Prien am Chiemsee - Schweres Schiffsunglück auf einem
Fahrgastschiff der Chiemsee Schifffahrt. Die „MS Irmingard“das
drittgrößte Fahrgastschiff der Chiemseeflotte war mit ca. 250
Personen auf einer Sonderfahrt, als das Unglück geschah. Aus ungeklärter
technischer Ursache brach ein Feuer aus und das Schiff war auch noch manöverierungsunfähig.
Von den Rettungsorganisationen musste eine große Evakuierungsmaßnahme
eingeleitet werden. Bei dieser landkreisüberschreitenden Katastrophenübung
der Landkreise Rosenheim und Traunstein wurden ca. 200 Helfer alarmiert.
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Für diese große Alarmübung wurden viele Darsteller benötigt.
Diese wurden von den Jugendfeuerwehren aus den Landkreisen Rosenheim und
Traunstein gestellt. Damit die Übung absolut geheim gehalten werden
konnte, wurden auch die Darsteller vorab nicht über die Übung
informiert. |
Unter dem Vorwand eines Schifffahrtsausflug am Chiemsee wurden
die Jugendfeuerwehren aus den Landkreisen Rosenheim und Traunstein von der
Chiemsee-Schifffahrt und der Kreisbrandinspektion zu einem Ausflug eingeladen.
Um 9.00 Uhr legte das Schiff im Hafen von Prien Stock zu einer Rundfahrt
ab. Die jugendlichen Feuerwehrler / innen wurden von den Firmenchefs Herr
Ludwig Fessler und Herr Michael Fessler an Bord der „MS Irmingard“
begrüßt. Auch die Jugendwarte waren auf dem Schiff, die ein kleines
Ausflugsprogramm angeboten haben. |
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Als sich das Schiff südlich der Herreninsel befand, wurde der Kapitän
Herr Perl von der „MS Irmingard“ von der Übungsleitung
Herr Christian Hof von der Feuerwehr Prien und dem Firmenchef Herr Fessler
informiert, dass das Schiff im Bereich des Maschinenraums und des großen
Salons brennt und Rauch aus den Fenstern gelangt. Dicke Rauchsäulen
drangen aus den Fenstern und von Weitem konnte man ein brennendes Schiff
auf dem See erkennen. Auch der Schiffsmotor sowie das Ruder fielen aus.
Das Schiff war manöverierunfähig.
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Der Kapitän legte den Notruf ab und alarmierte auch das Büro der
Chiemsee-Schifffahrt. Anschließend leitete der Kapitän die Rettungsmaßnahmen
an Bord ein. Dies war auch unter erschwerten Bedingungen, da ein Mitarbeiter
schwer verletzt im Aufgangsbereich des Maschinenraums mit Brandverletzungen
lag. Die Besatzung des Schiffes versuchte die Fahrgäste zu beruhigen
und für die Evakuierung vorzubereiten. Ebenfalls wurden Löschversuche
begonnen, Erste Hilfe geleistet, Personen betreut, sowie der Anker gesetzt.
Dabei zeigte sich, dass die Mannschaft schnell an ihre Grenzen angelangt
ist und weitere Hilfe benötigt wird. |
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Während dieser Zeit wurde von den Einsatzzentralen Rosenheim und Traunstein
ein Großalarm für den Chiemsee ausgelöst. Dabei wurden die
neuen Alarmpläne für den Chiemsee verwendet. Es wurden auch die
Lastfähren von der Herreninsel die „ Hochfelln“ und von
der Fraueninsel die „Frauenwörth II“ alarmiert. Das Büro
der Schifffahrtsflotte löste einen eigenen Alarmplan aus. Weitere Schiffsbesatzungen
wurden in ihrer Freizeit alarmiert die weitere Fahrgastschiffe zu besetzen
um zum Unfallort zu gelangen. |
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Im Ernstfall würden auch die Linienschiffe sofort zum Unglücksort
eilen und die Rettungsmaßnahmen einleiten. Dabei wird gut eine ¼
Std Zeit gegenüber den Rettungsdiensten gewonnen. Das heißt,
dass viele Fahrgäste durch die anderen Fahrgastschiffe gerettet werden
können und die Rettungsorganisationen an Land mit vielen geretteten
Personen erwartet werden. |
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Natürlich spielt das Wetter eine sehr große Rolle. Für die
Übung konnten die Linienschiffe nicht verwendet werden, da der Ausflugsverkehr
aufrecht erhalten werden musste. Die Einsatzleitung entschloss sich den
Einsatzstab aller Organisationen in der Unglücksnähe in Prien/Stock
auf zu bauen. Ebenfalls wurden auch hier die Fahrgäste und Verletzten
mit den rund 20 Rettungsbooten und einem Fahrgastschiff an Land gebracht
und versorgt. Die Lastfähren wurden mit den Löschfahrzeugen, Drehleiter
und Atemschutzgeräteträgern der Feuerwehr Prien u. Breitbrunn
besetzt und zum Unglücksort gebracht. Dabei wurden verschiedene Rettungsmöglichkeiten
eingeleitet. |
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Die Wasserversorgung konnte von den Löschfahrzeugen gewährleistet
werden und für die Evakuierung von den Oberdecks wurden Leitern vorbereitet.
