KFV-Rosenheim
Ein großer Tag für die Herreninsel: Wiedergründung der Löschgruppe Herrenchiemsee



Herreninsel - Der Brandschutz auf der Herreninsel mit ihren unschätzbaren und unwiederbringlichen Kulturgütern wird mit der Installierung einer eigenen Löschgruppe „Herrenchiemsee“ wesentlich verbessert. Die der Feuerwehr Prien angehörende Löschgruppe wurde im Rahmen einer Einweihungsfeier offiziell vorgestellt und das neue Einsatzfahrzeug erhielt den kirchlichen Segen.


In Grußworten der Ehrengäste wurde die Wichtigkeit dieser Maßnahme, mit der ausgebildete Erstkräfte in Kürze vor Ort sind, ausführlich gewürdigt.


Der Festtag begann mit einem gemeinsamen Festzug der Feuerwehren und Ehrengäste von der Kreuzkapelle zum Feuerwehrgerätehaus.
Nach der Stadtkapelle Wasserburg folgte die neue Löschgruppe, die aus vier erfahrenen Feuerwehrangehörigen aus den umliegenden Gemeinden und 14 kompletten Neueinsteigern besteht - sämtlich jedoch Mitarbeiter der Schlösserverwaltung und Insulaner - machten den Anfang. Die Priener „Mutterwehr“schloss sich an, sowie die für den Sicherheitsbereich der Herreninsel zuständigen Wehren mit ihren Fahnenabordnungen Bad Endorf, Breitbrunn, Eggstätt, Gstadt, Gollenshausen und Rimsting.

Der „Chef“ der Herreninsel Josef Austermayer freute sich bei der Eröffnung, dass es in enger Zusammenarbeit mit der Priener Feuerwehr gelungen sei, in kürzester Zeit 18 Freiwillige zu motivieren, sich für eine Wiedergründung einer „Insel-Feuerwehr“ zur Verfügung zu stellen. „Durch viele helfende Hände, ganz besonders nannte Austermayer Feuerwehr Zugführer Christian Hof, Kommandant Stefan Pfliegl und Gerätewart Klaus Kollmannsberger, sei die Renovierung des Feuerwehrhauses und die Ausstattung der gesamten Löschgruppe schnell und zielgerichtet vorangetrieben worden. Dank auch der Haushaltsmittel von 50 000 Euro und vieler Spenden habe die Insel eine vollständig ausgestattete und funktionstüchtige „Löschgruppe Herrenchiemsee“ erhalten.

In Grußworten würdigten der Präsident der Schlösserverwaltung Bernd Schreiber, stellvertretender Rosenheimer Landrat Dieter Kannengieser, der Bürgermeister der Gemeinde Chiemsee Georg Huber, Bürgermeister Jürgen Seifert Prien und Kreisbrandrat Sebastian Ruhsamer die Verbesserung des Brandschutzes auf der „Königsinsel“.

Kommandant Pfliegl begründete in seinem Grußwort die Wichtigkeit des Aufbaues einer eigenen Löschgruppe. Durch die stetig steigenden Einsatzzahlen mit 325 im vergangenen Jahr und immer mehr Brandmeldeanlagen habe sich die Wehr gezwungen gesehen, eine Unterstützung aufzubauen, erklärte Pfliegel. Dazu komme, dass seit vielen Jahren die Feuerwehren vom Festland, von Prien mit dem Motorboot oder von Mühln mit der Fähre einen rund 25 Minuten langen Anrückweg haben. „Diese Zeiten sind für einen effektiven Erstangriff oder sogar einen Einsatz mit Personenrettung einfach zu lange“.Daher habe der Gedanke gereift die in früheren Jahren vorhandene Betriebs- und Werkfeuerwehr die aufgrund ihrer immer schwieriger werdenden Personalbesetzung und fehlender Ausrüstung wieder aufleben zu lassen. So sei im Frühjahr 2011 mit einer 18 köpfigen Gruppe aus den Reihen der Inselangestellten sowie Bewohnern der Insel die erste Ausbildung gestartet worden.

Mit dem Tragkraftspitzenfahrzeug als Kernstück, das die Feuerwehrschule Regensburg kostenlos zu Verfügung stellte, seien alle benötigten Ausrüstungsgegenstände beschafft worden.
Einen wichtigen Nebeneffekt der neuen Löschgruppe sah Pfliegl darin, dass für die anrückenden Einheiten aus dem Umland bei Fehlalarmen durch die Brandmeldeanlagen nach Rücksprache mit dem Einsatzleiter ein schnelleres Umkehren möglich sein werde.
Offiziell sei die Löschgruppe Herrenchiemsee seit Januar 2012 bei der integrierten Leitstelle Rosenheim angemeldet und in Betrieb.

Der Zufall wollte es, dass sogar kurz vor dem Festakt der Brandmeldeanlage des neuen Schlosses angesprochen habe, erwähnte Pfliegl. Es jedoch wieder ein Fehlalarm gewesen, der schnell „abgearbeitet“ habe werden können.

Ein solcher entstünde oft schon beim Staubwischen im Schloss, ergänzte der Kreisbrandrat.

Pfliegl zum Fazit: Es ist ein beruhigendes Gefühl, wenn man weiß, dass Erstkräfte in Kürze vor Ort sind und eine fachkundige Lagemeldung abgeben und eventuell Erstmaßnahmen vornehmen können“.

Die kirchliche Segnung wurde dem neuen Einsatzfahrzeug und Anhänger durch Pfarrer Konrad Kronast und der evangelischen Vikarin Sabine Keller erteilt. Die Feierstunde schloss mit der Bayernhymne.


Bericht: Hans Thümmler
Fotos: Hofmann, Thümmler, Hof, Ugrinovich

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