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Einsatzübung am Hocheck - auf 850 Meter Höhe


Oberaudorf - Im Rahmen der Brandschutzwoche war heuer die Feuerwehr Oberaudorf mit der Ausrichtung der Großübung für die Gemeindefeuerwehren von Oberaudorf und Kiefersfelden beauftragt. Als Übungsobjekt suchte Kommandant Max Hafeneder am 18.09.2006 ein etwas abgelegenes und schwer zugängliches Objekt aus – es handelte sich um den Berggasthof Hocheck in Oberaudorf.


Der auf 850 Meter Höhe gelegene Berggasthof verfügt neben zwei großen Gasträumen auch über mehrere Ferienwohnungen, die ganzjährig belegt sind. Somit ist für den Katastrophenfall mit mehreren zu rettenden Personen zu rechnen.

Die Anfahrt zum Hocheck führt über eine schmale Straße mit teils extremer Steigung, die nur einspurig befahrbar ist. Zusätzlich kann in den Sommermonaten die Winterrodelbahn als zweite Zufahrt genutzt werden. Im Winter gestaltet sich die Anfahrt um ein vielfaches schwieriger.

Angenommen wurde ein Brand in einer Ferienwohnung im oberen Stockwerk.
Die Alarmierung durch die EZ Rosenheim erfolgte um 18.57 Uhr. Ausgelöst wurde Alarmstufe II für Oberaudorf.

Die anrückenden Feuerwehren Oberaudorf, Mühlbach und Kiefersfelden fuhren über die Fahrstraße auf das Hocheck. Die Feuerwehr Niederaudorf nutzte die Winterrodelbahn zur Anfahrt. Die Enge und Steilheit der beiden Routen verlangte den Fahrern ihre volle Konzentration und Können ab.

Am Übungsobjekt angekommen stellte sich für Einsatzleiter Hafeneder folgende Situation dar: Brand einer Ferienwohnung im oberen Stockwerk, Rettungsweg über den Flur verraucht. Elf Personen werden vermisst, die Wasserversorgung durch zwei Hydranten ist nicht ausreichend!

Als Erstes wurde der Innenangriff zur Personenrettung mittels Atemschutzgeräteträgern von der Feuerwehr Oberaudorf übernommen. Gleichzeitig wurde mit der Atemschutzregistrierung begonnen und eine Widerstandslinie zum Wohnhaus errichtet.

Eine Verletztensammelstelle wurde eingerichtet, die Betreuung der Patienten sichergestellt und das Ausleuchten der Einsatzstelle angeordnet.

Die nachrückende Feuerwehr Mühlbach übernahm die Personenrettung mittels Leiter von der Dachterrasse und begann gleichzeitig mit der Löschwassereinspeisung des Löschfahrzeugs vom nächstgelegenen Hydranten. Anschließen wurde der südliche Teile der Widerstandslinie zum Wohnhaus gebildet.

Die Feuerwehr Niederaudorf stellte die Wasserversorgung mittels Tragkraftspritze aus einer Wasserreserve sicher, die sich ca. 500 Meter oberhalb des Gasthofes befindet, auch hier musste B-Leitung zur Einsatzstelle verlegt werden.

Die Feuerwehr Kiefersfelden entsandte ebenfalls Atemschutzgeräteträger an die Einsatzstelle, mehrere Verletzte mussten mittels Rollgliss und Schaufeltrage vom Balkon abgeseilt werden. Zur Entlastung der Löschwasserversorgung aus den beiden Hydranten, die bereits ihre Leistungsgrenze erreicht hatten, wurde von der Kieferer Wehr eine ca. 400 Meter lange Schlauchleitung zum einem unterirdischen Wasserbehälter aufgebaut, woraus mittels Tragkraftspritze das Wasser entnommen wurde.


Nach ca. einer Stunde konnte die Übung erfolgreich beendet werden. Bei der anschließenden Besprechung zeigten sich die anwesenden Vertreter der Inspektion KBI Peter Moser und KBM Huber Wendlinger mit dem Übungsverlauf zufrieden. Die beiden Bürgermeister von Oberaudorf, Hubert Wildgruber und Rudolf Reinbrecht bedankten sich bei den ca. 90 Feuerwehrleuten für den guten Übungsverlauf und die stetige Einsatzbereitschaft und luden anschließend alle Wehrmänner auf ein Abendessen in den Berggasthof Hocheck ein.




Bericht:
Martin Bernrieder, FF Oberaudorf

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