Diese Maßnahmen sind grundsätzlich vom Wetter stark abhängig.
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Von einem Beobachtungsschiff der Chiemsee–Schifffahrt „MS Michael“
konnten verschiedene Beobachter, Ehrengäste und Presse die Übung
hautnah verfolgen. Nach gut zwei Stunden waren alle Fahrgäste evakuiert
und an Land versorgt. Die Rettungsmaßnahmen bzw. Versorgung und Betreuung
und der Abtransport der Verletzten durch das Rotes Kreuz wurde nicht eingespielt.
Das Rote Kreuz wurde wegen den vielen geleisteten Terminen für die
Weltmeisterschaft 2006, Papstbesuch etc. bei dieser Übung nicht alarmiert.
Diese Einheiten haben 2005 und 2006 mehrmals schon ihre Sammelplätze
und Verbandsplätze in Übungen aufgebaut und erprobt. Diese Übung
hat den Schwerpunkt „Räumen eines Schiffes ohne Verletzte“
gehabt. |
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Vor gut 11 Jahren wurde eine Großübung auf dem gleichen Schiff
von den Wasserwachten abgehalten. Dies war damals eine Übung die bekannt
war, nicht alle Organisationen vertreten waren und der Schwerpunkt bestand
darin, dass viele Personen aus dem Wasser gerettet worden sind. Damals wurden
viele Erkenntnisse gewonnen und Richtlinien festgelegt. Alle Organisationen
haben viele Maßnahmen umgesetzt um eine optimale Hilfeleistung gewähren
zu können. Auch die Rettungsboote wurden geändert sowie die Rettungstaktiken.
Nach den vielen Jahren und die neuen Alarmpläne für die Feuerwehren
bei den Landkreisen war es an der Zeit, einen Test der umgesetzten Maßnahmen
zu erzielen. |
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Gegen 13.00 Uhr war die Großübung
zu Ende und alle Fahrgäste sowie Helfer bekamen ein kleines Mittagessen
auf dem Fahrgastschiff. Diese Verpflegung wurde von den Versorgungseinheiten
vom Roten Kreuz bzw. der SEG Wasserburg und für rund ca. 400 Personen
organisiert. Die Brotzeit wurde von den Landratsämtern Rosenheim und
Traunstein übernommen und die Getränke von der Chiemsee-Schifffahrt.
Somit entstanden keine Unkosten. Ein besonderer Dank geht an allen Unternehmen,
Organisationen und Helfern die viele ihrer Mittel kostenlos zur Verfügung
gestellt haben. Nur durch diese großen Unterstützungen konnte
diese sehr aufwändige Großübung zum „Null Tarif“
abgehalten werden.
Eine Nachbesprechung über die neu gewonnen Erkenntnisse wird in nächster
Zeit abgehalten.
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Einzelheiten
Grund der geheimen Alarmübung - Übungsvorgaben - Beteiligte
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Alle Darsteller (Mitglieder von der Jugendfeuerwehr
aus den Landkreisen Traunstein und Rosenheim sowie deren Städte) wussten
von der Übung absolut nichts. Sie wurden zu einer ganz normalen Ausflugsfahrt
mit der Jugendfeuerwehr auf dem Chiemsee eingeladen. Erst während der
Fahrt kurz vor dem Unfallort wurden alle von der Übungsleitung informiert
und gleich darauf wurde der Alarm ausgelöst. Somit konnten keine Nachrichten
z.B. per Handy, SMS etc. versendet werden. Der Übungsleitung
sowie die Chiemsee-Schifffahrt war es wichtig eine Alarmübung bzw.
