Landkreis Rosenheim / Burghausen - Im Rahmen der Fortbildung für
Gefährliche Stoffe und Güter „ABC“ konnten heuer zum
zweiten mal Feuerwehren aus dem Landkreis Rosenheim am 16.09.2006 an einer
Einsatzübung im Gelände der Wacker-Chemie in Burghausen teilnehmen.
Bisher wurden die Landkreisfeuerwehren bei den Gefahrgutunfällen nur
theoretisch und mit einzelnen Einsatzübungen in der Praxis geschult.
Aus Gründen des Umweltschutzes sowie der Gefährdung der Einsatzkräfte
kann bei normalen Ausbildungen und Einsatzübungen nicht mit echten
Chemikalien gearbeitet werden. Oft können diese normalen Übungen
nicht die Realität darstellen. |
|
|
Gefahrgutausbilder Christian Hof stellte mit Kreisbrandrat Sebastian Ruhsamer
einen extra Gefahrgut -Löschzug für diesen Übungstag mit
6 Fahrzeugen zusammen. Es nahmen die Feuerwehren aus Prien, Vogtareuth
und Bad Endorf mit 22 Personen, ihren Fahrzeugen und Sonderausrüstungen
teil. Die Feuerwehr Prien setzte auch ihr Spezialfahrzeug, den neuen Rüstwagen
mit seinen Sondergeräten ein. Einen ganzen Tag konnten die Feuerwehren
kostenlos von den Fachspezialisten der Chemiefeuerwehr Wacker Burghausen
geschult werden.
|
Der Zeitablauf war:
6.45 Uhr |
|
Treffpunkt Badria Parkplatz |
6.45 - 7.15 Uhr |
|
Fahrzeugkunde am Parkplatz |
7.15 - 8.30 Uhr |
|
Anfahrt |
8.45 Uhr |
|
Empfang bei Wacker Chemie |
8.50 - 9.45 Uhr |
|
Schulungsbeginn Theorie |
9.50 - 12.00 Uhr |
|
Praktische Übung im Zug
(VU Undichter Behälter) |
12.00 - 13.10 Uhr |
|
Mittagspause |
13.30 - 15.30 Uhr |
|
Praktische Übung im Zug (Kesselwagen mit undichtem
Flansch) |
15.30 - 16.00 Uhr |
|
Besichtigung Werk – Rundfahrt |
16.00 - 17.15 Uhr |
|
Feuerwache Wacker mit TUIS
Besichtigung Einsatzzentrale |
17.30 Uhr |
|
Abfahrt |
18.45 Uhr |
|
Rückkehr |
|
|
Zum Schulungsbeginn wurden die Übungsteilnehmer in die theoretischen
Abläufe eines Gefahrgutunfalls eingewiesen. Anschließend konnten
die Feuerwehren das Geschulte in die Praxis umsetzen. Dabei stand ein
Verkehrsunfall mit einem undichten Behälter (z.B.Flusssäure)
sowie ein defekter Kesselwagenflansch auf dem Programm. Die Feuerwehren
mussten bei ihrer Anfahrt die Einhaltung der notwendigen Sicherheitsabstände
achten, die verschiedenen Erkennungsmerkmale von Gefahrgütern auffassen
und richtig beurteilen und eine Gefährdungsanalyse erarbeiten.
|
|
|
Neben der Menschenrettung galt es auch die Gefahren für die Umwelt
zu beseitigen. Dabei mussten einige Feuerwehrler in einem Chemikalienschutzanzug
ihr fachliches und handwerkliches Können unter Beweis stellen. Dabei
konnten die neu ausgebildeten Chemikalienschutzanzugträger von Vogtareuth
und Prien ihre neuen Kenntnisse in die Einsatzpraxis umsetzen. Einige kamen
dabei an ihre persönlichen Leistungsgrenzen. Auch die Kommandanten
sowie die Führungskräfte jeder Feuerwehr wurden durch die vielen
Übungseinspielungen der Wackerausbilder ständig gefordert. |
|
|
Es zeigte sich auch, dass nur durch die vielen verschiedenen Feuerwehrfahrzeuge
und Geräte die bei der Übung anwesend waren eine gezielte Hilfeleistung
möglich war. Ein Gefahrgutunfall ist nicht die Aufgabe einer einzelnen
Feuerwehr sondern von vielen Feuerwehren mit Sonderausrüstung. Nur
durch eine gemeinsame Zusammenarbeit ist die Feuerwehr in der Lage Gefahrgutunfälle
zu bewältigen. |
|
|
Anschließend konnte das Chemiewerk und die Chemiefeuerwehr noch besichtigt
werden und Fachfragen für die verschiedensten Einsätze gestellt
werden. Nach einer Ausbildung von gut 14 Stunden fuhren die Einsatzkräfte
zu ihren Standorten zurück, wo sie in nächster Zeit ihre gewonnen
Erkenntnisse den anderen Feuerwehrkameraden berichten werden und bei einem
Ernstfall die Erfahrungen umsetzen können. Die Firma Wacker Burghausen
wird auch in Zukunft die Feuerwehren bei den Übungen unterstützen
und bei echten Gefahrgutunfällen können die Landkreisfeuerwehren
auf verschiedene Hilfeleistungsstufen der Chemiefeuerwehren zurückgreifen.
|
|
|
|
|
|
Für 2007 konnte eine weiterer Schulungstermin für unsere
Landkreisfeuerwehren beantragt werden, andem weitere interessierte Landkreisfeuerwehren
(bevorzugt Feuerwehren mit CSA – Anzügen oder sonstiger Gefahrgutsonderausrüstung)
teilnehmen können.
Feuerwehren, die hier Interesse haben können sich beim Landkreisausbilder
Christian Hof anmelden.
|
Wir möchten uns an dieser Stelle
noch einmal beim Team der Wacker-Chemie für die Zurverfügungstellung
von Personal, KnowHow, Gelände, Material und Gerätschaften und
für die professionelle Durchführung der Ausbildung bedanken.
Bericht und Fotos:
Christian Hof, Ausbildung Gefahrengut
|
|
|