KFV-Rosenheim
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Feuerwehr
wird zum Brandstifter - „Heißausbildung“ bei der FF
Schloßberg
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Schloßberg - „Feuerwehrübungen sollen so realitätsnah
wie nur möglich sein, um die Feuerwehrmänner optimal auf ihre
Einsätze vorzubereiten!“ Um diesem Anspruch gerecht zu werden,
inszenierte Atemschutzwart Peter Lechner eine ganz besondere Art der Übung
– eine „Heißausbildung“ vor Ort. Ein reales, echtes
unberechenbares Feuer mit all seinen Gefahren.
Schnell wurde der Kontakt zum Verband noRisc hergestellt. Dieser Verein,
ansässig im benachbarten Bad Aibling, unter der Leitung von Vorstand
Wolfram Höfler, führt derartige Übungen schon seit einiger
Zeit aus.
Akribisch wurde im Vorfeld der Übung ein Abbruchhaus am Schloßberg
auf dessen Eignung und etwaige Gefahrenquellen bzw. Unzulänglichkeiten
hin untersucht und der optimale Ort des Brandherdes festgelegt.
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Am 02.03.2010 war es dann soweit. In der Garage des Anwesens wurde ein
Holzfeuer entfacht und mittels Handy der „Notruf“ an die Feuerwehreinsatzzentrale
Rosenheim abgegeben. Bereits Minuten später schrillte die Sirene.
Dem Alarmfax war zu entnehmen: „Werkstattbrand im Salinweg 53, mehrere
Personen im Gebäude“.
Dichter, beißender Qualm drang bereits aus Fenstern und Ritzen,
als kurze Zeit später der Löschzug der Schloßberger Wehr
am Übungsobjekt eintraf.
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Nach der ersten Lageerkundung durch Zug- und Gruppenführer wurden
Feuerwehrmänner, ausgerüstet mit schwerem Atemschutz, in das
mit schwarzem, giftigen Rauch gefüllte Gebäude geschickt. Zum
einen um die darin vermuteten Personen (in Form von Holzpuppen) zu retten
und zum anderen um das Feuer zu bekämpfen. Für die eingesetzten
Atemschutztrupps, welche in völliger Dunkelheit und bei enormer Hitze
agieren mussten, war es jetzt an der Zeit ihr gelerntes Fachwissen in
Bezug auf Personensuche sowie Wohnungsbrandbekämpfung gezielt einzusetzen.
Müssen doch alle „Personen“ schnellstmöglich gefunden
und der Brandherd mit der optimalen Wassermenge gelöscht werden,
um nicht in Folge der Wasserdampfbildung selbst „gegart“ zu
werden. Denn trotz der hochwertigen Schutzkleidung bildet der siedendheiße
Wasserdampf eine nicht zu unterschätzende Gefahr für die Einsatzkräfte,
kann er doch bis auf die Haut durchdringen.
Unterstützt von ihren Feuerwehrkameraden, welche parallel mit Überdruckventilation
den Rauch aus dem Gebäude drückten, wurde so das Übungsziel
rasch erreicht. Nach ca. 75 Minuten intensiver, schweißtreibender
Arbeit konnte dann „Feuer aus“ gemeldet werden.
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Bei der abschließenden Nachbesprechung im Feuerwehrhaus wurde, sowohl
vom Kommandanten Werner Triller als auch von Wolfram Höfler, der
zusammen mit fünf weiteren Mitgliedern von noRisc die Übung
im Inneren des Gebäudes begleitete und so ständig für eine
optimale Sicherheit der Übungskräfte sorgte, allen Beteiligten
eine hervorragende Leistung bescheinigt.
„Es hat sich einmal mehr gezeigt, dass gezielte, immer wiederkehrende
Ausbildung eben doch Früchte trägt“, so Höfler in
seinem Plädoyer.
An dieser Stelle bedankt sich die FF Schloßberg bei den Hausbesitzern
Georg und Hilde Fellermeier sowie bei allen Beteiligten des Verband für
Feuerwehr Realausbildung e.V. „noRisc“.
Weitere Bilder und Video unter:
www.feuerwehr-schlossberg.de
www.no-risc.de
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Bericht: Peter Lechner, Atemschutzausbilder FF Schloßberg
Fotos: FF Schloßberg
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