Räumungsübung eines Passagierschiffes ohne verletzte Personen
und Vorbereitungen bzw. einfach spontan einzuleiten, damit mögliche
Schwachpunkte entdeckt werden und abgestellt werden. Mit dieser Übung
möchte man keine einzelnen Personen, Rettungsorganisationen, Firmen
oder der Chiemsee- Schifffahrt etwas negatives anhaben. Sinn war es nur
einen Testlauf für alle Beteiligten unter realistischen Bedingungen
laufen zu lassen. Da 1995 fast die gleiche Übung schon einaml abgehalten
wurde und auch viele neue Erfahrungen gemacht worden waren, wollte man
mit dieser Übung sehen, ob diese wertvollen Erfahrungen bei dieser
erneuten Übung beachtet werden. Das BRK bzw. Rettungsdiensteinheiten
wurden bei dieser Übung nicht angefordert, da diese 2006 durch viele
Übungen und Einsätze bei der Weltmeisterschaft in München
und den Papstbesuch eingesetzt waren. Ebenfalls waren die Schulungen beim
BRK im Bereich Dekonplätze und Registrierungen sehr zahlreich. Aus
diesem Grund wurde bei dieser Übung der Schwerpunkt auf die Räumung
eines Schiffes ohne verletzte Personen gesetzt.
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Organisation:
Der Kreisbrandinspektion Rosenheim und Traunstein - vertreten
durch Kreisbrandrat Gnadl (Traunstein), Kreisbrandrat Ruhsamer (Rosenheim),
Kreisjugendwart Fleischer (Traunstein), Kreisjugendwart Linnhuber (Rosenheim),
Fachausbilder Hof (Rosenheim) - sowie den Landratsämtern Rosenheim
und Traunstein - vertreten durch die Herren Zillmer und Berger (Rosenheim)
und Herrn Haslinger (Traunstein) - ist es gelungen diese Veranstaltung
geheim zu halten, damit sich keine Rettungsorganisation vorbereiten konnte.
Sogar die Einsatzzentralen der Polizei, Feuerwehr und der Rettungsdienste
wurden nicht informiert.
Szenario und Ziele:
Als Katastrophenereignis wurde ein Schiffsunfall am Südufer
der Herreninsel mit einem voll besetzten Fahrgastschiff angenommen. Durch
einen technischen Defekt kam es zu einem Brand und zu einem Motorschaden.
Das Schiff war manovierunfähig und musste aufgrund des Brandes durch
Rettungsboote evakuiert werden. Dabei sollte der firmeneigene Notfallplan
der Chiemsee Schifffahrt getestet werden sowie die Zusammenarbeit aller
Rettungsorganisationen am Chiemsee sowie deren Unterstützungsgruppen
aus dem Hinterland der Landkreise. Ebenfalls wurden die zwei Autofähren
mit Löschfahrzeugen der Feuerwehr Prien und Breitbrunn besetzt.
Bei der letzten Übung vor 11 Jahren wurde ein Punkteverzeichnis mit
Verbesserungen und der benötigten Geräte aufgestellt. Bei dieser
Übung sollte auch die Umsetzung der Verbesserungspunkte sowie die
Anschaffungen der letzten Jahre getestet werden. Der besondere Schwerpunkt
lag bei der Räumung des vollbesetzten Linienschiffes ohne verletzte
Personen. Dieses Schiff ist wie einige andere auch ein „unsinkbares
Schiff“ und hat keine Rettungsmittel an Bord.
Das Fahrgastschiff, besetzt mit fast 250 Personen musste geräumt
werden. Diese Übung war die bisher größte Übung mit
dieser Anzahl von Personen die je von beiden Landkreisen durchgeführt
wurde. Die vielen anderen Übungspunkte glichen teilweise den Übungspunkten
von 1995, denn man wollte sehen, wie diese Punkte nach 11 Jahren abgearbeitet
werden.
