KFV-Rosenheim
Teilnahme am EU-Austauschprogramm für Experten im Zivilschutz


Besuch bei der zypriotischen Spezialeinheit der Feuerwehr: EMAK

Schonstett – Im Februar und März 2008 besuchten Rudolf Angerer, Mitglied der Freiwilligen Feuerwehr Schonstett (Landkreis Rosenheim), und Mathias Herenz, stellvertretender Wehrleiter der Freiwilligen Feuerwehr Berlin Urban, im Rahmen des EU-Austauschprogrammes für Experten im Zivilschutz die europäischen Mitgliedsstaaten Zypern und Griechenland.

Als Gastgeber fungierte in Zypern der zypriotische Zivilschutz, Cyprus Civil Defence, und in Athen die griechische Rettungsdienstorganisation EKAB. Die beiden Studenten des Hamburger Studienganges „Rescue Engineering“ konnten sich vor Ort mit den Gegebenheiten des Katastrophenschutzes vertraut machen.


Erfahrungsaustausch mit zypriotischen Zivilschützern

Vortrag der Besucher aus Deutschland

Während des einwöchigen Aufenthaltes auf Zypern wurden spezielle, sowie reguläre Einheiten der Feuerwehr, Gruppen des Zivilschutzes und des Rettungsdienstes besucht. Darüber hinaus ließen Krankenhäuser Einblicke in die medizinische Versorgung zu. Die Möglichkeiten der einzelnen Organisationen wurden durch Präsentationen, Vorführungen oder auch im persönlichen Gespräch vermittelt.

Auch die Besucher aus Deutschland stellten in Präsentationen den hiesigen Katastrophenschutz und speziell die Strukturen im Landkreis Rosenheim und in Berlin vor. Die Zyprioten zeigten sich unter Anderem interessiert an den finanziellen und versicherungsrechtlichen Regelungen im ehrenamtlichen Bereich.


Besichtigung einer Rettungsdienst-Aussenwache
Die zweite Woche des Expertenaustausches verbrachten die Mitglieder der Freiwilligen Feuerwehren in Athen, der Hauptstadt Griechenlands.

Auch hier erfolgten Besichtigungen der Hauptquartiere von Feuerwehr, Rettungsdienst und Zivilschutz. Weiterhin konnte das Wachleben auf Rettungswachen und Feuerwehrstationen in Augenschein genommen werden. Überzeugend waren hier das moderne Equipment der Einheiten und das große Engagement der Einsatzkräfte.

Besonders die Ausstattung von Rettungsdienst und Feuerwehr hat im Zuge der olympischen Spiele 2004 eine enorme Aufstockung erfahren. Im Rettungsdienst wurde beispielsweise das Personal nahezu verdoppelt.

In Athen erfassten die Studenten verstärkt die Situation der Krankenhäuser Athens. Die Notaufnahmen dieser Hospitale arbeiten in einem Schichtsystem, das die Patientenströme kanalisiert. Hierbei fahren die Wagen der Rettungsdienstorganisation EKAB abwechselnd eine Gruppe von vier Krankenhäusern an. Während eines der Häuser Aufnahmedienst hat, sind die anderen drei Einrichtungen geschlossen. Dies erhöht zwar einerseits den Aufwand für die Rettungsleitstelle, andererseits werden die Krankenhäuser in die Lage versetzt ihre Bettenkapazitäten frei zu machen.

In beiden Ländern stellt die Problematik durch Waldbrände und durch Erdbeben einen wichtigen Teil der Gefahrenabwehr dar. Spezifische Geräte zur Bewältigung derartiger Einsatzlagen wurden vorgeführt und von den Besuchern mit großem Interesse wahrgenommen.

Auch alltägliche Abläufe auf kleineren Rettungswachen oder Feuerwachen lagen im Visier der deutschen Katastrophenschützer. Vor allem der persönliche Meinungsaustausch mit den aktiven Mitarbeitern im Einsatzdienst lieferte reelle Eindrücke von deren Arbeit.

Spezielles Feuerwehr-Kettenfahrzeug für Waldbrände

In einigen Gesprächen mit führenden Personen der Gefahrenabwehr ging hervor, dass sich beide Länder sehr interessiert am Freiwilligen-System im deutschen Zivilschutz zeigten. Viele von ihnen bezeichneten Deutschland als Vorbild für ihre eigenen Bemühungen.


Bericht und Fotos: Rudi Angerer, FF Schonstett; Mathias Herenz, FF Berlin Urban

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