Landkreis Rosenheim – Für den Fall des Falles sind die Helfer
im Landkreis gut gerüstet: Feuerwehr und Rotes Kreuz übten am
Freitag und Samstag, 23.-24.07.2010 die Hilfe im Hochwasserfall. Auf dem
Übungsplan des so genannten Hilfeleistungskontingentes „Hochwasser“
des Landkreises Rosenheim stand an zwei Tagen das Füllen und gezielte
Verbauen von Sandsäcken an Fließgewässern. Zudem sollte
das Fahren der einzelnen Feuerwehrfahrzeuge unter besonderen Bedingungen
im Konvoi trainiert werden.
|
|
|
Insgesamt beteiligen sich rund 110 Mitglieder von Feuerwehren und Bayerischem
Roten Kreuz an dieser Katastrophenschutzübung. Sie begann am Freitagmittag
in Bernau. Von der Chiemseegemeinde ging es mit 26 Fahrzeugen von
Feuerwehr und Rotem Kreuz im Konvoi mit Blaulicht über Griesstätt
und Tuntenhausen 80 Kilometer durch den Landkreis bis zum Sportplatz
in Flintsbach.
|
|
|
|
|
|
|
|
|
|
|
|
Dort wurde die Einsatzleitung aufgebaut und die Übungskräfte mit
Aufgaben versorgt. Ein Teil blieb im Wechsel in Flintsbach und befüllte
in einem örtlichen Kieswerk Sandsäcke. Die Übrigen fuhren
zum Übungsgelände der Rosenheimer Feuerwehr am Floriansee und
bauten dort unter fachkundiger Anleitung durch das Wasserwirtschaftsamt
Sandsackbarrikaden. Für die Verpflegung in der Basisstation sorgte
das Rote Kreuz.
|
|
|
|
|
|
|
|
|
Dauerregen hatte dafür gesorgt, dass die Übung weitgehend unter
realen Bedingungen stattfand. Mit einem mitgebrachten Laptop wurde der aktuelle
(reale) Hochwasserstand in Feldolling und der Mangfall verfolgt.
Real waren die Bedingungen auch für die Übernachtung. Mit mitgebrachten
Schlafsäcken und Feldbetten nutzten die Helfer egal ob in Zelten, im
Einsatzfahrzeug oder im Flintsbacher Sportheim jeden Quadtratmeter an überdachter
Fläche, um die Nacht bei Dauerregen halbwegs trocken zu überstehen.
Am Samstag wurde die Übung fortgesetzt bevor gegen Mittag die Teilnehmer
nach Hause entlassen wurden.
|
Regierungsdirektor Karl Traunspurger von der
Regierung von Oberbayern, der die Übung verfolgte, äußerte
sich am Abend anerkennend. Zum einen gratulierte er den Übenden zur
gezeigten Leistungsfähigkeit die ihn überzeugt habe und zum anderen
lobte er den Landkreis Rosenheim. Als einer der ersten Landkreise überhaupt
habe er die Vorgaben für die Hilfeleistungskontingente hervorragend
umgesetzt, sagte Traunspurger.
|
|
Nach dem Oderhochwasser 1997 wurde die in solchen Fällen notwendige
überregionale Hilfe in Bayern erstmals landesweit und vorbeugend
organisiert. Kräfte aus dem Landkreis waren seinerzeit mit zahlreichen
Helfern und Gerät vor Ort. Um im Katastrophenfall schnell reagieren
zu können, halten die Landkreise seitdem Hilfeleistungskontingente
vor, die im Landkreis Rosenheim mit insgesamt 138 Personen besetzt sind.
Kreisbrandrat Sebastian Ruhsamer zog positive Bilanz
Trotz erheblichem„Sauwetter mit Dauerregen“ zog Kreisbrandrat
Sebastian Ruhsamer eine positive Bilanz der Hilfeleistungskontingentübung
„Hochwasser“ am vergangenen Wochenende. Die Disziplin und
der Einsatzwille sei unter den gegebenen Umständen Bestens gewesen,
Ziel und Zweck voll erreicht worden. Die Erfahrung der Übung zeige,
dass logistisch noch einige Feinheiten zu verbessern seien, dazu mache
man aber die Übung. Seinen ausdrücklichen Dank richtete Ruhsamer
an den Sportverein Flintsbach für die Überlassung der Räumlichkeiten.
Den Akteuren sei es dadurch erspart geblieben, die Schlafzelte auf den
regendurchnässten Sportplatz aufzubauen.
|
Berich und Fotost: Josef Reisner
|