Bruckmühl - In der Nacht auf den 8.11.2008 wurde gegen 0:04 Uhr Großalarm
für die Feuerwehren Feldkirchen-Westerham, Feldolling, Vagen, Bruckmühl
und für das THW Rosenheim und Bad Aibling ausgelöst. Auch Land
1, Land 5 und Land 5/2 wurden alarmiert. Übungsannahme war, dass
der Spätzug Richtung Westerham in eine Barriere aus Holz und Eisen
fuhr und die Oberleitung herunterriss. Im Zug befanden sich ca. 33 Personen,
die sich die verschiedensten Verletzungen zuzogen.
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Der Lokführer setzte um 23:45 den Notruf ab, der zuerst die Notfallleitzentrale
der DB AG erreichte und an die Feuerwehreinsatzzentrale Rosenheim weitergeleitet
wurde. Dabei entstanden die ersten Probleme, weshalb die Feuerwehren erst
knapp zwanzig Minuten später alarmiert wurden.
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Das Gelände um die Unfallstelle war sehr unwegsam und schwer zugänglich.
Die Zufahrt zu diesem Streckenabschnitt zwischen Bruckmühl und Feldolling
ist mit Klein- und Großfahrzeugen kaum möglich, weshalb die Einsatzkräfte
die Unfallstelle zum Teil nur zu Fuß erreichen konnten. Als Alternative
bot sich an über die Gleisanlagen zur Unfallstelle zu gelangen. Von
Feldolling waren es so 600 Meter und von Bruckmühl 1000 Meter.
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Auf Grund der erschwerten Anfahrtswege wurden die Feuerwehren Kolbermoor
und Rosenheim mit den Bahnrettungssätzen angefordert, die die THL-Ausrüstung
und Beleuchtungsanlagen mit sich führten und die Verletzten abtransportierten.
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Während die verschiedenen Rettungsorganisationen an der Unfallstelle
eintrafen, konnten die Notfallmanager die Oberleitung erden und die Einsatzkräfte
führten eine Patientensichtung durch. Zwischenzeitlich wurden Bereitstellungsräume
und Verletztensammelplätze eingerichtet. Die Zugänge und Einsatzstelle
wurden ausgeleuchtet.
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Die örtliche Einsatzleitung bildete mit der Kreisbrandinspektion die
Einsatzleitung. Diese koordinierte den gesamten Ablauf und den Einsatz der
Kräfte
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Die Rettung der Verletzten aus dem Zug verlangte den Einsatzkräften
große körperliche Anstrengungen ab, da die Verletzten aus ca.
1 Meter Höhe aus dem Zug gehoben werden mussten.
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Die Barriere wurde mit verschiedenen schweren Geräten der Feuerwehr
und des THW beseitigt, wobei die unterschiedlichen Materialien den Geräten
Probleme bereiteten. Auch die hochwertige Sicherheitskleidung wurde dabei
stark beansprucht.
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Diese Übung musste in der Nacht abgehalten werden, da die Strecke Rosenheim
– Holzkirchen tagsüber nicht gesperrt werden kann. Die einzige
Möglichkeit bestand darin, die Übung nach der letzten Zugfahrt
abzuhalten. Die Dienstzeiten des Personals, die Streckenfahrabschnitte und
die Wartungszeiten begrenzten die Übungszeit von 23:15 Uhr bis 1:30
Uhr.
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Voraussichtlich wird sie die einzige Nachtübung bleiben, da sie mit
einem hohen organisatorischen Aufwand verbunden war. So stellte die DB extra
ab Bruckmühl einen Schienenersatzverkehr für die regulären
Fahrgäste zur Verfügung. Nur so konnte der Zug für die Alarmübung
genutzt werden.
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Das Landratsamt Rosenheim und die beiden Bürgermeister von Bruckmühl
und Feldkirchen-Westerham, Franz X. Heinritzi und Bernhard Schweiger, beobachteten
den gesamten Übungsablauf mit größter Aufmerksamkeit.
Der DB AG, dem Landratsamt und der Kreisbrandinspektion gilt der Dank
der Bahnausbilder. Für die große Unterstützung und die
zahlreiche Teilnahme trotz der ungewöhnlichen Uhrzeit bedanken sich
bei allen Beteiligten.
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Wolfgang Fischer
Notfallmanager |
Alois Kölnberger
Notfallmanager |
Christian Hof
Feuerwehr Fachausbilder |
Bericht und Fotos: Christian Hof, Feuerwehr Fachausbilder
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