KFV-Rosenheim
|
Großübung
nach Alarmstufe 3 in Bad Endorf
|
|
Bad Endorf - Im Rahmen der Feuerwehraktionswoche richtete die Feuerwehr
Bad Endorf am Samstag, 28.09.2007 eine Einsatzübung nach der Alarmstufe
3 aus. Angenommen wurde ein Industrieunfall, der nach einer Explosion
in einem Absaugsystem größere Folgebrände, eine eingedrückte
Mauer und verrauchte Arbeitsräume verursachte. Unter der umgestürzten
Betonmauer waren auch zwei PKWs begraben worden.
Die Einsatzleitung teile das weiträumige Areal des „WIEBEL-Gewerbeparks“
im Bad Endorfer Ortsbereich in drei Einsatzabschnitte auf. Ein Abschnittsleiter
koordinierte die technische Rettung der Personen in den zertrümmerten
PKWs, der zweite Abschnitt führte einen Atemschutz-Innenangriff im
Kesselhaus des ehemaligen Sägewerkes und den umfassenden Löschangriff
eines Dachstuhlbrandes. Ein dritter Abschnitt schließlich die Höhensicherung
einer Rettungsaktion vom Sägemehlsilo und eine schwierige Suchaktion
unter schwerem Atemschutz in einer leeren Lagerhalle.
|
|
|
Beteiligt waren die Feuerwehren Antwort, Hirnsberg, Hemhof, Halfing, Höslwang,
Eggstätt, Rimsting, Schwabering, Söchtenau, Breitbrunn und Bad
Endorf. Außerdem kam die UG-ÖEL des Landkreises Rosenheim mit
dem ELW 2 zum Einsatz um die Bad Endorfer Einsatzleitung zu unterstützen.
Der BRK Rettungsdienst mit mehreren hauptamtlichen Rettungsassistenten der
Bad Endorfer Rettungswache sowie eine SEG-Gruppe der ehrenamtlichen Bereitschaft
waren ins Übungsgeschehen integriert. Die Mimen der „Verletzten“
stellte die Bad Endorfer Jugendfeuerwehr. Vom Schminktrupp des BRK wurden
an ihnen diverse Wundarten realistisch dargestellt. |
|
|
Mit großer Routine bearbeiteten die Besatzungen der zwei LF16/12 aus
Rimsting und Halfing die Rettung der eingeklemmten Personen. Die Beseitigung
der zentnerschweren Mauerbrocken war problematisch, wurde aber pannenfrei
durchgeführt.
Die DLK 23/12 und die neue Höhensicherungsgruppe der Bad Endorfer Feuerwehr
kümmerten sich um die Rettungsaktion am Sägemehl-Trichtersilo.
Aus etwa 18 Meter Höhe wurden die „Verletzten“ im Sicherungsgeschirr
auf den Erdboden herunter gebracht.
|
|
|
Eine zusätzliche Schwierigkeit spielte die Übungsleitung im
Verlauf der Übung ein.
Den Strahlrohrführern im Bereich des Dachstuhlbrandes lief das zurückfließende
Löschwasser aus dem Brandobjekt plötzlich in weiß-gelblicher
Verfärbung vor die Füße. Eine Löschwasserrückhaltung
musste daher aufgebaut werden, um das „kontaminierte Löschwasser“
nicht ins Kanalnetz gelangen zu lassen.
Nochmals für größeren Koordinationsbedarf sorgte ein eingespielter
„Totalausfall“ des öffentlichen Hydrantennetzes. Hier
war aber schon zuvor eine Wasserversorgung aus einem Bach und einem Weiher
erstellt worden, so dass nur noch ein „Umkuppeln“ der Förderleitungen
erforderlich wurde, und die Löschmaßnahmen konnten fortgesetzt
werden. Beim Aufbau der Förderleitungen war zusätzlich der landkreiseigene
Schlauchwagen der FF Rimsting eingesetzt.
|
|
|
Die gesamte Übung war vom Kommandant der Bad Endorfer Feuerwehr,
Mario Kögl ausgearbeitet und geplant worden. Er wurde bei der Auswertung
und Übungsbeobachtung dann von mehreren erfahrenen Führungskollegen
vor Ort unterstützt. So waren der 1. Kommandant der Feuerwehr Kolbermoor
Richard Schrank und Zugführer Stephan Klimke als Übungsbeobachter
in Bad Endorf dabei. Der Wachleiter der BRK-Rettungswache Bad Endorf Stefan
Bless und Rettungssanitäter Phillip Dahlmann beobachteten die medizinischen
Maßnahmen und weitere Führungskräfte der Bad Endorfer
Feuerwehr die taktische und technische Arbeit in den Abschnitten.
Als einer der Abschnittsleiter eingesetzt war der örtlich zuständige
Kreisbrandmeister Manfred Gierlinger. Den Einsatzleiter selbst stellte
die Bad Endorfer Feuerwehr mit Zugführer Reinhard Kristen.
Die Einsatzübung dauerte insgesamt etwa zwei Stunden. Bei der anschließenden
Brotzeit im Feuerwehrhaus Bad Endorf bedankte sich auch Bad Endorfs 1.
Bürgermeister Hans Hofstetter bei den über 200 Einsatzkräften
aller beteiligter Organisationen. Alle Kommandanten der mitwirkenden Wehren
werden nach Abschluss der umfangreichen Auswertung, die gegenwärtig
noch läuft, jeweils eine schriftliche Zusammenfassung der gewonnenen
Erkenntnisse erhalten.
|
Bericht: Mario Kögl, 1. Kdt. FF Bad Endorf
Fotos: FF Bad Endorf
|
|