Kolbermoor - Am Montag, den 15.01.2008 wurde die Feuerwehr Kolbermoor
geben 08:45 Uhr über einen Ölfilm auf der Mangfall informiert.
Man sollte die Feuerwehr Rosenheim bei der Ursachensuche unterstützen,
die sich bereits bei der Erkundung bis an die Stadtgrenze Kolbermoor herangearbeitet
hatte.
Gegen 09:30 Uhr konnte die Einlaufstelle in die Mangfall lokalisiert werden.
Sofort wurden Kräfte der Feuerwehr nachalarmiert und das Wasserwirtschaftsamt,
das Landratsamt, die Polizei sowie Mitarbeiter der Stadt (Kanalbau) verständigt.
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Bereits um 10:30 Uhr waren sechs Ölsperren installiert worden und erste
Meldungen von toten Tieren gingen in der Stadtverwaltung ein. Eine weitere
Nachalarmierung erfolgte dann um 11:40 Uhr für die Feuerwehr Kolbermoor
und Land 5/1.
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Um ca. 12:00 Uhr konnte dann die Schadstelle (Transformator) in einer sonst
leerstehenden Industriehalle auf dem Gelände der ehemaligen Firma Conradty
gefunden werden. Der Nachalarm für die Feuerwehr Pullach wurde um kurz
nach 12:00 Uhr ausgelöst und eine Einsatzleitung zusammen mit der Stadt
Kolbermoor gebildet.
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Weitere Meldungen über tote und hilflose Tiere gehen ein und auf Grund
der noch nicht zu bestimmenden Substanz wurden umfangreiche Absperrmaßnahmen
am eingeleitet. Die Erstinformation über die Stoffeigenschaften treffen
per Telefax um 13:46 Uhr bei der Feuerwehr ein. Erste Hinweise verweisen
auf die Vermeidung von Hautkontakt, die schädliche Wirkung beim Einatmen
und dass auf jeden Fall ein Arzt hinzugezogen werden muss.
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Vorsorglich wird der Rettungsdienst alarmiert, da zu diesem Zeitpunkt bereits
einige Einsatzkräfte direkten Kontakt mit dem Stoff hatten. Weitere
Stoffinformationen und Hinweise zu empfohlenen Bindemitteln werden über
das TUIS (Transport-Unfall-Informations-und Hilfeleistungssystem) angefordert.
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Im Feuerwehrhaus Kolbermoor wurde die Örtliche Einsatzleitung eingerichtet.
Laufende Wasser- und Stoffproben werden vom Wasserwirtschaftsamt entnommen
und im Labor einer schnellstmöglichen Kontrolle unterzogen.
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Gegen 15:00 Uhr wird eine Pressekonferenz abgehalten und die ersten Informationen
bekannt gegeben. Weitere Ölsperren werden eingesetzt und die Feuerwehr
Bad Aibling sowie das THW alarmiert. Über Radiomitteilungen und Lautsprecherdurchsagen
wird die Bevölkerung über das Schadensereignis informiert. Zusätzlich
wird eine Anlaufstelle für interessierte Bürger in der Nähe
der Einsatzstelle (Bürgerinfo - Kolbermoor 11/1) eingerichtet.
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Nachdem alle Helfer im Feuerwehrhaus Kolbermoor untersucht worden waren,
die direkten Kontakt mit dem Stoff hatten und keine Auffälligkeiten
festgestellt werden konnten, wurde die Örtliche Einsatzleitung aufgelöst
und die weiteren Tätigkeiten durch die Feuerwehr-Einsatzleitung durchgeführt.
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Am Schadenstag waren insgesamt 227 Einsatzkräfte aus allen Fachbereichen
am Einsatz beteiligt. Über den Zeitraum vom 15.01. bis 22.01.2008 leisteten
570 Einsatzkräfte über 3.800 Einsatzstunden um die Umweltschäden
möglichst gering zu halten. Eine hohe Aufmerksamkeit musste den verletzten
Tieren geschenkt werden. Insgesamt konnten 48 lebende Tiere eingefangen,
gereinigt, gefüttert und nach zwei Tagen wieder freigelassen werden.
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Leider mussten aber auch über 80 tote Tiere eingesammelt und entsorgt
werden. Nach dem heutigen Stand sind aus dem etwas 37.000 Liter fassenden
Kühlbehälter des Transformators etwa 32.000 Liter ausgelaufen.
Durch die schnellen und umfangreichen Einsatzmaßnahmen konnten nach
aktuellen Schätzungen etwa 24.500 Liter Kühlöl über
zwölf Ölsperren, große Mengen an Bindemittel und durch direktes
Absaugen gesichert werden.
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Die Einsatzdauer wird sich vermutlich noch über
einige Tage hinziehen, da noch verschiedene Maßnahmen zur Reinigung
von Öl verschmutzten Bereichen notwendig sind. An dieser Stelle dürfen
wir uns bei allen Helfern bedanken, die uns bei diesem aussergewöhnlichen
und intensiven Einsatz unterstützt haben. Insbesondere sind dies das
THW Rosenheim und Bad Aibling, die Feuerwehren Bad Aibling, Großkarolinenfeld,
Heufeld, Pullach und Rosenheim, das BRK-Rosenheim sowie Helfer des Tierheims
Rosenheim, des Bauhofs Kolbermoor, der Polizei und den speziellen Fachdiensten
der Gemeinden bzw. Kreisverwaltungsbehörden. |
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Die reibungslose Zusammenarbeit der verschiedenen Organisationen war nicht
zuletzt ein Garant für den hohen Einsatzerfolg.
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Bericht: Richard Schrank, 1. Kdt. FF Kolbermoor
Fotos: FF Kolbermoor
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