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Übungspunkte und Aufgaben:
- Zusammenarbeit mit der Chiemsee- Schifffahrt und der Schifffahrtsflotte
- Zusammenarbeit mit den Autofähren von Herrenchiemsee und Frauenchiemsee
- Zusammenarbeit der Rettungsorganisationen für den Bereich „Chiemsee“
- Zusammenarbeit der Rettungsorganisationen vom Land bzw. Landkreisen
- Zusammenarbeit der Landkreise bzw. Landratsämter
- Zusammenarbeit der verschiedenen Einsatzleiter und Einsatzstäben
- Erprobung des neuen Alarmplan „Chiemsee“ für Schifffahrtsunfälle
für Feuerwehren
- Maßnahmen der Firmenleitung
- Maßnahmen der Schiffsbesatzung
- Firmeneigener Alarmplan und Hilfeleistung
- Versorgung und Betreuung der Passagiere und Verletzten
- Errichtung von Sammelplätzen
- Brandbekämpfung an Bord
- Evakuierung der Passagiere durch Rettungsorganisationen und der Chiemsee-
Schifffahrt
- Zwischenlagerplatz am Land (geeigneter Standort)
- Regiestrierung der Passagiere
- Technische Zusammenarbeit aller Organisationen mit dem Einsatzleiter
- Neuer Einsatzplan der Feuerwehren
- Einsatzabläufe der alarmierenden Einsatzzentralen
- Funk und Telekomunikation zwischen Schifffahrt und aller Rettungsorganisationen
- Information an Passagiere (verschiedene Nationalitäten)
- Notfalltelefon bzw. Sorgentelefon Errichtung
- Presseinformationen
- Kontrolle der Erfahrungen und Besprechungspunkte vom 22 Juni 1995
- Beachtet sollte auch werden, auch wenn dies nicht eingespielt werden konnte,
z.B. was wäre wenn ein Sturm, starker Wellengang, große Kälte,
Starkregen und Nebel vorhanden wären. Besonders bei Nebel würde
ein sehr großer Gefahrenschwerpunkt an der Anfahrt,- Unglücksstelle
und beim Abtransport der Verletzten entstehen. Es müsste hier ein Rettungsboot
oder Fahrgastschiff einen Bereitstellungsraum für alle Rettungsboote
einteilen und auf Abruf die Rettungsboote an und abfahren lassen. Ebenfalls
konnten die Nationalitäten sowie Personen mit leichten und großen
Alltagsbehinderungen nicht eingespielt werden.
Ebenfalls wurden auch die Übungsvorgaben der Wasserwachten von 1995
komplett übernommen und verglichen, ob die damals besprochenen Punkte
alle beachtet worden sind.
Zum Beispiel:
- Kontrolle der Erfahrungen und Besprechungspunkte vom 22 Juni 1995 (Auszug
Wasserwacht Prien)
- Fahrgastschiff vor Anker gehen, bei großer Wassertiefe – Markierungsboje
setzen
- in der Anfangsphase sind mehr Ärzte, San-Personal, Feuerwehren zur
Betreuung am Schiff und besonders am Land notwendig
- Psychologisches Beruhigen der Passagiere auf dem Linienschiff mit Lautsprechanlage
- vorgefertigte Texte, Unverletzte sollten Verletzten helfen
- Funkverkehr klare Richtlinien
- Kommunikation mit Schifffahrt und Unfallschiff
- Einsatzleitung sinnvoller Standort
- Presse, Informationszentrum sowie Sorgentelefon, sinnvoller Standort
- Zwischen Leitendem Notarzt und Einsatzleiter sollte gute Verbindung bestehen,
Notfalls mit Melder
- Nachdem die schwimmenden Personen gerettet sind, sollten gezielt Fachkräfte
auf das Unglücksschiff je nach Schiffunfall entsendet werden
- Für die geretteten Passagiere aus dem Wasser und vom Schiff, je nach
Jahreszeit sollten unbedingt mit Decken, warme Getränke versorgt werden,
Unterbringungsmöglichkeit sollte warm sein, Registrierung
- Schlauchboote mit oder ohne Motor eignen sich besonders für die Rettung
von Personen im Wasser, am Unfallschiff weniger wegen des hohen Freibord
des Fahrgastschiffes, Schlauchboote sollten mit Paddeln versehen sein
- Wenn möglich auch die zur Rettung eingesetzten Linienschiffe mit
SEG- San-Truppen besetzen
- Die Fähren Herreninsel und Fraueninsel mit Löschfahrzeugen besetzen
sowie zum Transport von Personen, Funkverbindung unbedingt aufbauen, bzw.
