KFV-Rosenheim
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Gemeinsame
Übung der Feuerwehren Bad Aibling, Heufeld und Kolbermoor
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Gemeinsam im Einsatz: Am Montag den 29.07.2013 haben die Feuerwehren aus
Bad Aibling, Heufeld und Kolbermoor gemeinsam geübt.
Bei der ersten gemeinsamen Einsatzübung dieser drei Feuerwehren
ging es zur Firma Stettner nach Kolbermoor. Dort wurde ein Betriebsunfall
mit dem Austritt eines unbekannten Gefahrstoffes angenommen. Mehrere Mitarbeiter
sollen auf dem weitläufigen Firmengelände vermisst sein.
Die Lage bei Eintreffen der ersten Kräfte war zunächst recht
unübersichtlich. Seitens der Geschäftsleitung wurde berichtet,
dass es wohl in der Nähe der Lagertanks zu einem Unfall gekommen
war. Der Betriebsleiter sowie der Staplerfahrer sind vermisst. Diverse
Mitarbeiter waren überall auf dem Gelände noch mit Arbeiten
beschäftigt. Sofort wurde ein Atemschutztrupp mit der Erkundung und
der Rettung von Personen aus dem Gefahrenbereich beauftragt. Bereits nach
kurzer Zeit wurde von dem Trupp der Austritt eines Gefahrstoffes aus einem
defekten Tankbehälter bestätigt. Ein Stapler hatte bei Rangierarbeiten
den Tank gerammt. Der Staplerfahrer war bewusstlos im Fahrerhaus zusammengebrochen.
Der zur Hilfe eilende Werksleiter lag ebenfalls bewusstlos im Bereich
der austretenden Flüssigkeit.
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Aufgrund der Lage haben die Kolbermoorer Einsatzkräfte die Unterstützung
des Gefahrgutzuges Bad Aibling-Heufeld angefordert. Die Kameraden sind für
derartige Einsätze speziell ausgebildet, zudem sind bei den Wehren
diverse Spezialausrüstungen untergebracht. Der Gefahrgutzug steht,
wie auch der in der Stadt Rosenheim, für Einsätze im gesamten
Landkreis zur Verfügung und kann über die Integrierte Leitstelle
angefordert werden.
Die nach und nach aus dem Gefahrenbereich gesicherten und geretteten Personen
wurden nun betreut und die Einsatzstelle abgesperrt. Die Erkundung hatte
50%ige Natronlauge als austretenden Gefahrstoff ergeben. Dieser Stoff löst
bei Hautkontakt Verätzungen aus und schädigt die Atemwege. Außerdem
besteht die Gefahr einer Umweltschädigung bei unkontrolliertem Austritt.
Natürlich handelte es sich im Übungsszenario um Wasser und um
keinen wirklichen Gefahrstoff. |
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Die nächsten Maßnahmen bestanden im Vorgehen eines Atemschutztrupps
mit speziellen Chemikalienschutzanzügen (sicherer Eigenschutz) zur
weiteren Personenrettung (Staplerfahrer und Werksleiter) sowie zur Abdichtung
der Leckage. Zeitgleich wurde von den Feuerwehren aus Bad Aibling und Heufeld
ein Dekontaminationsplatz eingerichtet. An diesem werden Patienten und Einsatzkräfte
die mit Gefahrstoffen in Berührung gekommen sind gereinigt. Die verschmutzte
(Einsatz-)kleidung wird entfernt und in speziellen Auffangbehältern
gelagert und danach fachgerecht entsorgt.
Die Leckage konnte vom Chemikalienschutztrupp schnell und effektiv verschlossen
werden. Die Gefahr der Ausbreitung und eines Umweltschadens war damit gebannt.
Nach der Reinigung der Einsatzkräfte konnte die Übung erfolgreich
mit einer Nachbesprechung beendet werden. Die Firma Stettner hat dazu Brotzeit
und Getränke zur Verfügung gestellt, die von den abgekämpften
Einsatzkräften dankbar angenommen wurde.
Im täglichen Einsatzgeschehen der Feuerwehren kommt es immer wieder
darauf an, Kräfte zu vereinen um mit dem richtigen Fahrzeug und Gerät
effektiv und schnell helfen zu können. Dadurch werden Schäden
minimiert sowie Menschenleben und Sachwerte geschützt. Nur durch das
ständige Üben können die Feuerwehren Erlerntes festigen und
in der Praxis dann auch gemeinsam richtig einsetzen.
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Bericht: Stephan Klimke, FF Kolbermoor
Fotos: FF Kolbermoor
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