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Abbruchgebäude in Vollbrand


Bad Endorf - Ein bereits seit Jahren zum Abbruch bereitstehendes, unbewohntes Gebäude in der Ortsmitte von Bad Endorf geriet aus bisher nicht genau geklärter Ursache am frühen Freitagmorgen, 19.05.2006 in Vollbrand.



Eine mächtige schwarze Rauchsäule war bereits auf der Anfahrt der Einsatzkräfte sichtbar. Die Alarmierung wurde deshalb sofort von Stufe 1 auf 2 erhöht. Die Ortswehren Antwort, Hemhof und Hirnsberg unterstützten die Bad Endorfer Einsatzkräfte mit ihren Atemschutzgeräteträgern und beim Aufbau mehrerer Löschwasserförderleitungen. Die anfänglich senkrecht aufsteigende Rauchwolke änderte während der Löscharbeiten mehrmals die Richtung und führte zeitweise zu dichten Rauchschwaden, die auch durch benachbarte Wohnbereiche zog.


 

Besonders im angrenzenden Alten und Pflegeheim „Katharinenheim“ wurde vorsorglich von den Hausmeistern für vollständiges Schließen der Fenster und Abschalten der Lüftungsanlagen gesorgt. Es entstand keinerlei Personenschaden. Um das rundherum freistehende Gebäude wurde ein umfassender Löschangriff aufgebaut.

Die Bad Endorfer Einsatzleitung veranlasste zur Vorsicht Rauchgasmessungen um mögliche Grenzwertüberschreitungen rechtzeitig erkennen zu können. Alle gemessenen Konzentrationen blieben jedoch deutlich unter den Toleranzwerten.


Die Löscharbeiten wurden durch meterhoch eingelagertes Brennholz und größere alte Heubestände im rückwärtigen Anbau erschwert. Schweres Abbruchgerät wurde daher zusätzlich zum Abtragen der Glutstöcke angefordert, dieses war jedoch nicht kurzfristig in Ortsnähe verfügbar. Um die kaum verminderte Brandrauchentwicklung schneller unterbinden zu können, wies die Einsatzleitung an, dem eingesetzten Löschwasser 0,5% Netzmittel zuzumischen. Dies führte dann auch ohne die mechanische Abtragung der Glutnester sehr schnell zu einem vollständigen Löscherfolg.


Neben umfangreichen Straßensperren mussten auch die vorbeiführenden Gehwege ständig von der Feuerwehr bewacht werden, da die eigentlich unübersehbaren Absperrbänder fast ununterbrochen von Fußgängern ignoriert wurden, die sich dadurch in den lebensgefährlichen Trümmerschatten des einsturzgefährdeten Gebäudes begaben. Von ignoranter Verständnislosigkeit bis hin zu aggressiven Beschimpfungen reichte dann die Palette der Reaktionen der von den Feuerwehrkräften zurückgewiesenen Passanten.


Teile des Brandschutts wurden später unter Feuerwehraufsicht in der Nähe des örtlichen Bauhofes abgelagert. Auch die Abtragung einsturzgefährdeten Mauerwerkes in Straßennähe sicherte die Feuerwehr bis zum Einsatzende ab.

 
 

An der Einsatzstelle vor Ort waren auch die Kreisbrandinspektion, ein RTW des BRK zur Sicherheitsabstellung, eine Polizeistreife sowie die Brandfahnder der Kriminalpolizei. Nach Zeugenaussagen wurden in der Nacht zuvor Personen in Gebäudenähe beobachtet sowie angeblich auch der nächtliche Schein von Kerzen im Gebäudeinneren. Die Ermittlungen zur Brandursache sind noch im vollen Gange.

 
 
 

Bericht:
Mario Kögl, 1.Kdt. FF Bad Endorf
Fotos:
FF Bad Endorf

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