Riedering-Söllhuben – Hochkarätig sind die Vorträge, die der
Kreisfeuerwehrverband Rosenheim alljährlich seinen Mitgliedern anbietet.
Jetzt standen beim 7. Feuerwehrsymposium am 04.12.2010 in Söllhuben die
Themen Brandbekämpfung von militärischen Luftfahrzeugen, bei Altenheimen,
bei Photovoltaikanlagen sowie Einsatzschwerpunkte und Gefahren für die
Feuerwehren beim Brand von Biogasanlagen auf dem Programm.
Thomas Zapf, Hauptbrandmeister bei der Luftwaffendivision gab
vor 300 Zuhörern einen Überblick der Probleme beim Absturz und der
Brandbekämpfung von Militärmaschinen. Wichtig sei es, unbedingt Abstand zu
halten. Ein Kampfflugzeug führe bis zu 12.000, ein Transportflugzeug bis zu
90.000 Liter Treibstoffe mit sich. Ein schnelles Meldebild zu erstellen sei
für die weiteren Maßnahmen unabdingbar.
Weit näher dran sind die Feuerwehren zum Beispiel beim Brand eines
Altenheimes. Kreisbrandrat Rudi Zeif aus dem Landkreis Berchtesgadener Land
berichtete anschaulich vom Brand eines Altenheimes in Bad Reichenhall, der
die Probleme und Schwachpunkte deutlich aufgezeigt habe.
Nicht selten seien die Fluchtwege und Brandabschnitttüren verstellt, eine
rasche Evakuierung so unmöglich. Zwar gebe es Brandmeldeanlagen, es sei aber
geradezu fahrlässig, zum Beispiel die Zimmertüren bei psychisch Kranken zu
verriegeln. Absolut falsch sei es bei einem Zimmerbrand wie im vorliegenden
Fall Zimmertüren aufzureißen. So sei der Rauchentwicklung Tür und Tor
geöffnet, würden Gänge und Flure verqualmt und Patienten gefährdet, die
sonst in ihren Zimmern bleiben könnten. Entscheidend wichtig sei es
Heimleitung und Personal in eine solche Situation besser einzuweisen und
vertraut zu machen. Es gehe nicht an, dass sich keiner zuständig fühle,
sagte Zeif. Einzubinden sei auch die zuständige Heimaufsicht, zudem sei eine
ständige Aktualisierung der Beleglisten oberstes Gebot. Die Heimaufsicht sei
auch gefragt was den zweiten Fluchtweg angehe. Zeif: „Altenheime sind
Sonderbauten, die entsprechenden Vorschriften unterliegen. Es kann nicht
sein, das der zweite Fluchtweg mittels Drehleiter von der Feuerwehr
geschaffen werden muss“. Sein Fazit: Derartige Einrichtungen bedürfen
regelmäßiger auch fachaufsichtlicher Kontrollen. Dem pflichtete auch
Kreisbrandrat Sebastian Ruhsamer bei, der die Versammlung leitete.
Photovoltaikanlagen nehmen immer mehr zu. Horst Thiem, Brandamtsrat der
Berufsfeuerwehr München gab Auskunft über die Maßnahmen bei einem
Gebäudebrand mit derartigen Anlagen. Die Feuerwehren warnte er von einem
sorglosen Umgang bei Bränden. Die Anlage sei immer erst frei zu schalten. Es
ei nicht nur auf die gefährliche Spannung zu achten. Bei einem Brand könnten
herabstürzende Teile zu Unfällen führen.
Nicht zu unterschätzen sind auch Biogasanlagen bei der Brandbekämpfung. Hier
gebe es nicht nur giftige Gase und Spannungen. Der richtige Umgang mit
derartigen Anlagen um Fall eines Brandes, von denen es in Bayern 1700 gebe,
müsse zusammen mit dem Betreiber intensiv geübt werden. Voraussetzung sei
es, dass der Betreiber die Anlagen vorschriftsmäßig beschildert und
sachgemäß unterhält, so der Referent des Fachverbandes Biogasanlagen in
Bayern.
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