Melder entsenden
- San Personal muss bei einem evtl. Brand bzw. starker Rauchentwicklung
die Freigabe der Feuerwehr abwarten
- Probleme der Rettung wenn der Eingangsbereich und Treppenbereich des Fahrgastschiffes
ausfällt. Rettung über Leitern je nach Witterung, Probleme bei
älteren Personen , behinderte Personen und Rollstuhlfahrern
- Das Anlaufen eines Sammelplatzes mit Rettungsbooten und Fahrgastschiffen
muss koordiniert sein, absoluter Vorrang die Fahrgastschiffe wegen ihrer
begrenzten Manovierfähigkeit, genügend San- Personal und Ärzte
an Landungsstellen
- An und Abfahrtsmöglichkeiten für Rettungsdienstfahrzeuge erstellen
(Zu- und Abfahrtswege, wenn möglich Kreisverkehr)
- Die zur Unglücksstelle zurückfahrende Rettungsboote und Fahrgastschiffe
sollten landwärts fahren, damit die heranfahrenden Rettungsboote mit
Verletzten geschont werden - starke Schiffswellen
- Ob ein Zwischenlagerplatz oder ein Sammelplatz unweit der Unfallstelle
aufgebaut werden soll, muß sofort in der Anfangsphase entschieden
werden. Für diese Plätze eignet sich grundsätzlich alle Anlegestellen
der Chiemsee-Schifffahrt (ausser Feldwies/Übersee, geringe Tiefe, Einfahrkanal
eng, kleiner Steg, nur mit kleinen Schiffen möglich) weil dort auch
die Straßenanbindungen sowie „Freiräume“ zur Beweglichkeit
der Rettungsorganisation vorhanden sind.
- Der Sammelplatz bzw. Zwischenlagerplatz sollte sofort weiträumig
abgesperrt werden, wegen Publikumsverkehr
- Die Registrierung der Patienten muss beim Be- und Entladen der Rettungsboote,
sowie bei der Übergabe an Land unabhängig erfolgen
- Für die Hilfskräfte die auf das Unglücksschiff nachrücken
stehen den Rettungsorganisationen nicht genügend Rettungswesten zur
Verfügung
- Um die staatliche Fähre Hochfelln sowie die private Fähre Neuer
– Frauenwörth II“ bei künftigen Einsätzen und
Übungen einsetzen zu können sollten diese mit Funkgeräten
ausgestattet werden
- etc.
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Übungsvorgaben
Es wurden keine Übungsvorgaben ausgegeben.
Nur der Kapitän bekam folgendes Schreiben gegen 10.30 Uhr von der Übungsleitung
übergeben. Alles andere verlief den ganz normalen echten Alarmierungsweg.
Einsatz-Anweisungsschreiben für den Kapitän
Unfallmeldung:
Ihr Schiff befindet sich ja auf einer Sonderfahrt. Sie befinden sich derzeit
südlich des Ufers von Herrenchiemsee. Plötzlich ertönen Ihre
Warnlampen und Warnhupen von Ihren technischen Anlagen. Der Motor ist ausgefallen
und lässt sich nicht mehr starten. Zeitgleich funktioniert auch die
Schiffsteuereinheit „Ruderanlage“ nicht. Ihr Schiff ist Manovrierunfähig
und treibt ab. Im Heckbereich sehen Sie Rauch aus der Maschineraum Entlüftung
heraus qualmen. Ebenso sehen Sie über die Seitenspiegel im unteren
Salonbereich Rauch aus den Fenster steigen.
Ein Besatzungsmitglied hat sich auf die Erkundung begeben und hat die Maschinenraumtüre
geöffnet und hat den Kraftstoffschnellverschlußhahn gezogen.
Dabei kam eine Stichflamme (Flash-Over) entgegen. Das Besatzungsmitglied
liegt schwer verletzt mit Brandverletzungen vor der Maschinenraumtüre.
Ihr weiterer Mitarbeiter befindet sich im Schiff an einem unbekannten Platz.
Einige Personen springen in Panik in das Wasser. Die Passagiere sind sehr
unruhig.
