Bad Endorf - Einen Großeinsatz aller verfügbaren Rettungskräfte
löste am Freitagvormittag, 15.12.2006 ein Feueralarm im Bäderbereich
der Bad Endorfer Chiemgau-Thermen aus. Das Aufsichtspersonal bemerkte
in einer Schwimmhalle aus dem Belüftungssystem austretende Rauchschwaden,
gleichzeitig sprach bereits die automatische Brandmeldeanlage an und gab
für den gesamten Gebäudekomplex akustischen Brandalarm.
Das Personal reagierte richtig und schnell und sorgte für eine reibungslose
Räumung der Schwimmhalle hinüber in einen räumlich abgetrennten
Ruhebereich, der sonst für Saunabesucher vorgesehen ist. Da die rund
100 betroffenen Personen ausschließlich Badebekleidung trugen war
ein geeigneter Sammelbereich in geheizter Umgebung bei den frostigen Außentemperaturen
auch unbedingt erforderlich.
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Bei der ersten Erkundung wurde zwar sofort der Rauchmelder gefunden, der
die BMA aktiviert hatte, von erkennbarer Verrauchung war jedoch bereits
bei Eintreffen der Feuerwehr kaum noch etwas wahrzunehmen. Die anwesenden
Haustechniker hatten bereits die gesamte Belüftungsanlage vom Netz
getrennt und der Rauchaustritt war daraufhin sofort gestoppt.
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Die genaue Suche gestaltete sich wegen der Größe und Unübersichtlichkeit
der Technikkeller unter der Schwimmhalle langwierig und schwierig. Die Wärmebildkamera
kam zum Einsatz und alle Räumlichkeiten wurden damit kontrolliert.
Da lange Zeit zwar klar war, dass keine Personen unmittelbar zu Schaden
gekommen war, es aber sehr viele verunsicherte Besucher, vor allem auch
psychisch zu betreuen gab, lief zeitgleich ein umfangreicher Rettungsdiensteinsatz
an.
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Der Rettungshubschrauber „Christoph 14“ landete spektakulär
direkt vor dem Thermeneingang zwischen den Blumenrabatten und sämtliche
Rettungswägen der Umgebung standen in den Zufahrtsstraßen auf
Abruf bereit. Alle Schnelleinsatzgruppen des BRK im östlichen Landkreis
wurden voralarmiert und auf Bereitschaft gestellt. Bei der genauen Lokalisierung
der Rauchursache waren neben Polizei und Feuerwehr auch das E-Werk Bad Endorf
und alle verfügbaren Techniker der Bäderanlage vor Ort.
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Alle Hände voll zu tun hatten währenddessen auch die Mitarbeiter
der Rezeption, da der Bäderzugang natürlich gesperrt worden war
und sich lange Schlangen vor den Kassen bildeten. Zum Teil zeigte man wenig
Verständnis für die „Behinderungen“ des Badebetriebes
und auch die anwesenden Feuerwehrkräfte wurden permanent befragt, wann
man denn nun wieder hinein könne.
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Nach einer knappen Stunde erfolgloser Suche wurde von der Einsatzleitung
gemeinsam mit der Haustechnik entschieden, probeweise wieder kurz die Belüftung
einzusichern. Schon nach Sekunden war wieder Brandgeruch wahrnehmbar und
Rauch trat aus der Lüftung aus. Nun konnten gezielt diese Lüftungswege
abgesucht werden und mit der Wärmebildkamera wurde rasch ein völlig
heißgelaufenes Motorlager einer großen Lüftungsturbine
entdeckt.
Die beschädigte Anlage konnte daraufhin gezielt abgeschaltet werden,
deren Standort befand sich in einem zum aktivierten Rauchmelder bemerkenswert
großen Abstand. Die Schwimmhalle wurde nochmals gründlich belüftet
und die Feuerwehr Bad Endorf führte eine Messserie zur Erkennung von
möglichen Luftschadstoffen durch. Diese blieb völlig negativ und
die Badeanlage konnte wieder freigegeben werden.
Die Bilanz des Rettungsdienst-Einsatzes waren neben einer eher fraglichen
Rauchgasinhalation eines Badegastes fünf weitere Betreuungen. Für
nicht wenige insbesondere ältere Badegäste verursachte die allgemeine
Aufregung immerhin gewisse Kreislaufprobleme. Die Feuerwehren Antwort, Hemhof
und Hirnsberg standen ebenfalls im Bereitstellungsraum, mussten jedoch nicht
eingesetzt werden. |
Bericht: M. Kögl 1. Kommandant FF Bad Endorf
Fotos: Ammelburger OVB |