrleute
im Einsatz, wir wurden nur verschont, weil wir selbst vor Ort zu tun
hatten“, berichtete Ruhsamer weiter. Ein weiterer Einsatz-Höhepunkt
im abgelaufenen Jahr war die Deutschlandrundfahrt der Radfahrer, bei
der während der Woche 200 Feuerwehrleute entlang der Strecken im
Landkreis Rosenheim für Sicherheit sorgten, aus Prien waren allein
42 Männer und aus Atzing waren 15 Aktive dabei. „Hoffen wir,
dass wir heuer ein ruhigeres Jahr haben, auch wenn uns die Natur immer
mehr fordert“, so Ruhsamer abschließend.
Reinhard Schmid
als stellvertretender Dienststellenleiter der Polizeiinspektion Prien
sagte in seinem Grußwort, dass die Polizei ohne die aktive Mithilfe
der Feuerwehrleute im wahrsten Sinne des Wortes auf dem Schlauch stehen
würde. „Täglich haben wir mit den dunklen Seiten der
Gesellschaft zu tun, da erfreuen uns die hellen Seiten der Feuerwehrhilfe
ganz besonders“, sagte Schmid zur versammelten Feuerwehrfamilie
von Prien.
Für das Bayerische Rote Kreuz dankten Benno Weidenspointner
und Andi Baumgartner. Sie bezeichneten das Zusammenleben mit der Priener
Feuerwehr nicht nur räumlich nah beieinander, sondern insgesamt
als sehr gut funktionierend.
Hans Fischer, Vorstand der Feuerwehr Atzing,
sprach von einem kameradschaftlichen Miteinander in einer Gemeinde, das
sich bei Einsätzen und Übungen als vorteilhaft beweist. Der
erkrankte Ehrenvorstand Hanns Blas ließ eine Grußbotschaft
verlesen.
Bürgermeister Christian Fichtl spendierte namens der Gemeinde
eine Brotzeit und Getränke.
Die Vogelgrippe fordert die Priener Wehr zum Einsatz
Aktuell
zur Jahresversammlung hat die Vogelgrippe auch die Priener Wehr erreicht.
Wie Zweiter Kommandant Schorsch Ammer informierte, wurden im
Auftrag des Veterinäramtes Rosenheim am Versammlungstage in Rimsting
und in Aschau zwei verendete Vögel eingesammelt. Die Priener Wehr
hat diese Aufgabe insbesondere für die Wochenendzeit für mehrere
Gemeindegebiete in Abstimmung mit Kreisbrandrat Ruhsamer übernommen.
Für ein paar Tage werden die aufgelesenen Kadaver in einem Kühlschrank
im Priener Bauhof zwischengelagert. Wie Ammer weiter mitteilte, wurden
Priener Feuerwehrleute für einen Vogelgrippeneinsatz gezielt unterrichtet,
vor allem zu Infektionswegen und zu Schutzmaßnahmen. Sebastian
Ruhsamer ergänzte, dass im Landkreis Rosenheim bislang 100 tote
Vögel eingesammelt wurden. Von 70 Vögeln liegen bereits die
Untersuchungsergebnisse vor, allesamt negativ, so dass der Ernstfall
einer Schutzzoneneinrichtung außer einem Fall in Kiefersfelden
noch nicht erfolgen musste. „Weder Übertreiben noch Verharmlosen“ – so
die Devise des Kreisbrandrates zum Umgang mit der Vogelgrippe in der Öffentlichkeit.
Wohnungen frei im Feuerwehrhaus
Im Priener Feuerwehrhaus
stehen derzeit zwei Drei-Zimmer-Wohnungen frei. Wie Vorstand Hans Herzinger
mitteilte, soll die Vermietung möglichst
an aktive oder zukünftige Feuerwehrleute erfolgen. Nur im Falle,
dass sich aus diesen Reihen keine Interessenten ergeben, ist eine Vermietung
an weitere Wohnungssuchende denkbar. Nähere Informationen zu den
Wohnungen gibt es bei der Gemeinde Prien, Telefon 08051-6060.
Wechsel bei Floriansstüberl-Bewirtung
Das Priener
Floriansstüberl, das insbesondere nach Einsätzen
und Übungen Treffpunkt der Feuerwehraktiven ist, bekommt eine neue
Wirtin. Die bisherige Wirtin Silke Noack wird ihre Aufgabe noch bis April
wahrnehmen und dann das Amt an Elisabeth Weiß übergeben. FF-Vorstand
Hans Herzinger bedankte sich bei Silke Noack für ihre umsichtige
Gastfreundschaft mit einem Geschenk und er nutzte die Gelegenheit der
Jahresversammlung, allen Servicekräften vom Florianstüberl
vor versammelter Mannschaft einen Dank aller Feuerwehrkameraden auszusprechen.
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