Landkreis Rosenheim / Burghausen - Landkreisfeuerwehren übten Chemieunfälle:
Im Rahmen der Landkreisausbildungen für Gefährliche Stoffe und
Güter „ABC“ konnte am 29.04.2006 ein besonderer Termin
für einige Landkreisfeuerwehren angeboten werden. Einen ganzen Tag
konnten die Feuerwehren kostenlos von den Fachspezialisten der Chemiefeuerwehr
Wacker Burghausen geschult werden.
Bisher wurden die Landkreisfeuerwehren nur theoretisch und mit einzelnen
Einsatzübungen in der Praxis geschult. Kreisbrandrat Ruhsamer und Gefahrgutausbilder
Hof stellten einen extra Gefahrgut - Löschzug für diese Übung
zusammen. Es haben die Feuerwehren aus Kolbermoor, Bad Aibling, Heufeld,
Kiefersfelden und Attel mit insgesamt 24 Personen mit ihren Fahrzeugen und
Sonderausrüstungen teilgenommen.
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Der Gefahrgutzug bestand aus folgenden Fahrzeugen:
Feuerwehr Bad Aibling: Einsatzleitwagen mit KBM Goldbrunner, Tanklöschfahrzeug
Feuerwehr Heufeld: Einsatzleitwagen
Feuerwehr Kolbermoor: Rüstwagen
Feuerwehr Kiefersfelden: Versorgungsfahrzeug
Feuerwehr Attel: Löschfahrzeug
Bei sehr schlechtem und kaltem Wetter trafen sich die Feuerwehren in
Wasserburg zur gemeinsamen Abfahrt. Am Werkstor Wacker Chemie wurden die
Landkreisfeuerwehren von der Werkfeuerwehr in die Wache begleitet.
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Zum Schulungsbeginn wurden die Übungsteilnehmer in die theoretischen
Abläufe bei einem Gefahrguteinsatz eingewiesen. Anschließend
konnten die Feuerwehren das Geschulte in die Praxis umsetzen. Dabei standen
zwei technische Hilfeleistungen bzw. Auslaufen von Chemikalien auf dem
Programm. Einmal wurde ein Verkehrsunfall mit einem Gefahrgut- LKW angenommen
und bei der zweiten Übung ein Bahnunfall mit einem Kesselwagen. Dabei
durfte auch Schaum eingesetzt werden.
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Die Feuerwehren mussten auf ihrer Anfahrt die Sicherheitsabstände
einhalten und die verschiedenen Erkennungsmerkmale von Gefahrgütern
erkennen und richtig beurteilen. Dabei galt es auch die Menschenrettung
mit den richtigen Mitteln durch zu führen. Dabei mussten einige Feuerwehrler
in einem Chemikalienschutzanzug ihre Arbeit ableisten, das bis an die
persönliche Grenze ging. Absperrzonen, Gefahrgutmessungen und das
Zusammen arbeiten der verschiedenen Organisationen wurden geübt.
Es zeigte sich auch, dass nur die vielen verschiedenen Feuerwehrfahrzeuge
und Geräte, die bei der Übung anwesend waren, eine gezielte
Hilfeleistung möglich machten.
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Für alle Teilnehmer war die für die Übung zusammengesetzten
verschiedenen Mannschaften und Geräte eine Herausforderung bei der
Planung der Einsatzführung und der Mannschaften bei dem Einsetzen
von Geräten. Auch das Fingerspitzengefühl von den Chemikalienschutzgeräteträger
wurde gefordert.
Nach jeder Übung war eine Übungsbesprechung angesagt. Dabei
konnten viele Anregungen gewonnen werden sowie Fragen gestellt werden.
Es stellte sich auch heraus, dass manche Dinge in Zukunft überlegt
und überarbeitet werden müssen, damit wir den heutigen Anforderungen
bzw. Erwartungen gerecht werden können. Ebenfalls durften wir die
Wache der Werkfeuerwehr Wacker Chemie und die Einsatzzentrale,bzw. die
TUIS Einsatzzentrale besichtigen.
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Ein Gefahrgutunfall ist nicht die Aufgabe einer einzelnen Feuerwehr sondern
von vielen Feuerwehren mit Sonderausrüstung. Nur durch eine gemeinsame
Zusammenarbeit ist die Feuerwehr in der Lage Gefahrgutunfälle zu bewältigen.
Nach einer Ausbildung von gut 10 Stunden bzw. mit An-und Abfahrt von 14
Stunden fuhren die Einsatzkräfte zu ihren Standorten zurück, wo
sie in nächster Zeit ihre gewonnen Erkenntnisse den anderen Feuerwehrkameraden
berichten werden.
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Im September 2006 werden noch weitere Feuerwehren aus dem Landkreis Rosenheim
zu einem zweiten Termin nach Wacker Chemie Burghausen fahren können.
Vielleicht bekommen wir für 2007 bzw. 2008 von der Firma Wacker Chemie
nochmals die Möglichkeit an Ihrem Ausbildungsprogramm teilzunehmen,
damit noch weitere Feuerwehren aus unserem Landkreis diese hervorragende
Ausbildungsmöglichkeit nutzen können.
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Bericht: Christian Hof, Ausbilder
Gefahrengut
Fotos: Christian Hof, Andreas Hildebrand
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