Das Büro der Schifffahrt ist besetzt. Die Feuerlöschanlage ist
derzeit defekt. Erst bei Eintreffen der Feuerwehr funktioniert diese. Alle
Passagiere müssen unbedingt evakuiert werden.
Nebeninformationen:
Der verwendete Rauch ist nicht gesundheitsschädlich. (Nebelgeräte
Feuerwehr).
Im verrauchten Salon befinden sich nur wenige Fahrgäste.
Die Übungsleitung (Herr Fessler, Herr Ruhsamer, Herr Hof) sind für
Sie bei Fragen die Ansprechpartner.
Bitte leiten Sie alle Maßnahmen so ein, als ob es ein Ernstfall wäre.
Ihnen stehen alle Mittel zur Verfügung.
Setzen Sie auch den Notruf (egal ob 110, 112 oder 19222 ) ab und leiten
Sie alle Rettungsmaßnahmen mit Ihrer Besatzung ein.
Beim Anruf an die Notrufzentrale bitte das Wort Alarmübung
Chiemsee dazu sagen.
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Mitwirkende Darsteller
Jugendfeuerwehren aus dem Landkreis Traunstein:
Feuerwehr Bergen ca.12 Pers.
Feuerwehr Grabenstätt ca. 8 Pers
Feuerwehr Holzhausen ca. 6 Pers.
Feuerwehr Marquartstein ca. 6 Pers.
Feuerwehr Oberwössen ca. 10 Pers.
Feuerwehr Rottau ca. 5 Pers.
Feuerwehr Übersee ca. 10 Pers.
Feuerwehr Heiligkreuz ca. 12 Pers.
Feuerwehr Traunreut ca. 7 Pers.
Feuerwehr Trostberg ca.15 Pers.
Feuerwehr Erlstätt ca. 8 Pers.
Jugendfeuerwehren aus Stadt und Landkreis Rosenheim:
- Bad Endorf ca. 15 Pers.
- Bernau ca. 15 Pers.
- Prien ca. 8 Pers.
- Neukrichen ca. 10 Pers.
- Vogtareuth ca 10 Pers.
- Zaisering ca. 14 Pers.
- Wasserburg ca. 12 Pers.
- Rosenheim ca. 10 Pers.
- Pfraundorf ca. 10 Pers.
- Ramerberg ca. 10 Pers.
- Aschau ca. 10 Pers.
- Au ca. 10 Pers.
- Prutting ca. 10 Pers.
Zusätzlich noch einige weitere Jugendgruppen aus dem Landkreis Rosenheim
und Traunstein. Leider waren diese Jugendgruppen namentlich und mit Personenstärke
zur Drucklegung noch nicht bekannt.
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Mitwirkende Rettungsorganisationen laut Alarmplan
Feuerwehren:
Prien ca. 50 Pers.
Breitbrunn ca. 10 Pers.
Chieming ca. 10 Pers.
Waging ca. 10 Pers.
Kreisbrandinspektion Lkr. Rosenheim ca. 5 Pers.
Kreisbrandinspektion Lkr. Traunstein ca. 5 Pers.
Wasserwachten:
Prien / Rimsting ca. 10 Pers.
Breitbrunn ca. 10 Pers.
Seebruck ca. 10 Pers.
Chieming ca. 10 Pers.
Feldwies / Übersee ca. 10 Pers.
Bernau ca. 10 Pers.
Führungspersonen ca. 10 Pers.
DLRG
Traunstein-Sigsdorf 17 Pers.
Seeon-Truchtlaching 6 Pers.
SEG-Wasserwachten:
Prien mit div. Personen.
Bad Aibling, Rosenheim, Flintsbach, Wasserburg wurden alarmiert bis zum
Standort, jedoch nicht eingesetzt, da nur Räumungsübung ohne
Verletzte
THW
wurde nicht eingesetzt, da nur Räumungsübung ohne Verletzte
wurden alarmiert bis zum Standort
THW Rosenheim, Traunstein, Traunreuth
BRK
wurde nicht alarmiert und nicht eingesetzt, da nur Räumungsübung
ohne Verletzte
Versorgungseinheiten
BRK- SEG Wasserburg ca. 10 Pers.
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Mitwirkende Behörden und Presse
Landratsämter
Rosenheim ca. 2 Pers.
