KFV-Rosenheim
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Feuerwehr
und Rotes Kreuz ließen neue Fahrzeuge und Garagen weihen –
Enorme
Finanz- und Arbeitsleistungen
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Prien – Gleich mehrfache Ausstattungs-Verbesserungen konnten die
Freiwillige Feuerwehr Prien und das Bayerische Rote Kreuz an ihrem gemeinsamen
Stützpunkt in Prien im Rahmen einer Segnung mit anschließendem
Fest feiern. Sowohl Feuerwehr als auch BRK bekamen neue Garagen und Fahrzeuge,
dazu wurde auch noch ein neues Mehrzweck-Rettungsboot in Dienst gestellt.
Die kirchliche Segnung nahmen Pfarrer Karl-Friedrich Wackerbarth und Kaplan
Christoph Klingan vor.
Erstmals hatte Hans Wöhrer als neuer Vorstand der Priener Wehr die
Aufgabe zu einer Fahrzeugsegnung zu begrüßen. Lang war die
Liste der Ehrengäste und jener Firmen und Leute, denen Dank für
ihren Arbeitseinsatz in den letzten Jahren galt.
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Feuerwehr Prien mit Sonderaufgabe Herreninsel
Die Priener Feuerwehr mit ihren 70 Aktiven (davon drei Frauen)
hatte im Vorjahr 231 Einsätze zu leisten, die Tendenz ist steigend.
Neben dem Brandschutz und technischen Hilfeleistungen – so Kommandant
Stefan Pfliegl – gibt es mit der Bundesautobahn sowie mit dem Chiemsee
und den Inseln Sonder-Aufgaben. Derzeit wird mit den Bediensteten des
Schlosses Herrenchiemsee eine eigene Löschgruppe zusammengestellt.
Pfliegl stellte die neuen Fahrzeuge zu Wasser und zu Lande vor. Der Kommandowagen
Suzuki Jimny wurde 2008 angeschafft und zum Preis von 13.500 Euro komplett
vom Feuerwehrverein finanziert. Dieses Auto dient vor allem dem Gerätewart
sowie den Zugführern als Besorgungs- und Erkundungsfahrzeug. 2009
bekam die Priener Wehr einen Einsatzleitbus, der von den Feuerwehrkameraden
(insbesondere von Florian Wunderle) ehrenamtlich und mit viel EDV-Technik
ausgebaut wurde. Die Gesamtkosten von 84.000 Euro wurden getragen von
der Gemeinde Prien (42.000 Euro), vom Freistaat Bayern (17.000 Euro) und
vom Feuerwehrverein (25.000 Euro).
Das Fahrzeug steht vor allem der Einsatzleitung zur Verfügung und
es bietet zwei Arbeitsplätze mit modernster Funk- und EDV-Ausstattung.
Ende 2010 erhielt die Feuerwehr Prien das Mannschaftstransportfahrzeug
Florian Prien 14/1 (VW-Bus) als Ablösung für den 20 Jahre Dienst
gemachten Peugeot-Bus. Die Kosten von 19.500 Euro zuzüglich von 6.000
Euro für die Feuerwehrtechnik hat der Feuerwehrverein vorfinanziert.
Die neueste Errungenschaft ist das Arbeitsboot Florian Prien 99/2, das
das 40 Jahre alte Vorgängerboot ersetzen wird. Im Rahmen eines Förderprogramms
wurde das Boot zusammen mit einem Schwesterboot der Feuerwehr Pietzing
am Simssee bei der SBS-Werft in Andernach in Auftrag gegeben. Mit diesem
Boot sollen Einsätze vor allem bei Ölunfällen auf dem Chiemsee,
zugunsten von verunglückten Wassersportlern sowie bei notwendigen
Wasser-Krankentransporten verbessert werden. 112.000 Euro waren die Gesamtkosten,
70.000 Euro übernahm der Freistaat. Die Restkosten teilten sich zu
jeweils einem Drittel die Landkreise Rosenheim und Traunstein sowie die
Gemeinde Prien. Für den gemeinsamen Garagenneubau mit dem BRK entfielen
auf die Feuerwehr Kosten von 87.000 Euro. Davon übernahm der Freistaat
40.000 Euro, den Rest bezahlte die Gemeinde Prien.
Bei der kirchlichen Segnung sagte Pfarrer Wackerbarth: „Wer anderen
Menschen dient, dem gebührt der erste Platz und wer seine Freizeit
in den Dienst der Mitmenschen stellt, der zeigt wie gelebter Glaube aussieht“.
„Leben ist Gottesdienst und Rettungsdienst ist die schönste
Form von Gottesdienst“ ergänzte der Pfarrer mit etwas abgewandelten
Worten von Martin Luther. Alsdann nahm Kaplan Christoph Klingan die Segnung
der neuen Gebäude und Fahrzeuge vor.
