KFV-Rosenheim
Einsatzübungen bei Wacker-Chemie Burghausen
Landkreisfeuerwehren übten Chemieunfälle



Landkreis Rosenheim - Im Fachbereich Gefährliche Stoffe A-B-C-Öl konnten auch heuer wieder an zwei Terminen bei der Werkfeuerwehr Wacker Chemie in Burghausen im Rahmen der praktischen Ausbildung Übungen stattfinden.

Dank der guten Kontakte zur Werkfeuerwehr in Burghausen erhielt unser Fachbereichsausbilder Gefahrgut- A-B-C-Öl (Christian Hof) wieder zwei Ausbildungstermine.

Einige Tage vor dem Termin wurde hierzu für die Teilnehmer ein Informationsabend mit Fahrzeugkunde, Dekonplatz etc. abgehalten. Trotz des an diesem Tage stattfindenden Deutschlandspieles waren alle Teilnehmer voll dabei.

Am 28. Juni 2008 fuhren dann 26 Teilnehmer mit 7 Fahrzeugen (1x RW, 3x TLF, 2 x MZF, 10x CSA) der Feuerwehren aus Kolbermoor, Degerndorf, Feldkirchen-Westerham, Stadt Rosenheim, Aising, Westerndorf, Pfaffing, Kiefersfelden, Feldolling, Ostermünchen, Raubling, und Heufeld.einen ganzen Samstag nach Burghausen zur WACKER-Werkfeuerwehr.

 

Die Nachfrage für diese Sonderausbildung ist bei den Landkreisfeuerwehren sehr stark.

Die Nachfrage kann wegen der geringen Plätze immer noch nicht abgedeckt werden. Bisher wurden Feuerwehren mit Sonderausrüstungen, Schutzanzügen und Einsatzschwerpunkte Chemie bevorzugt, damit diese Wehren ihre praktischen Grundfertigkeiten verfeinern konnten.

In diesem Jahr sowie auch 2009 liegt die Schwerpunktausbildung bei den Ortsfeuerwehren. Es ist besonders wichtig, dass jede Ortswehr egal welche Ausrüstung oder Einsatzschwerpunkte sie hat an dieser Ausbildung teilnehmen kann. Denn im Ernstfall zählt die Ortswehr zu der schnellsten Feuerwehr vor Ort und hat in der Regel wichtige Ortskenntnisse die keine andere Feuerwehr oder Organisation hat. Wegen dem großen Interesse entschieden wir uns von jeder Ortswehr zwei Teilnehmer einzuladen, damit jede interessierte Feuerwehr einen Platz bekommen kann. Natürlich versuchen wir auch für 2009 weitere Lehrgangsplätze bei WACKER Burghausen zu bekommen.

 

In den letzten Jahren war der Landkreis schon fünf Mal dabei und jeder Teilnehmer konnte wichtige Erfahrungen und Eindrücke mitnehmen. Dieses Wissen wurde von den Lehrgangsteilnehmern in ihren Feuerwehren weitergegeben und viele Feuerwehren änderten ihre Einsatztaktik, Übungen, Fahrzeugbeladungen etc. Auch im Bereich CSA-Schutzanzüge und Dekonplätze hat sich in den letzten Jahren sehr viel getan.

Unser Fachausbilder Christian Hof ist auf seine Feuerwehren sehr stolz und auch die WACKER-Werkfeuerwehr ist von den vielen Veränderungen bzw. Leistungssteigerungen im Chemiebereich sehr beeindruckt. Jedes Jahr kann man eine deutliche Veränderung bei unserem Vorgehen der Übungslagen beobachten, obwohl es immer andere Teilnehmer waren.

Als besonderer Schwerpunkt war heuer zusätzlich die Zusammenstellung des Gefahrgutzuges. Die Teilnehmer der jeweiligen Feuerwehren wurden so eingeteilt, dass diese möglichst getrennt voneinander in verschiedenen Fahrzeugen waren. Teilweise waren auf einem Fahrzeug Teilnehmer von vier verschiedene Feuerwehren. Nicht nur der Gefahrgutausbilder Hof sondern auch die Wacker-Ausbilder waren beeindruckt wie gut die verschiedenen Feuerwehren alle einheitlich gearbeitet haben. Dies würdigten die WACKER-Ausbilder mehrmals, dass ein perfektes Zusammenspiel von so vielen verschiedenen Feuerwehrleuten so gut funktionierte. Auch die Zusammenarbeit der Landkreisfeuerwehren mit den Stadtfeuerwehren Rosenheim war beeindruckend.


