KFV-Rosenheim
10 Jahre Ausbildung im Fachbereich „Gefährliche Stoffe und Güter”



Im Landkreis Rosenheim wird seit zehn Jahren im Bereich „Gefährliche Stoffe und Güter” ausgebildet. Diese Ausbildung wurde in die Landkreisausbildung der Feuerwehren eingebunden. Ein erster Versuchslehrgang in Vogtareuth, an dem auch viele Inspektionsmitglieder teilnahmen, hat gezeigt, wie wichtig diese Schulung ist.

Über 400 Std. benötigte Gefahrgutausbilder Christian Hof um die Lehrgänge aufzubauen, da es keine Lehrunterlagen gab. Die weiteren Pilotlehrgänge in den Jahren 1997/98 wurden von den Feuerwehren sehr positiv aufgenommen. Die Nachfrage nach Lehrgangsplätzen stieg sprunghaft an. Allein für den Bereich Truppmann/Truppführer waren pro Jahr zehn Lehrgänge mit je zwei Abenden erforderlich.


In den ersten drei Jahren waren für dieses Fachthema drei Ausbilder zuständig. Karl Maier (Aschau), Josef Kink (Söllhuben) und Christian Hof (Prien). Leider musste Josef Kink aus beruflichen Gründen seine Tätigkeit aufgeben. Karl Maier bot einen eigenen Fachbereich „Gefahren an der Einsatzstelle” an. Er übernahm außerdem die Vertretung der Gefahrgutausbildung bei Erkrankung bzw. Arbeitsverhinderung bis 2006.

Nach den ersten zwei Jahren stellte sich heraus, dass auch ein Bedarf für die lang gedienten Feuerwehrler/innen bzw. Führungsdienstgrade bestand. So fand 1999 der erste Pilotlehrgang „Gefährliche Stoffe und Güter für Mannschafts- und Führungsdienstgrade” statt.


Mit dem Atemschutzausbilder KBM Hermann Kratz wurde auch seit 1999 die Zusatzausbildung „Träger von Chemikalien- Schutzanzügen” aufgebaut. In den Jahren 2000 und 2004 wurde der erste Pilotlehrgang bei der Feuerwehr Wasserburg durchgeführt. 2005 und 2006 bei der Feuerwehr Prien und 2006 bei den Feuerwehren Vogtareuth und Kolbermoor mit jeweils acht Teilnehmern. In Zukunft werden diese Lehrgänge pro Inspektionsbereich angeboten.


Auf der unserer Homepage sind im Bereich „Ausbildung” weitere Informationen zum Fachbereich „Gefährliche Stoffe und Güter” abrufbar.

Die Zusammenarbeit aller Feuerwehren soll weiter ausgebaut werden, damit im Ernstfall „schlagkräftig” gearbeitet werden kann. So versucht Fachausbilder Hof mit der Kreisbrandinspektion pro Jahr eine Alarmübung „Gefährliche Stoffe und Güter” für einen KBI-Bereich auszurichten.

Die Einsatzzahlen sind unterschiedlich. Im Schnitt können wir folgende Bereiche zusammenfassen:
• Mineralöleinsätze und Ölspuren ca. 300 Einsätze pro Jahr,
• Gefahrguteinsätze inkl. Strahlenschutz-, Bio-, Seuchen- und Chemieeinsätze ca. 50 Einsätze pro Jahr.

Bis zum heutigen Tag sind wir von einem „Supergau” verschont worden. Hoffentlich bleibt dies auch so.


Bedeutende Einsätze und Übungen der letzten 10 Jahre
Jahr Einsätze, Großalarmübungen
1998 Brand der Firma Voss-Chemie, Bahnkesselwagen Lehrzug der DB AG
1998/99 Hagelfliegerabsturz, Hubschrauberabstürze, Staplerunfall mit Gefahrgut
2000 Maul und Klauensuche, 1.Kreisfeuerwehrtag Vorstellung Gefahrgut
2001 Anthrax, Kleinflugzeugabsturz
2002 Kleinflugzeugabsturz, LKW Brand mit Titanium, Hochwasser
2003 Flugzeugabsturz Inntal, Stückgut LKW gegen Zug- Alarmübung
Feuerteufel Stadt und Landkreis
2004 Stückgut LKW gegen PKW und Tankwagen – Alarmübung
2005 Hochwasser Stadt und Landkreis, LKW Chlorgasaustritt Prienavera – Alarmübung, Tankwagenunfall mit Essigsäure, Stabsrahmenübung, DB-AG Thansau Zugunfall mit Gefahrgut – Alarmübung, Flüssiggas LKW Brand- Alarmübung, Besichtigung GW-G
2006 LKW umgestürzt mit Fässern, LKW-Tankzug Kupferchloridlösung undicht, Übungstage bei Wacker Chemie Burghausen, Übungstankwagen, Vogelgrippe, Kleinflugzeugabsturz
2007 Übungstage bei Wacker Chemie und Gemeinschaftsübung mit der Hauptwache Rosenheim bzw. mit dem ABC- Zug, CSA Lehrgang, Kleinflugzeugabsturz, Chemikalie aus LKW- Behälter, Gefahrgutübung Feldolling, Ölübung Prien


Die Aufgaben und Verantwortungen im Bereich „Gefährliche Stoffe und Güter” wachsen ständig. Es ist deshalb geplant, einen Arbeitskreis „Gefährliche Stoffe und Güter” zu bilden und weitere Ausbilder zu qualifizieren, damit bei den Ausbildungen vor Ort die vielen Informationen und Erkenntnisse praxisnah vermittelt werden können. Interessenten werden gebeten sich bei uns zu melden.

 

Herzlichen Dank an alle Feuerwehren des Landkreises, an die Hauptfeuerwache Rosenheim, Polizei, Malteser Hilfsdienst, Rotes Kreuz, THW, Wasserwachten, Landratsamt Herrn Berger und Herrn Zillmer sowie der gesamten Kreisbrandinspektion Rosenheim und besonders beim Kreisbrandrat Sebastian Ruhsamer für die gute fachliche und kameradschaftliche Zusammenarbeit der letzten 10 Jahre.


Bericht: Christian Hof, Fachausbilder „Gefährliche Stoffe und Güter”

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