Unbenanntes Dokument
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Großalarm:
«Die Filze brennt!»
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Rosenheim/Raubling - Es waren dramatische Bilder, wie man sie sonst nur
aus Australien oder Portugal kennt: Eine mehrere Meter hohe Feuerwalze,
Rauchsäulen am Himmel, Wasser abwerfende Hubschrauber und ein Heer
von Feuerwehrmännern im Löscheinsatz. Die Hochrunstfilze zwischen
Nicklheim (Gemeinde Raubling) und dem Rosenheimer Stadtteil Pang stand am
Montag, 15.05.2006 in Flammen.
Zwischenzeitlich, als der Wind drehte, bedrohte das sogar Wohnhäuser.
Doch das schnelle Eingreifen der Einsatzkräfte verhinderte Schlimmeres.
Zur Höhe des Schadens und zur Brandursache konnte die Rosenheimer Polizei
noch nichts sagen.
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Es war 16.50 Uhr, als Brigitte Hemberger aus Nicklheim zum Telefon griff.
Sie war die erste von mehreren besorgten Bürgern, die über den
Notruf Polizei und Feuerwehr informierten - der Beginn eines Marathon-Einsatzes
für die Einsatzkräfte: Zweieinhalb Stunden später war der
Brand zwar im Wesentlichen gelöscht, danach mussten die Wehrmänner
aber immer wieder neu aufflammende Glutnester bekämpfen. Bis Mitternacht
drehte der Hubschrauber seine Runden über der 500 mal 700 Meter großen
Fläche, die Feuer gefangen hatte. Auch am Dienstagmorgen stellte
die Besetzung des Polizeihubschraubers neue Glutnester fest, die sofort
gelöscht wurden.
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Im Einsatz waren bei dem Waldbrand 200 Feuerwehrleute, sieben Streifenbesatzungen
der Polizeiinspektion Brannenburg mit Nachbardienststellen, zwei Polizeihubschrauber
und zwei Bundeswehrhubschrauber.
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Kreisbrandrat Sebastian Ruhsamer leitete den außergewöhnlichen
Einsatz, der schnell eine gewaltige Dimension annahm. Sofort war klar,
dass es nicht bei der Alarmstufe I für die Feuerwehren Raubling und
Nicklheim bleiben konnte. Weil es sich um einen ausgedehnten Flächenbrand
handelte, wurde erst auf Stufe II nachalarmiert und dann sogar die Stufe
III ausgerufen: Acht Wehren aus dem Inntal und Kolbermoor machten sich
samt Schlauchwagen auf den Weg in den Rosenheimer Süden, der Hubschrauber
der Polizei warf ebenfalls seinen Rotor an und über das Innenministerium
wurde der Bundeswehrhubschrauber (SAR) aus Penzing angefordert. Die Feuerwehr
Wolfratshausen musste extra Außenlastbehälter nach Wasserwiesen
schaffen, weil die Rosenheimer Geräte beim TÜV sind.
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Zur Brandursache gebe es noch keine Erkenntnisse, teilte die Rosenheimer
Kripo mit. Die Hochrunstfilze, in der teilweise Torf abgebaut wird, ist
Bestandteil des Naturschutzprojekts «Rosenheimer Stammbeckenmoore»
des Landkreises Rosenheim. Das 25 Quadratkilometer große Areal im
Gemeindebereich von Raubling und Bad Feilnbach wird vom Bayerischen Umweltministerium
als «Naturjuwel von europäischer Bedeutung» eingestuft.
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Bericht: KFV-Rosenheim Fotos:
Josef Reisner Quelle: OVB-Medienhaus |
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