KFV-Rosenheim
Minitornado in Rott am Inn hinterlässt Spur der Verwüstung



Rott am Inn - Am Freitag, den 22.08.2008 verdunkelte sich gegen 17:30 Uhr der Himmel über Rott a. Inn. Innerhalb kürzester Zeit wurde aus dem vermeindlich handsamen Regen ein Hagelunwetter mit starken Sturmböen, das einen in Weltuntergangsstimmung versetzte.


Nach etwa einer Viertelstunde war das Schlimmste überstanden und es setzte Regen ein. Dass nach dem Sturm jedoch alles so verwüstet war, hätte wohl niemand gedacht. Die Schneise des Unwetters zog sich quer durch den Ortskern von Rott a. Inn und durch das Gemeindegebiet von Lengdorf an der B 15. Die weiter außerhalb gelegenen Ortsteile blieben größtenteils verschont.


Gegen 17:50 Uhr wurde die Feuerwehr Rott a. Inn zu den ersten technischen Hilfeleistungen alarmiert. Nachdem das Ausmaß des Unwetters ersichtlich war, wurden die Feuerwehren Ramerberg, Griesstätt, Hochstätt, Emmering, Aham, Wasserburg, Rosenheim, Feldkirchen-Westerham und Kolbermoor nachalarmiert.

 

Außerdem waren das THW Rosenheim, das THW Bad Aibling und zahlreiche freiwillige Helfer unterwegs, die Nachbarschaftshilfe leisteten. Die Bilanz des Unwetters waren zahlreiche abgedeckte Dächer, umgestürzte Bäume und Keller voller Wasser.


Am schlimmsten traf es drei Arbeiter, die gerade an einem neu errichteten Stadel arbeiteten und durch den Sturm überrascht wurden. Der Stadel begrub zwei von ihnen unter sich. Die beiden Arbeiter konnten jedoch schnell aus den Trümmern befreit werden. Ein Mann wurde leicht verletzt, die beiden anderen schwer. Sie wurden nach der Rettung ins Krankenhaus gebracht.


Im Ortsteil Lengdorf war beinahe jedes zweite Hausdach betroffen. Hier musste die Feuerwehr an vielen Stellen die Löcher mit Folie abdecken, damit kein Wasser eindringen konnte. An einem Bauernhaus wurde sogar die Giebelmauer eingedrückt.


Viele umgefallene Bäume versperrten Straßen und Wege. So musste die Bundesstraßen 15 im Bereich von Rott a. Inn für einige Stunden gesperrt werden und der Schienenverkehr um Rott a. Inn wurde durch Busse ersetzt. Ein Baum viel auf ein Einfamilienhaus und beschädigte es stark. Glücklicherweise wurde dabei niemand verletzt. Im Ortszentrum fiel der Maibaum dem Sturm zum Opfer. Er brach in der Mitte ab.


Einige Meter weiter wurde ein Großteil des Daches eines Mehrfamilienhauses weggerissen. Die Dachplatten, die Isolierung und auch einige persönliche Gegenstände der Mieter fanden sich noch viele Meter entfernt entlang der „Rotter Achse“ vor der Kirche wieder.


Während eines Einsatzes wurde ein Feuerwehrmann leicht verletzt. Er wurde sofort von der Rotter First Responder Gruppe versorgt und vorsorglich durch den Rettungsdienst ins Krankenhaus gebracht. Die Feuerwehren waren bis 24 Uhr beschäftigt, die größten Schäden zu beseitigen. Insgesamt liefen an diesem Tag 44 Einsätze ein, 214 Männer und Frauen der Feuerwehren und des THW waren im Einsatz. Die Aufräumarbeiten der Feuerwehr Rott a. Inn, unterstützt durch die Nachbarfeuerwehren Ramerberg, Griesstätt und Wasserburg a. Inn dauerten noch den ganzen Samstag an.

Eingesetzte Fahrzeuge:
FF Rott a. Inn 11/1, 21/1, 40/1 und 44/1
FF Ramerberg 11/1, 44/1 und 48/1
FF Griesstätt 11/1, 21/1 und 44/1
FF Hochstätt 11/1 und 48/1
FF Emmering 43/1
FF Aham 44/1
FF Kolbermoor 10/1, 21/1, 30/1, 61/1 und 65/1
FF Wasserburg 30/1, 62/1 und 81/1
FF Rosenheim 30/2 und 81/2
FF Feldkirchen-Westerham 43/1
KBM Stephan Hangl, KBI Georg Wimmer
THW Rosenheim und THW Bad Aibling


Bericht: Claudia Schaber, FF Rott a. Inn
Fotos: Josef Reisner

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