Kolbermoor - Retten, bergen, löschen und schützen. Das
sind die Aufgaben der Feuerwehr - bei der Freiwilligen Feuerwehr Kolbermoor
haben sie sich aber um einen wesentlichen Punkt erweitert: das Koordinieren.
Aus diesem Grund hatte sich die Freiwillige Feuerwehr Kolbermoor im vergangenen
Jahr einen neuen Einsatzleitwagen angeschafft, der nun feierlich geweiht
wurde. Er soll den Einsatzleitern in Stadt und Landkreis die Kommunikation
im Notfall erleichtern. Zeitgleich segneten die Geistlichen das neue Mehrzweckfahrzeug
und das "Jugendtaferl" der Jugendfeuerwehr Kolbermoor.
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Das Augenmerk bei der Segnung lag klar auf dem
neuen Einsatzleitwagen, der durch seine moderne Technik im Landkreis Rosenheim
einmalig ist. Neben Bürgermeister Peter Kloo und dem stellvertretenden
Landrat Dieter Kannengießer waren auch viele Vertreter des Landratsamts,
der Feuerwehren Rosenheim, Bad Aibling, Pang, Vagen und Heufeld vor Ort.
Das Technische Hilfswerk (THW) Rosenheim und Bad Aibling nahm ebenfalls
an der Segnung teil. Eingangs erläuterte der Erste Vorstand der Feuerwehr
Kolbermoor, Manfred Rackl, die Thematik des Abends: "Große Katastrophen
brauchen ein durchdachtes Konzept.
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Richard Schrank, Kommandant, erklärte den Gästen darauf die
Hintergründe, warum sich die Feuerwehr und die Stadt dazu entschlossen
hatten, den neuen Einsatzleitwagen "Kater Rosenheim Land 12/2"
anzuschaffen: "Am Anfang war nur der Grundgedanke an einen Einsatzleitwagen
für das Hochwasser an der Mangfall und größere Schadenslagen.
Dieser Gedanke wurde später aber verworfen und das neue Konzept entstand."
Auslöser dafür seien die schweren Unwetter Anfang Juli 2009
und die Brände Am Markholz und in der Von-Bippen-Straße im
selben Jahr gewesen. "Beim Brand in der Von-Bippen-Straße konnten
wir die Dienste des Kater Rosenheim Land 12/1 und dessen Besatzung erfolgreich
einsetzen. Die Verantwortlichen der Stadt Kolbermoor waren dadurch in
der Lage, sich ein genaues Bild von den Vorzügen eines solchen Fahrzeuges
zu machen", so Schrank weiter.
Laut dem Kommandanten führten viele Stunden Arbeit, rauchende Köpfe,
aber auch viel Spaß zu einem guten Konzept. Der Einsatzleitwagen,
seit vergangenen Sommer im Dienst, hat nicht die übliche Kastenform,
sondern eine funktionalere Kofferform. Dadurch können die technischen
Geräte im Wagen besser untergebracht werden und der Innenraum ist
geräumiger. Die Einsatzleitung soll bei Bränden oder Naturkatastrophen
durch Telefone, Faxe, Lagekarten, Emailverkehr und bayernweite Landkarten
samt Luftbilder unterstützt werden und dadurch das Vorgehen besser
koordinieren. Außerdem dokumentiert das Fahrzeug das Geschehen am
Einsatzort: Wann kommt wer und mit welchen Fahrzeugen oder Gerätschaften?
Einen großen Dank sprach die Feuerwehr den Firmen aus, die bei der
Zusammenarbeit für das Fahrgestell und die gesamte Technik, samt
Innenausbau und Ausstattung verantwortlich waren.
Sichtlich stolz war der Kommandant auf seine Mannschaft: 16 Männer
und Frauen erklärten sich bereit, die Sonderschulungen für die
Arbeit in einem solchen Fahrzeug zu übernehmen. Dabei galt es vor
allem, Technik, Taktik, Dokumentation und rechtliche Hintergründe
in vielen Stunden zu erarbeiten. Den Ausbildern Manfred Rackl, Stephan
Klimke und Andreas Paukert sprach er ein besonderes Dankeschön aus.
Das ebenfalls neu angeschaffte Mehrzweckfahrzeug soll Schrank zufolge
als Fahrmöglichkeit für die Jugend der Feuerwehr angesehen werden
und bei größeren Einsätzen genügend Personal befördern.
Die Feuerwehr ist laut Bürgermeister Kloo heutzutage nicht nur für
die kommunale Arbeit zuständig, denn die Anforderungen sind weitgehend
nur noch landkreisübergreifend zu bewältigen. Er zeigte er sich
sehr stolz darauf, so eine schlagkräftige Feuerwehr in den eigenen
Reihen zu haben.
Die Segnung vollzogen mit feierlichen Worten Pfarrer Blasius Wagner, katholische
Pfarrei Heilige Dreifaltigkeit, und die evangelische Pfarrerin Birgit
Molnar.
Nach der Segnung und einem guten Abendessen konnten die Gäste den
Abend im Feuerwehrhaus Kolbermoor noch feierlich ausklingen lassen.
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