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Eiselfinger Feuerwehrnachwuchs bei „Drei Tage Zeit für Helden“



Eiselfing/Söllhuben – Am vergangenen Wochenende fand vom 13.07. - 15.07.2007 mit „Drei Tage Zeit für Helden“ nach einer großartigen Idee des bayerischen Jugendrings in diesem Jahr die bisher größte Aktion der Jugendarbeit aller Zeiten in Bayern statt. Insgesamt beteiligten sich mehr als 40.000 Jugendliche in knapp 2.000 verschiedenen Gruppen, darunter die Jugendfeuerwehren aus Aham, Bachmehring und Schönberg als „Jugendfeuerwehren der Gemeinde Eiselfing“.

Seit Wochen fieberten die Jugendlichen im Alter zwischen 12 und 18 Jahren der Bekanntgabe der zu lösenden Aufgabe am vergangenen Donnerstag um punkt 18.15 Uhr in Raubling entgegen. Eine Delegation rund um den Jugendwart der Feuerwehr Bachmehring und Gruppenleiter Georg Reinthaler hatte sich auf den Weg dorthin gemacht, um zusammen mit den anderen teilnehmenden Aktionsgruppen aus dem Landkreis Rosenheim die Live-Übertragung der zentralen Eröffnungsfeier in Eichstätt zu verfolgen. Im Anschluss daran überreichte Landrat Dr. Max Gimple den Gruppenleitern die heiß ersehnten Umschläge mit den Projekten. Nun herrschte Klarheit: Anlegen eines Naturlehrpfads am Jugendzeltplatz des Landkreises Rosenheim in Kohlstatt bei Söllhuben. Diese Meldung wurde dann auch umgehend per Handy an die zuhause wartenden Jugendlichen weitergegeben. In einem ersten Gespräch mit Harald Lorenz vom Landratsamt, welcher als Ansprechpartner des Projektgebers anwesend war, wurden dann bereits erste Informationen ausgetauscht.


Am Freitagmorgen um 9 Uhr ging es dann am Eiselfinger Feuerwehrhaus für die Jugendlichen endlich los. Sie hatten für diesen Tag alle eine Schulbefreiung vom Kultusministerium bekommen. Die letzten benötigten Werkzeuge und Geräte wurden eingepackt und die Jugendfeuerwehr konnte nach Kohlstatt „ausrücken“. Dort angekommen, wurde gleich der idyllisch gelegene Zeltplatz mit dem angrenzenden Waldstück besichtigt und ein Konzept für den Naturlehrpfad erstellt. Dann machten sich die Teilnehmer daran, Bruchholz zu entfernen, die Route für den Weg festzulegen und interessante Bäume und Sträucher zu suchen. Bis in den späten Nachmittag hinein wurde gearbeitet, über das Gelände hallte immer wieder das Geräusch von Motorsägen und Äxten. Gegen 14 Uhr machte sich dann eine gewisse Aufregung bemerkbar, als das Fahrzeug des Regionalfernsehens eintraf und das Fernsehteam seine Kamera in Position brachte. Eineinhalb Stunden lang wurden Aufnahmen von den Arbeiten gemacht und Interviews geführt, was zu ungeahnter Produktivität führte und die bereits vorhandene große Motivation noch einmal steigerte. „Seid ihr auch gefilmt worden?“, diese Frage war beim gemeinsamen Abendessen schließlich das Gesprächsthema Nummer Eins.


Am nächsten Morgen trafen die Jugendlichen wieder voller Elan am Treffpunkt in Eiselfing ein. Vor der Abfahrt galt es noch, einen Fototermin mit einem großzügigen Sponsor der Gruppe zu absolvieren. Anschließend wurde wieder nach Kohlstatt gefahren und die bereits weit fortgeschrittenen Arbeiten vom Vortag wieder aufgenommen. Mit Schubkarren wurden drei große LKW-Ladungen Rindenmulch auf dem Pfad verteilt, Schilder und Pfosten für die Pflanzenbezeichnungen vorbereitet, die Seitenbegrenzungen für den Weg befestigt, mehrere Bänke teilweise mit Bergblick als Ruhemöglichkeit und sogar eine große Holzbrücke in Eigenbau errichtet. Gegen Mittag trafen dann auch die Nachzügler ein, welche am Freitag noch verhindert waren und der eigens vom Kreisjugendring zugeteilte Koch hatte so seine Mühe, mit den vorrätigen Zutaten für 40 Personen ein Mittagessen auf den Tisch zu bringen, aber auch das klappte schließlich wie am Vortag wieder hervorragend. Am Nachmittag wurden mit Hilfe von Laptop, Internet und Fachliteratur die Beschriftungen für mehr als 30 Baum- und Straucharten angefertigt. Diese wurden auf die schon fertigen Schilder aufgeklebt und nach einem letzten Rundgang mit Aufräumarbeiten hatten es die Jugendlichen aus der Gemeinde Eiselfing tatsächlich geschafft, bereits 24 Stunden vor Ablauf der drei Tage „ihr Projekt“ fertig zu stellen. Nach den Anstrengungen der vergangenen Tage bei Temperaturen von mehr als 30 Grad ließ man das Wochenende bei einem gemütlichen Grillabend mit Lagerfeuer und anschließender Übernachtung in Zelt ausklingen.


Am Sonntagmorgen wurde der Zeltplatz wieder aufgeräumt und gegen Mittag trafen die stolzen „Helden“ nach einem Zwischenstopp in einem Eiscafe wieder in Eiselfing ein. Damit war jedoch noch nicht alles geschafft, am Nachmittag hieß es schon wieder antreten, das Feuerwehrgerätehaus musste für die Abschlussfeier am Abend geschmückt, die Verpflegung vorbereitet und eine Foto-Präsentation für die eingeladenen Sponsoren zusammengestellt werden. Diese zeigten sich schwer beeindruckt von den gewaltigen Leistungen in den letzten Tagen und versprachen, die Jugendgruppen der Eiselfinger Feuerwehren auch in Zukunft weiterhin zu unterstützen. Zum Abschluss bekamen alle Teilnehmer von Gruppenleiter Georg Reinthaler als Dankeschön ein Geschenkpaket mit Heldentasche und Heldenausweis. Er dankte auch all den Helfern, die als Fahrer, Betreuer oder mit Werkzeug dazu beigetragen hatten, dass dieses Wochenende überhaupt möglich geworden war. Zudem lud er alle 40 Jugendlichen im Namen des Kreisjugendrings zur großen Helden-Abschlussparty, die am Samstag, 21. Juli 2007 in der Mehrzweckhalle in Götting bei Bruckmühl statt fand, ein. Dort wurden ihnen dann zusammen mit den hunderten anderen Teilnehmern aus dem Landkreis Ehrenurkunden mit Unterschrift vom bayerischen Ministerpräsidenten überreicht. Die Verantwortlichen im Landratsamt Rosenheim zeigten sich in einer ersten Stellungnahme sehr erfreut und kündigten bereits an, den neuen Naturlehrpfad in den nächsten Jahren nicht nur in seiner jetzigen Form zu erhalten, sondern ihn sogar noch kontinuierlich ausbauen zu wollen.





Bericht und Fotos: FF Bachmehring

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