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Großer
Sicherheitsstandard bei Chiemsee-Schifffahrt
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Landkreis Rosenheim / Chiemsee - Die Chiemsee-Schifffahrt besteht
schon seit 161 Jahren. In all diesen Jahren ist die Schifffahrt gewachsen
und hat derzeit 15 Fahrgastschiffe und zwei Arbeitsschiffe. Diese können
von 50 bis über 1000 Fahrgästen an Bord haben. Bis zum heutigen
Tag ist die Chiemsee- Schifffahrt von einem Schiffsunfall verschont worden.
Im Rahmen der am 30.09.2006 stattgefundenen Einsatzübung
wurde auch die Sicherheit auf die Probe gestellt.
Die Sicherheit der Fahrgäste an Bord ist der Firmenleitung sehr wichtig.
Die gesamte Schifffahrt wird ständig auf dem neuesten Stand der Technik
gehalten. Grundsätzlich werden alle Schiffe vom TÜV überprüft.
Dabei werden alle zwei Jahre die Schiffe im Wasser getestet. Nicht nur
die technischen Einrichtungen gesichtet und geprüft sondern auch
der Materialzustand der Schiffe.
Ein besonderer Schwerpunkt sind die Sicherheitseinrichtungen für
Notfälle. Dabei werden die Rettungsmittel wie Rettungswesten, Rettungskissen,
Rettungsleiter, Löscheinrichtungen, Lenzeinrichtungen überprüft.
Alle fünf Jahre muß jedes Schiff ins Trockendog in die Werft.
Hier wird die große Instandsetzung sowie die Überprüfung
des Schiffes vom TÜV durchgeführt.
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Die Mitarbeiter der Chiemseeflotte reparieren und warten ihre Schiffe
selbst. Ebenfalls werden auch praktische Veränderungen an den Schiffen
vorgenommen. Je nach Schiff dauert dies bis zu einem ¼ Jahr. Die
Chiemsee- Schifffahrt verlässt sich nicht nur auf die Vorgaben für
die Schiffe sondern lässt auch durch andere Kontrollunternehmen wie
z.B. der ADAC ihre Schiffe freiwillig überprüfen. Vor einiger
Zeit wurde die Schifffahrt vom ADAC getestet und bekam die Note 2 für
ihre Schiffe und für ihre Sicherheitseinrichtungen.
Seit gut zwei Jahren werden die Schiffe mit einem Echolot ausgerüstet
und alle Schiffe bekommen in nächster Zeit eine automatische Brandmeldeanlage.
Diese Sicherheitseinrichtungen sind nicht vorgeschrieben aber diese sinnvollen
Sicherheitseinrichtungen werden vorausschauend von der Firmenleitung eingebaut.
Alle technischen Sicherheitseinrichtungen sind für den Ernstfall
nützlich, aber die Technik ist machtlos wenn die Schiffsbesatzung
nicht funktioniert. Um dies zu vermeiden wird die Schifffahrtsbestatzung
ständig geschult und überprüft.
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Jeder Mitarbeiter muß sich auf allen Schiffen perfekt auskennen
und alle Maßnahmen einleiten können. Alle zwei Jahre findet
ein Sofortmaßnahmen- bzw. Erste Hilfe Lehrgang statt. Ebenfalls
wird auch eine Feuerlöschübung mit Feuerlöschern und Strahlrohren
alle zwei Jahre abgelegt. Die Bedienung von Sicherheitseinrichtungen auf
den Schiffen wie das Ankern, Feuerlöscheinrichtungen, Lenzanlagen,
Notverschlüsse, Betreuen von Personen, Notrufabsendungen, Einweisung
der Hilfskräfte etc. werden vor jeder Fahrsaison und auch während
der Fahrsaison getestet.
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Auch die Rettung von Menschen im Wasser durch die Maßnahme „Mann
über Bord“ wird unangekündigt während des Linienverkehrs
von dem Ausbildungsteam eingespielt. Die Chiemsee- Schifffahrt hat ein eigenes
Ausbildungsteam extra dafür eingeführt. Jeder Mitarbeiter muß
ein bestimmtes Testprogramm pro Jahr ablegen. Ein großer Vorteil ist
bei der Schifffahrt, dass viele Mitarbeiter Mitglieder bei Rettungsorganisationen
wie z.B. Feuerwehr, Wasserwacht und Rot Kreuz sind. Durch diese fachlich
geschulten Leute werden ständig neue Erkenntnisse mit der Firmenleitung
besprochen, getestet und auch eingeführt. Somit ist es gewährleistet
die richtigen Maßnahmen zur richtigen Zeit einleiten zu können.
Von Schiffsbränden und Wassereinbrüchen ist die Chiemsee- Flotte
bis Dato verschont worden. Hilfeleistungen bei Unwettern oder verschiedene
gesundheitliche Erkrankungen während einer Ausflugsfahrt gehören
ständig zum Aufgabenbereich. Bei plötzlichen Erkrankungen an Bord
wird von der Schiffsbesatzung viel abverlangt. In guter Zusammenarbeit mit
den Rettungsorganisationen, bzw. Einsatzzentralen entscheiden die Schiffsführer
mit den Leitstellendisponenten die bestmögliche Maßnahme, wenn
es die Einsatzsituation zulässt fährt das Schiff den Rettungsorganisationen
entgegen oder an das nächste Land wo der Rettungsdienst das Schiff
erwartet. Die gegenseitige Absprache zwischen Schifffahrt und Rettungsorganisationen
im Notfall hat sich bestens bewährt. Evakuerierungsmaßnahmen
oder das Abschleppen von manöverierigen Schiffe wird in verschiedenen
Zeiteinheiten von den Mannschaften trainiert.
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Bei schwierigen Witterungsverhältnissen unterstützt auch die Schifffahrt
die Rettungsorganisationen mit Standortangaben von verunglückten Freizeitbooten
oder bei der Rettung von Menschen aus dem Wasser. Seit einiger Zeit kann
auch die Sturmwarnung von der Chiemsee Schifffahrt angefordert werden bei
der Polizei Prien, weil niemand besser die See und Wetterverhältnisse
vorausschauend beurteilen kann. Die Chiemsee Schifffahrt ist und war jederzeit
bereit mit den Rettungsteams der verschiedenen Organisationen zu üben.
Denn bei einem Ernstfall muss eine schnelle und fachliche Hilfe von allen
Organisationen geleistet werden, damit das Ereignis möglichst wenig
Personen gefährdet. Nur durch eine gemeinsame Zusammenarbeit kann eine
effektive und professionelle Hilfe gewährleistet werden. |
Bericht:
Christian Hof, Fachausbilder LRK Rosenheim
Fotos:
Christian Hof |
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