Traunstein ca. 2 Pers.
ÖEL Rosenheim ca. 10 Pers.
ÖEL Traunstein ca. 10 Pers.
Einsatzzentralen
Feuerwehr Rosenheim ca. 1 Pers.
Feuerwehr Traunstein ca. 1 Pers.
Polizei Prien ca. 1 Pers.
Polizei Traunstein ca. 1 Pers.
BRK Einsatzzentrale Traunstein ca. 1 Pers.
BRK Einsatzzentrale Rosenheim ca. 1 Pers.
Polizei
Polizei Prien ca. 1 Pers.
Wasserschutzpolizei Prien ca. 4 Pers.
Presse
Chiemgau- Zeitung
Priener Zeitung
Priener Marktblatt
Traunsteiner Tagesblatt
Foto Berger
Herr Reisner OVB
Sonstige
Ehrenamtliche Fotografen und Filmer sowie alle ehrenamtlichen Helfer
„Hinter den Kulissen“ (Auszug)
z.B. Fotografen : Hof Ch., Kramer A. Maier K. Strauß
z.B. Filmer : Hof Seb. Dausch G., Kramer A, Strauß
Autofähren:
Schlösser und Seenverwaltung Herrenchiemsee „Fähre Hochfelln“
Familie Neuer „Fähre Frauenchiemsee“
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Übungsablauf
Darsteller:
MS Irmingard
- 8.15 Uhr Eintreffen der Jugendfeuerwehren im Hafen der Chiemsee Schifffahrt
- 9.00 Uhr Ablegen des Schiffes
- Grußworte
- Musik und Brotzeit auf der Rundfahrt
- ca. 10.15 Uhr Einweisung und Information an die Jugendfeuerwehren
- ca. 10.30 Uhr Information an den Kapitän
- ca. 10.30 Uhr Alarmauslösung
- ca. 13.00 Uhr Evakuierung abgeschlossen
- ca. 13.15 Uhr Mittagessen
- ca. 15.00 Uhr Ausklang und Ende
Die Einsatzzentralen wurden vorab nicht verständigt!
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Übungs- Ergebnis
Wegen der vielen Passagiere, Rettunsorganisationen , Einsatzleiter,
Abschnittsleiter sowie allen beteiligten Personen z.B. Jugendfeuerwehren,
Alarmauslösende Stellen, Bootsführer etc. gibt es keine Übungsauswertung
vor Ort. Vermutlich wird es einige Wochen dauern bis das gesamte Foto-
und Filmmaterial ausgewertet ist sowie mit allen Organisationsleitern
einzeln gesprochen wurde.
Eine Übungsnachbesprechung wird es voraussichtlich erst im Herbst
2006 geben.
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Verpflegung
Die Verpflegung wurde vom BRK – SEG Wasserburg vorbereitet.
Diese Einheit wurde ca. 2 Std vor der Alarmauslösung informiert, dass
sie in Kürze einen Alarm erhalten und für ca. 450 Personen eine
Verpflegung bis ca. 12.00 Uhr erstellen müssen.
Dies war eine sehr große Herausforderung für diese Einheiten.
Nach der Alarmierung erfuhren sie, dass diese Verpflegungsausgabe ab 12.00
Uhr auf dem Werftgelände in Prien / Stock statt findet.
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Schlussbemerkung
Die Übungsleitung (Kreisbrandrat Ruhsamer, Kreisbrandrat Gnadl,
Chiemsee- Schifffahrt Fessler, Ausbilder Hof, Landratsamt Rosenheim Zillmer,
Berger, Landratsamt Traunstein Haslinger) bedankt sich bei allen Teilnehmern
dieser Übung, die vor und hinter den Kulissen zum Erfolg dieser Übung
beigetragen haben und unter realistischen Bedingungen mitgewirkt haben.
Ein großer Dank geht an alle, die bei dieser Übung Ihre Zeit
für die Allgemeinheit aufgebracht haben.
Wir hoffen, dass wir Ihnen auf dieser Internetseite einige Eindrücke
über die Arbeit aller Rettungsorganisationen sowie die Zusammenarbeit
mit Firmen und zwei Landratsämtern vermitteln konnten. |
Bericht:
Christian Hof, KFV-Rosenheim
Fotos:
diverse Fotografen
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