KFV-Rosenheim
Schwerer Verkehrsunfall in Niederaudorf



Niederaudorf - Am Freitag den 05.06.09 ereignete sich gegen 23.20 Uhr im Ortsteil Niederaudorf ein folgenschwerer Verkehrsunfall. Sechs junge Burschen, alle noch minderjährig, machten sich während einer Party am Badesee, mit einem nicht zugelassenen Kleinwagen auf dem Weg zu einer Spritztour.

Auf der Zufahrtsstrasse zum Badesee geriet der mit sechs Personen völlig überbesetzte Kleinwagen mit hoher Geschwindigkeit von der Fahrbahn ab und prallte mit der rechten Seite gegen einen Baum am Fahrbahnrand. Durch die Wucht des Aufpralls wurde das Fahrzeug zurück auf die Fahrbahn geschleudert und blieb entgegen der Fahrtrichtung auf der Straße liegen.


Der Beifahrer wurde hierbei schwerstverletzt, drei weitere Mitfahrer erlitten schwere Verletzungen. Zwei der Insassen hatten Glück und kamen mit leichten Verletzungen davon.

Zunächst wurden nur der Rettungsdienst und die Polizei alarmiert, da man nicht über ein solches Schadensausmaß informiert war. Der erste am Unfallort eingetroffene Rettungsdienst erkannte jedoch die Tragweite des Unfalls und veranlasste die sofortige Nachalarmierung der Feuerwehr. Aufgrund der Anzahl der Verletzten wurde von der Leitstelle Rosenheim Alarmstufe sechs für die Feuerwehr Niederaudorf ausgelöst.


Das erste am Unfallort eintreffende Feuerwehrfahrzeug Oberaudorf 40/1, begann sofort mit dem Ausleuchten der Unfallstelle. Gleichzeitig wurde der Brandschutz hergestellt und Spreizer und Rettungsschere in Stellung gebracht.

Nach Absprache mit dem leitenden Notarzt wurde mit der Versorgungsöffnung des Fahrzeugs begonnen, in dem sich auf der Rückbank noch zwei schwerverletzte Personen befanden.Ein weiterer Rettungssatz wurde von der Feuerwehr Mühlbach zur Reserve in Stellung gebracht. Die nachrückenden Kräfte der Feuerwehren Niederaudorf und Kiefersfelden übernahmen die weiterführende Ausleuchtung und Absicherung der Einsatzstelle.

Da zu diesem Zeitpunkt bereits zwei Rettungshubschrauber im Anflug waren, war es nötig, zwei Landeplätze auszuleuchten, was von den Feuerwehren Oberaudorf, Niederaudorf und Kiefersfelden in zwei angrenzenden Feldern umgesetzt wurde.


Gut geklappt hat das Zusammenarbeiten der verschiedenen Rettungsorganisationen bei der Patientenversorgung über die Landesgrenzen hinweg. So waren neben den verschiedenen bayrischen Rettungsorganisationen auch ein Rettungswagen vom österreichischem Roten Kreuz an dem Einsatz beteiligt. Nach der Erstversorgung am Unfallort konnten alle Verletzten zügig mit dem Hubschrauber bzw. den Rettungsfahrzeugen in die umliegenden Krankenhäuser verbracht werden.

Eine weitere wichtige Aufgabe der Rettungsmannschaften war die Betreuung der Angehörigen der Unfallopfer sowie der vielen jungen Partybesucher.

Das alarmierte Kriseninterventionsteam und zwei Notfallseelsorger übernahmen noch während dem laufenden Einsatz die psychische Betreuung der Angehörigen und Freunde der Verunfallten im Feuerwehrhaus in Oberaudorf.

Nach Abschluss der Rettungsarbeiten wurde durch die Staatsanwaltschaft ein Gutachter zur Erstellung eines unfallanalytischen Gutachtens an die Einsatzstelle beordert.


Das Einsatzende zog sich bis knapp 3 Uhr morgens hin, da nach dem Abtransport des Fahrzeugs durch einen Abschleppunternehmer die Fahrbahn noch von ausgelaufenem Öl gereinigt werden musste.

An dem Einsatz beteiligt waren:
die Feuerwehren Oberaudorf, Niederaudorf, Mühlbach und Kiefersfelden, sowie KBR Ruhsammer und KBM Wendlinger;
die Rettungsdienste BRK, ÖRK, Malteser und Ambulanz Rosenheim;
die Polizei Kiefersfelden sowie ein Hubschrauber der bayerischen Polizei;
das Kriseninterventionsteam mit Notfallseelsorger;
ein Gutachter und ein Abschleppunternehmen sowie Pressevertreter der regionalen Medien.


Bericht und Fotos: Martin Bernrieder, FF Oberaudorf

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