Kolbermoor - Großeinsatz von Feuerwehr, Polizei und Rettungskräften
am 22.09.2012 Vormittag in Kolbermoor: Bei Straßenbauarbeiten in
der Stadtmitte hatte ein Bagger eine Gasleitung beschädigt, große
Mengen Gas traten aus.
Feuerwehr und Polizei mussten aufgrund der Gefahrenlage die angrenzenden
Wohnhäuser und auch die benachbarte Rathausbaustelle evakuieren.
Auch die Rosenheimer Straße wurde für den Verkehr gesperrt,
was zu langen Stauungen führte. Bei Arbeiten an der benachbarten
Angerbauerstraße war morgens gegen 8 Uhr eine Gasleitung leck geschlagen,
erhebliche Mengen Gas strömten aus - und erforderten eine groß
angelegte Evakuierung.
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"Als wir zur Einsatzstelle kamen, pfiff das Gas nur so aus der Leitung",
so Einsatzleiter und Kolbermoors Kommandant Richard Schrank. In Minutenschnelle
habe man deshalb das Gebiet großräumig abgesperrt und die anliegenden
beiden Wohnhäuser sowie die Rathausbaustelle evakuiert. Insgesamt
vier Parteien sowie Dutzende Arbeiter waren laut Polizei von der Evakuierung
betroffen, mussten gut zweieinhalb Stunden, bis Entwarnung gegeben wurde,
auf der Straße verbringen.
In einem Umkreis von 200 Metern sollten zudem Fenster und Türen
geschlossen bleiben und Kellerräume gemieden werden - eine kritische
Gaskonzentration war laut Polizei aber nie zustande gekommen. Dies schreibt
Kommandant Schrank neben den günstigen Windverhältnissen, wodurch
sich das Gas schnell verflüchtigt habe (Erdgas ist leichter als Luft),
auch der Reaktion des Baggerfahrers zu: "Er hat zum Glück geistesgegenwärtig
die Schaufel auf das Loch gedrückt."
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Schwierigkeiten bereitete nach Angaben des Kommandanten, dass eine Mitteldruckleitung
(Durchmesser 110 Millimeter) betroffen war - eine Leitung, die nicht per
Schieber abgeriegelt werden konnte, vielmehr musste eine Spezialfirma
anrücken, um das Rohr "abzudrücken". Doch auch das
gestaltete sich alles andere als einfach: Einige Meter vor dem eigentlichen
Leck musste dazu ein weiteres Loch gegraben werden, um dort per Spezialgerät
die Leitung abzupressen. Inzwischen war der Druck im gesamten Kolbermoorer
Gasnetz auf ein Minimum abgesenkt worden.
Die Einsatzleitung erfolgte von der Rosenheimer Straße aus, die
komplett gesperrt wurde. Letztendlich erfolgreich, konnte schließlich
gegen 10.15 Uhr Entwarnung gegeben und wenig später auch die Verkehrssperren
aufgelöst werden. Weitere Messungen von Feuerwehr und Stadtwerken
Rosenheim ergaben schließlich auch "grünes Licht"
für die beiden evakuierten Wohnhäuser an der Angerbauerstraße
und die Rathausbaustelle - sehr zur Erleichterung der Arbeiter, die teils
wie auf "glühenden Kohlen" gesessen waren: "Insbesondere
den Fliesenlegern trocknete alles ein, was natürlich ärgerlich
war", so Architektin Connie Wust. Ihren Betrieb aufnehmen konnte
dann auch wieder die Tankstelle an der Rosenheimer Straße/Ecke Ludwigsstraße:
Dort hatte die Feuerwehr die Zapfsäulen abgeriegelt.
Eine zufriedene Bilanz zog schließlich Kommandant Schrank, insbesondere
auch aufgrund der Einsatzstärke, die untertags durch die Berufstätigkeit
vieler Einsatzkräfte nicht per se vorausgesetzt werden könne
- "weshalb wir auch gleich nachalarmiert haben", so Schrank.
Insgesamt waren 30 Mann der Feuerwehren Kolbermoor, Pullach und Rosenheim
mit zwölf Fahrzeugen sowie Kräfte von Polizei und Rettungsdienst
im Einsatz. Ebenso vor Ort waren Vertreter des Landratsamtes und Kreisbrandrat
Sebastian Ruhsamer.
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