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Gewitter in Prien am Chiemsee brachte Hochwasser



Prien am Chiemsee - In den beiden Bahnunterführungen in der See- und Spitzsteinstraße ging stundenlang nichts mehr, über 20 Keller standen voll Wasser. Starker Gewitterregen hat am Samstagabend, 05.05.2007 die Feuerwehren aus Prien, Atzing, Rimsting und Greimharting in Atem gehalten.

Über 80 Feuerwehrmänner rückten mit 16 Fahrzeugen 28-mal aus. Die Höhe des Sachschadens war gestern noch nicht zu beziffern, weil manche betroffenen Hausbesitzer vermutlich noch nichts von ihrem Unglück wussten. Personen kamen nicht zu Schaden. Wochenlang fiel kein Tropfen Regen. Am Samstagabend gab es ihn dann gleich im Überfluss, begleitet von heftigem Blitz- und Donnerwetter. Zwischendurch prasselten sogar kurzzeitig kleine Hagelkörner auf die Dächer.


Kurz nach 20 Uhr begannen die Telefone in den Einsatzzentralen von Feuerwehr und Polizei fast ohne Unterlass zu klingeln. Nach inoffiziellen Schätzungen fielen in kurzer Zeit über 30 Zentimeter Regen - genug, dass ein nicht abgedecktes Elektroboot in Stock bis zum Rand volllief.


Auf vielen Straßen stand zeitweise das Wasser, weil die Kanäle die großen Mengen nicht mehr aufnehmen konnten. Die Fluten suchten sich ihren Weg in die Keller. Neben zahlreichen Privathäusern waren auch Räume der Kliniken Roseneck und Kronprinz, des Kreiskrankenhauses sowie das Telekomgebäude in der Bachstraße betroffen. In der Hochriesstraße lief ein Aufzugschacht voll.Bis kurz vor Mitternacht waren die Rettungskräfte beschäftigt, um die beiden Unterführungen leerzupumpen und den Schlamm auszuwaschen, den die Fluten auf die Fahrbahnen gespült hatten. Erst gegen 1 Uhr konnten die Feuerwehrler durchschnaufen. Die Priener, die mit knapp 40 Mann und 16 Fahrzeugen im Einsatz waren, wurden von den Wehren aus Atzing, Rimsting und Greimharting mit weiteren 45 Mann und sechs Fahrzeugen unterstützt.

Während in den meisten Kellern das Wasser nach Angaben von Kommandant Stefan Pfliegl nur wenige Zentimeter hoch stand, waren die beiden Bahnunterführungen stundenlang unpassierbar, das Wasser stand in der Spitzsteinstraße über einen halben Meter hoch. Eine Autofahrerin unterschätzte die Lage und blieb mit ihrem Wagen liegen. Er musste von der Feuerwehr abgeschleppt werden.

Die Folgen des heftigen Gewitterregens waren gestern vor allem noch in der Kranzhornstraße am Herrnberg sichtbar. In dem abschüssigen Gelände hatte sich eine schlammige Brühe den Hang hinab gewälzt. Etwa einen halben Meter hoch stand die braune Masse an den hangseitigen Hausmauern. Die meisten Gebäude waren am Samstagabend menschenleer. Manche Eigentümer werden die Schäden, eventuell auch durch vollgelaufene Keller, erst gestern oder noch gar nicht entdeckt haben. In einem Haus standen die Feuerwehrwehrler im Keller vor einer 15 Zentimeter hohen Schlammschicht.


Die Kranzhornstraße war laut Polizei gestern noch gesperrt, weil die Fahrbahn von einer etwa 25 Zentimeter hohen Schicht bedeckt war.

Prien war nach gestrigen Erkenntnissen das Zentrum des heftigen Gewitterregens. Aus Bernau ging bei der Polizeiinspektion lediglich ein Anruf wegen eines überschwemmten Kellers ein, aus Rimsting forderte gar niemand Hilfe an.







Bericht:
KFV-Rosenheim
Fotos: Foto Berger, Prien
Quelle: FF Prien u. OVB-Medienhaus


 
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