Es war ein sehr langer, anstrengender und interessanter Ausbildungstag. Der Tag begann um 6.45 Uhr beim Treffpunkt Feuerwehrhaus Kolbermoor. Nach einer kleinen Einweisung fuhr der „Chemiezug“ nach Burghausen. Gegen 9.00 Uhr begann die Ausbildung mit einem Unterricht über die Grundkenntnisse von der Firma Wacker Chemie und von den Einsatzgrundsätzen bei einem Chemieunfall. Anschließend wurden die Mannschaft auf den „Alarmzug“ zugeordnet.

Am „Unfallort“ wurde auf die Fahrzeugaufstellung sowie die Lageerkundung ein großer Wert gelegt. Dabei kamen viele einfache Grundgeräte der Normfahrzeuge zum Einsatz. Nach den Erstmaßnahmen unter Atemschutz wurden auch die Sonderschutzkleidungen (CSA) eingesetzt sowie ein Dekontaminationsnachweisplatz errichtet. Anschließend wurde eine fachliche Auswertung der Übung mit den Gefahrgutspezialisten von Wacker mit den Lehrgangsteilnehmern gemacht. Nach den Aufräumungsarbeiten wurde in die Stadt Burghausen zum Mittagessen gefahren und über einige Punkte diskutiert. Voller Erwartung ging´s danach zum Wacker- Gelände zurück wo anschließend eine zweite Einsatzübung statt fand. Bei dieser Übung wurden einige Punkte anders umgesetzt als am Vormittag. Auch nach der zweiten Übung gab es eine Nachbesprechung und anschießend konnten die Lehrgangsteilnehmer ihre Wünsche äußern. Die WACKER-Ausbilder zeigten uns noch ihre Feuerwache mit der Einsatzzentrale TUIS und einen Teil ihres Geländes.

Voller Stolz zeigten uns die Spezialisten von WACKER ihr brandneues Turbo-Löschfahrzeug. Derzeit gibt es nur drei Stück in der BRD. Wegen dem hohen Lärmpegel, großen Wassermengen und den hohen Spezialtreibstoff-Verbrauchs wurde das Fahrzeug jedoch nicht im Einsatz gezeigt.

Am späten Nachmittag setzte sich der „Chemiezug“ in Bewegung zum Heimatstandort. Jeder Teilnehmer war von den Eindrücken gezeichnet aber auch von den körperlichen Anstrengungen.

 

Nach gut neun Stunden Ausbildung mussten die Fahrzeuge und Geräte noch aufgerüstet werden und nach etwa 15 Stunden ging der Tag zu Ende.

Die Kreisbrandinspektion und der Fachbereichsausbilder Gefahrgut-A-B-C- Öl möchten sich bei allen Teilnehmern für ihr großes Interesse sowie für ihre gute Mitarbeit bedanken.

Wir hoffen, daß dieser Tag viel gebracht hat und daß die gewonnen Kenntnisse in den Ortsfeuerwehren eingebracht werden können. Somit haben wir für einen evtl. Ernstfall eine sehr gute Vorbereitung getroffen.

Ein besonderes „Danke schön“ möchten wir auch der Firma Wacker Chemie in Burghausen aussprechen die diese Übungstage kostenlos für uns anbietet. Auch beim Ausbilderteam von der WACKER- Werkfeuerwehr möchten wir uns bedanken für die Faire und gute Zusammenarbeit und für die vielen praktischen Hinweise.

Wir bitten Euch Euere negativen und positiven Eindrücke an uns zu geben, damit wir über diesen Ausbildungstag etwas erfahren und evtl. etwas ändern bzw. weiter machen sollen.

Ein persönlicher Dank geht an alle Teilnehmer, die trotz der Fußball-Europameisterschaft an beiden Termine mit vollem Einsatz dabei waren.

Feuerwehren die Interesse an dieser Ausbildung bei Wacker Chemie haben können sich für 2009 an den Fachbereichsausbilder Gefahrgut A-B-C- Öl, Christian Hof wenden.


Bericht: Christian Hof, Ausbildung Gefahrgut Landkreis Rosenheim
Fotos: Christian Hof, WACKER-Burghausen

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