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Thomas Neugebauer vom BRK-Kreisverband informierte zu Beginn seiner Ausführungen
über den Werdegang der Garagenerweiterung auf dem Gelände gegenüber
dem Feuerwehrhaus. Seit der Inbetriebnahme der dortigen BRK-Räume im
Jahr 2000 haben sich Zeiten, Anforderungen und Technik verändert. „Die
Rettungswache in Prien ist eine Vorzeige-Rettungswache“, so Neugebauer. |
Die Anteilskosten in Höhe von rund 58.000
Euro für die neue Fahrzeughalle übernahm zum großen Teil
(45.000 Euro) der BRK-Kreisverband, der Rest ergab sich von Bürger-
und Firmenspenden sowie von einer Beteiligung der Gemeinde Prien in Höhe
von 10.500 Euro. Viele Hundert Stunden ehrenamtliche Arbeit leisteten die
BRK-Leute, stellvertretend für alle wurde Koordinator Hans Aigner mit
einer Medaille ausgezeichnet. Für die beiden neuen Kranken- und Rettungswagen
vom Typ „Bayern“ wurden insgesamt 160.000 Euro ausgegeben (ohne
medizinische Ausstattung). Wie Thomas Neugebauer sagte, wurden diese beiden
Fahrzeuge im Zuge der Standardisierung aller Rettungsfahrzeuge in Bayern
angeschafft. Erstaunlich waren die Leistungen des BRK, die Neugebauer bekanntgab:
„Im BRK-Kreisverband Rosenheim fahren unsere Fahrzeuge im Jahr rund
eine Million Kilometer, für Prien fielen rund 54.000 Kilometer an.
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Allein die Priener BRK-Stelle hatte 2010 2.200
Krankentransporte, 249 Notfalleinsätze, 878 Notarzt-Einsätze
sowie zudem einige Werkstatt- und Fehlfahrten. Im Kreisverband waren insgesamt
5.091 Einsätze zu registrieren. Ein Dank galt in diesem Zusammenhang
dem Notarzt-Förderverein, der für verbesserte Ausstattungen
helfen konnte.
Bürgermeister Seifert: „600.000 Euro in letzten 5
Jahren für Hilfsorganisation“
„Der Mensch denkt, Gott lenkt“ – mit diesen
Worten begann nach der Segnung Bürgermeister Jürgen Seifert
seine Grußworte. Seifert, der selbst in seinem 13-jährigen
Polizeidienst eine enge Berührung mit den Aufgaben und Anforderungen
an den Rettungsdienst erfahren hatte, lobte den Dienst, der nicht für
die eigene Person geleistet wird. „Unsere gesamten Einsatzmittel
wären wertlos, wenn es nicht Leute gäbe, die zum Teil ihre gesamte
Freizeit, zuweilen sogar noch ihre Arbeitszeit verwenden, um zu retten
und um zu helfen“, sagte der Bürgermeister. Und er fügte
hinzu, dass die Gemeinde Prien in den letzten fünf Jahren insgesamt
Zuschüsse in Höhe von 600.000 Euro für Rettungsdienst-Maßnahmen
geleistet hat.
Marianne Loferer als stellvertretende Landrätin sprach in ihrem Grußwort
von ihrem großen Respekt gegenüber den gehörten Eigenleistungen
und ehrenamtlichen Einsätzen. Erfreulicherweise ist dies immer wieder
bei den insgesamt 117 Feuerwehren in den 46 Landkreisgemeinden zu spüren.
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Kreisbrandrat Sebastian Ruhsamer dankte seinerseits und auch im Namen der
anwesenden Vertreter des Feuerwehrkreisverbandes Traunstein und der Stadtfeuerwehr
Rosenheim für die stets hervorragende Zusammenarbeit von Rotem Kreuz
und Feuerwehr. |
Diese Zusammenarbeit bewährte sich am selbigen Tag als
die Rettungsdienste in der Früh zum Brand im Gasthaus Schildhauer nach
Halfing gerufen wurden. Alex Friesen von der Boots-Herstellerfirma aus Andernach
sagte, dass das Priener Boot eines von 30 Boots-Bauten im Jahr ist und dass
es ein speziell für die Priener und Chiemseer Bedürfnisse erstelltes
Unikat ist. Nach den Einweihungs-Feierlichkeiten luden Feuerwehr, BRK und
Gemeinde zu einer gemeinsamen Brotzeit ein. Hierzu waren auch die Vertreter
vieler Firmen geladen, die sich in den letzten Jahren bei den Anschaffungs-
und Baumaßnahmen großzügig beteiligten. |
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Bericht und Fotos: Anton Hötzelsperger, Büro
für Öffentlichkeitsarbeit, Prien |
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